Biotop-Kartierung im Landkreis abgeschlossen: Untersuchung belegt große Bedeutung von Feucht- und Trockenlebensräumen für die Artenvielfalt
(ty) Die Biotopvielfalt im Landkreis Pfaffenhofen ist beachtlich. Zu diesem Ergebnis kommt das Landesamt für Umwelt (LfU) nach Abschluss der zweiten systematischen Biotopkartierung. Gemeinsam mit dem Landratsamt hat das LfU innerhalb von zwei Jahren den Landkreis unter die Lupe genommen und insgesamt rund 2590 Hektar – das sind knapp 3,5 Prozent der Fläche des Landkreises – als Biotop kartiert.
Zu den insgesamt 2086 erfassten Biotopen zählen den Angaben zufolge in erster Linie die vielen, oft großflächig ausgebildeten Feuchtbiotope. Aber auch wertvolle Biotope auf Trockenstandorten, wie Sand- und Kalkmagerrasen, bereichern laut LfU das Biotopinventar des Landkreises. Die erste Biotop-Inventur liegt bereits mehr als 25 Jahre zurück.
Mit den Ergebnissen der aktuellen Kartierung erhalten Naturschutzbehörden, Planungsbüros und Wissenschaftler eine wichtige Arbeitsgrundlage, zum Beispiel für die Erarbeitung von Landschafts- und Grünordnungsplänen oder im Vertragsnaturschutz. Das bayerische Umweltministerium stellte rund 90 000 Euro für die Biotop-Inventur zur Verfügung. Die Geländearbeiten wurden von einem Fachbüro aus Bad Tölz durchgeführt.
Die Biotopausstattung im Landkreis Pfaffenhofen ist regional unterschiedlich verteilt. Die größte Fülle an Biotopen befindet sich laut LfU im Norden des Landkreises, in den Auen und auf den Niederterrassen des Naturraums „Donaumoos“. Breite Auwälder mit verlandenden Altwässern und viele weitere, extensiv oder ungenutzte Feuchtbiotope prägen das Gebiet. Sie bieten vielen in Bayern gefährdeten, zum Teil vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten wie dem Gottes-Gnadenkraut, dem Pyrenäen-Löffelkraut oder der Europäischen Wasserfeder wertvolle Lebensräume. Zahlreiche naturnah entwickelte Baggerseen stellen zudem bedeutende „Sekundärbiotope“ dar.
Im Naturraum „Donau-Isar-Hügelland“ südlich des Donaumoos konzentrieren sich die naturnahen Lebensräume insbesondere auf die Flusstäler von Paar und Ilm mit ihren Auwäldern und -wiesen, an deren Talhängen vereinzelt noch artenreiche Magerrasen anzutreffen sind.
Die Ergebnisse der Biotopkartierung können über das Fachinformationssystem Naturschutz im Internet eingesehen werden unter http://fisnat.bayern.de/finweb sowie kostenlos heruntergeladen werden unter http://www.lfu.bayern.de/natur/biotopkartierung_daten/index.htm.