Leserbrief von SPD-Stadtrat Peter Feßl zur künftigen Nutzung des Pfaffenhofener Landratsamt-Innenhofs
Die Fassaden-Diskussion nimmt zur Zeit viel Raum ein; dabei bräuchte sich eine Expertengruppe nur in Ruhe erfolgreiche Begrünungen ansehen (zum Beispiel in Freiburg im Quartier Vauban), um sich von den unübertroffenen Vorteilen dieser Variante überzeugen zu können.
Aufregender finde ich Überlegungen zur Nutzung des Innenhofes im Landratsamt. Über Parkplätze dürfte man gar nicht mehr reden, schließlich war es die Todsünde nach dem Zweiten Weltkrieg, wertvollste Quadratmeter den Autos zu opfern, um später endlos diskutieren zu müssen, wie man sie aus der guten Stube einer Stadt wieder loskriegen kann.
Landrat Martin Wolf sollte sich hüten: Nicht wenige Pfaffenhofener glauben bis heute, dass das Opfern einer die Innenstadt bereichernden und lebendigen Eisdiele mitgeholfen hat, dass der frühere Landrat Rudi Engelhard aus dem Amt gewählt wurde.
Bei der City-Bildung unserer Städte – nicht nur der Großstädte – ist es längst zum guten Prinzip geworden, Bürogebäude, Verwaltungen, Ärztehäuser, Kanzleien usw. im Erdgeschoss aufzulockern bzw. aufzuschließen für die Nutzung durch die Bevölkerung; auch am Abend; auch am Wochenende. Wenn die Schreibtische längst leer sind, soll doch deshalb die Stadt noch lange nicht leer sein. Ladengeschäfte, die bis 19 oder 20 Uhr geöffnet haben, freuen sich auf Unterstützung durch zusätzliches Leben im Zentrum.
Und die Bürger? Bitte spazieren Sie durch unsere Stadt: Überall, wo es Möglichkeiten gibt, sich gesellig zu treffen, sitzen die Menschen gerne beieinander. Wenn’s nebenbei ein Eis, ein Cocktail oder ein Cappuccino sein darf – umso lieber! Parkende Autos statt Eiskaffee? Nein danke!
Und noch ein Gedanke dazu: Passt es in unsere Zeit, für Privilegierte Parkraum reservieren zu wollen, wenn man den Bürgern selbstverständlich predigt, der Weg vom Volksfestplatz zum Hauptplatz sei fußläufig kein Problem. Ich dachte, die Zeit sei vorbei, da man Wasser predigte und Wein trank.
Peter Feßl,
Pfaffenhofener SPD-Stadtrat,
Niederscheyern
*
Leserbriefe können per E-Mail an die Redaktion gesendet werden, die Adresse lautet: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Artikel zum Thema: