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Der frühere Ingolstädter Trainer soll den FSV in der zweiten Bundesliga halten – er übernimmt für den geschassten Benno Möhlmann, der ebenfalls einst die Schanzer gecoacht hatte

(ty) Beim Fußball-Zweitligisten FSV Frankfurt brennt die Hütte. Gestern setzte es eine 1:3-Heimpleite gegen Union Berlin, die blanke Abstiegsangst geht um. Der FSV rangiert vor dem letzten Spieltag mit 36 Zählern auf dem Relegationsrang, punktgleich mit dem einen Platz besser gestellten TSV 1860 München. Am kommenden Sonntag müsste wohl ein Sieg bei Fortuna Düsseldorf her, um dem direkten Abstieg zu entgehen. Und dafür zieht man beim FSV nun offensichtlich alle Register.

Wie die „Frankfurter Rundschau“ berichtet, hat der FSV nach der gestrigen Pleite reagiert und sowohl Trainer Benno Möhlmann als auch Sportchef Uwe Stöver rausgeworfen. Übernehmen soll den Posten des Cheftrainers nun einer, der früher schon mal den FSV trainiert hat – und einer, der ebenso wie sein Vorgänger Möhlmann einst beim FC Ingolstadt in Lohn und Brot stand: Tomas Oral. Er soll den FSV Frankfurt in der zweiten Liga halten.

„Das ist natürlich ein Paukenschlag, mit dem nicht unbedingt zu rechnen war – wenngleich dieses Szenario schon vor dem Anpfiff der Partie gegen Union Berlin durchgespielt worden sein muss“, kommentiert die „Frankfurter Rundschau“. Und geht sogar noch weiter: „Man könnte es auch als Panikaktion bezeichnen, in jedem Fall klammern sich die Frankfurter nun an den letzten Strohhalm.“

 

Bild aus der Saison 2013/14: FSV-Frankfurt-Trainer Benno Möhlmann und FC-Ingolstadt-Cheftrainer Ralph Hasenhüttl im Interview.

Nach elf Spielen ohne Sieg und gerade einmal zwei Punkten aus den jüngsten sieben Partien sowie dem damit verbundenen Abrutschen auf den Relegationsrang habe sich die Geschäftsführung dazu entschieden, dem Trainerroutinier Möhlmann das Vertrauen zu entziehen, berichtet die Zeitung auf ihrer Internet-Seite. „Dem 60-Jährigen, dessen Vertrag erst im Winter bis 2016 verlängert wurde, war nicht mehr zugetraut worden, die Mannschaft vor dem Abstieg zu retten“, fasst die Zeitung zusammen und spricht von einem „Ausdruck der Hilflosigkeit, der blanken Angst und schieren Panik“. 

Nun soll es also Tomas Oral richten. Der war zuletzt als Assistent von Felix Magath beim FC Fulham beschäftigt – und für ihn spricht, dass er den FSV Frankfurt bestens kennt. Der 42-Jährige saß dort bekanntlich von 2006 bis 2009 höchst erfolgreich auf der Trainerbank und schaffte den Durchmarsch von der Oberliga in die zweite Liga. Viel Zeit bleibt ihm aber nicht, um den FSV auf Vordermann zu bringen und das Team auf die Partie in Düsseldorf vorzubereiten. Erstes Ziel muss es wohl sein, diese verkorkste Saison zumindest auf dem drittletzten Platz abzuschließen. Dann hätte der FSV in den beiden Relegationsspielen gegen den Drittplatzierten der dritten Liga (Holstein Kiel) den Klassenerhalt noch einmal selbst in der Hand.

Möhlmann, Oral, Kurz, Hasenhüttl 

Am 7. November 2010 war Benno Möhlmann als Trainer des FC Ingolstadt  vorgestellt worden. Er erhielt damals einen Vertrag bis zum Saisonende, der sich durch den Klassenerhalt automatisch um ein Jahr verlängerte. Am 9. November 2011 gaben die Schanzer die Beurlaubung von Möhlmann und dessen Co-Trainer Sven Kmetsch bekannt – Grund war die negative sportliche Entwicklung. Wenige Wochen später, am 21. Dezember 2011, verkündete dann bereits der FSV Frankfurt die Verpflichtung Möhlmanns als Trainer.

Am 10. November 2011 war nach dem Rauswurf von Möhlmann in Ingolstadt Tomas Oral als neuer Trainer präsentiert worden. Er übernahm den Klub damals mit gerade einmal neun Punkten auf dem letzten Platz der zweiten Liga und sollte das Team noch zum Klassenerhalt führen. Acht Tage nach dem Ende der durchwachsenen Saison 2012/13 (Platz 13) wurde Oral allerdings dann beim FC Ingolstadt entlassen. 

Kurz beim FC Ingolstadt...

Als Nachfolger von Oral auf der Schanzer Trainerbank wurde Marco Kurz verpflichtet, der zuvor bei der TSG 1899 Hoffenheim die Geschickte lenkte und im Jahr 2010 den 1. FC Kaiserslautern in die erste Bundesliga geführt hatte. Doch das Engagement von Kurz in Ingolstadt war kurz: Nach nur neun Spieltagen – der FCI war nach der siebten Pleite Schlusslicht – zog der FCI die Reißleine und trennte sich am 30. September von Kurz. Am 4. Oktober 2013 wurde daraufhin Ralph Hasenhüttl als neuer FC-Trainer verpflichtet – er führte den FCI noch auf Rang zehn und sein Vertrag wurde verlängert. 

Unter der Regie von Hasenhüttl setzte der FC Ingolstadt zu einem famosen Höhenflug an. Im Oktober vergangenen Jahres gelang dem Team durch ein 1:0 beim FSV Frankfurt das 18. Auswärtsspiel in Folge ohne Niederlage – das war in der 40-jahrigen Geschichte der zweiten Bundesliga noch keinem Klub gelungen. Ab dem achten Spieltag dieser Saison standen die Schanzer auf dem ersten Tabellenplatz – gestern machten sie nun mit dem 2:1-Heimerfolg gegen RB Leipzig vorzeitig die Zweitliga-Meisterschaft und damit den Aufstieg in die erste Liga klar. 

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