Die Idee, das Spektakel wegen der Gartenschau ausnahmsweise mitten in Pfaffenhofen zu veranstalten, wird äußerst unterschiedlich beurteilt
(ty) Auch bei unseren Leserinnen und Lesern sorgt die Idee, das Volksfest im Jahr 2017 mitten in der Stadt abzuhalten für kontroverse Diskussionen. Uns haben mehrere Zuschriften und Kommentare erreicht, auch auf Facebook wird eifrig debattiert.
Soll das Pfaffenhofener Volksfest im Jahr 2017 mitten in der Innenstadt steigen? Mit Riesenrad auf dem Hauptplatz und Ständen und Buden auch in den Straßen drumherum? Diese Idee ist bekanntlich aufgekommen, weil im besagten Jahr wegen der Gartenschau der Volksfestplatz zum gewohnten Wiesn-Termin noch nicht frei ist. Deshalb gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Erstens: Das traditionelle Spektakel wird ausnahmsweise in den Oktober verschoben – so war es bislang geplant. Oder zweitens: Das Volksfest steigt dann eben woanders – und zwar in der City.
„Ich fände es durchaus charmant, das Volksfest am Hauptplatz zu halten“, schreibt zum Beispiel Christian Singer (44) aus Pfaffenhofen. „Unsere schöne historische Innenstadt würde als Schauplatz äußerst gut zu dem Fest passen.“ Natürlich denke er auch an die Anwohner und Geschäftsleute. „Doch bei einer einmaligen Aktion dürfte doch jeder mal ein Auge zudrücken.“
„Ich halte es für äußerst ungünstig, das Volksfest auf und um den Hauptplatz zu legen, da es doch zu teils erheblichen Behinderungen kommen wird“, kommentiert Florian Wondra aus Pfaffenhofen. Erstens habe das erhebliche Nachteile für die Geschäftsleute, da diese mit Umsatzeinbußen und Vandalismus rechnen müssten. „Umsatzeinbußen deshalb, weil wenn so viele Leute auf dann so engen Raum sind, kein entspanntes Einkaufen mehr möglich ist – ich denke da auch gerade an ältere Menschen“, so Wondra. Zum zweiten sieht er die Parkplatz-Situation sehr kritisch: Um den Hauptplatz herum sei es oftmals gar nicht so einfach, einen vernünftigen Parkplatz zu finden. Wenn man die Flächen jetzt auch noch mit Zelten zustelle, würde sich seiner Ansicht nach die Situation erheblich verschärfen. „Ich denke da auch an die Auenstraße, direkt hinter dem Hauptplatz, wo die Leute parken würden, ohne dass sie ein Geschäft in der Straße besuchen würden.“ Nicht zuletzt sieht Wondra auch eine teils erhebliche Einschränkung zum Beispiel für die Paket-Zusteller.
Friedhelm Knipprath räumt ein, „dass es für Anwohner und Geschäftsleute vielleicht eine Belastung ist, diesen Lärm und die laute Musik zu ertragen“. Aber: „Die bekannte Soester Allerheiligen-Kirmes zum Beispiel findet jedes Jahr in der Innenstadt zwischen den Wohnhäusern statt und wird sehr gut besucht. Das ist da Tradition und wird von den Anwohnern toleriert.“ Er könne sich vorstellen, dass das Volksfest auch in der Pfaffenhofener Innenstadt sehr romantisch sei und viele Besucher anziehen werde.
„Wie alles auf dieser Welt, so hat auch diese Idee zwei Seiten“, schreibt uns Dorothea Dorrio y Lois. Vorstellbar ist die Verwirklichung dieser Idee für sie aber sehr gut. Aber man müsse auf jeden Fall rechtzeitig die Zustimmung jedes einzelnen Anwohners einholen. „Für eine dreitägige Kirmes auf dem Hauptplatz wären die Anwohner sicherlich zu gewinnen, aber ob sie 14 Tage lang Tag und Nacht den Radau und den Bratenduft vor der Haustür haben möchten, das wage ich zu bezweifeln.“ Musik und Lautsprecherdurchsagen der Fahrgeschäfte und Buden müssten ihrer Meinung nach auf jeden Fall auf eine erträgliche Lautstärke gedrosselt werden. Und ein Volksfest auf und um den Hauptplatz sollte auch eine einmalige Veranstaltung sein, betont sie.
„Ich finde die Idee Super, das Volksfest in die Innenstadt von Pfaffenhofen zu verlegen“, erklärt Marion Heinzlmair. „Ich denke, es wäre eine positive Erfahrung, von der natürlich die anliegenden Gastronomen auch profitieren können. Und da es das erste Mal wäre, würde es auch mehr Besucher anziehen.“ Ihr Fazit: „Ich find’s super!!!“
Weitere Kommentare befassen sich vor allem mit der Parkplatz-Situation. „Und wo sollen dann alle parken? Ist jetzt schon katastrophal mit den Parkplätzen“, heißt es da zum Beispiel. Der Volksfestplatz sei ja dann wegen der Gartenschau noch belegt und der Sparkassenplatz werde fürs Volksfest gebraucht. „Die Unterschrift möchte ich sehen von dem, der ein Riesenrad am Hauptplatz genehmigt“, lautet ein weiterer Facebook-Kommentar.
„Ja, toll“, schreibt Nikolaus A. Kühn zu der Idee vom Volksfest in der City. Und meint das vermutlich ironisch. „Da könnte der Herr Käser dann wieder viele Plastik-Schilder aufstellen lassen! Hinweis-Schilder, Verbots-Schilder, Werbe-Schilder... Und alle können sich auf die Schulter klopfen nach der Devise: Was sind wir doch für tolle Kerle!“
Für Bürgermeister Thomas Herker, der sich via Facebook in die Diskussion eingeschaltet hat, ist das alles „Lärm um nichts“. Wenn es nach ihm geht, soll das Volksfest 2017 verschoben werden und ausnahmsweise von 6. bis 17. Oktober stattfinden. Und zwar an bekannter Stelle. Auf dem Volksfestplatz.
Was halten Sie von der Idee, das Volksfest im Jahr 2017 nicht im Oktober auf dem Festplatz, sondern zum gewohnten Termin in der Innenstadt abzuhalten? Schreiben Sie uns Ihre Meinung an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
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