Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband hat die nach der EU-Beschwerde einiger Ingolstädter Hoteliers gegen das Ingolstädter Kongresshotel eingefrorenen Konten der Kreisstelle wieder freigegeben
(ty) Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband hat da wohl ein wenig überreagiert, als er vor ein paar Wochen die Konten der Ingolstädter Kreisstelle sperren ließ für eine interne Revision, wie es hieß. Hintergrund war die Beschwerde von Ingolstädter Hoteliers und Gastronomen bei der Europäischen Kommission gegen die Finanzierungspraxis beim geplanten Kongresshotel. Jetzt hat der Verband die Konten wieder freigegeben, auf die einige Hoteliers und Gastronomen eben jene Spendengelder einbezahlt hatten, zweckgebunden für die Beschwerde bei der Europäischen Kommission. Das teilte die noch stellvertretende Kreisvorsitzende des Verbandes, Jutta Herzner-Tomei, mit.
Sie wollen wissen, ob es beim Kongresshotel und Kongresszentrum Verstöße gegen das europäische Wettbewerbsrecht, ob es unzulässige Vermengungen von kommunalen Geldern und den Mitteln des Investors gibt. Kurz: ob es sich um eine einseitige Bevorzugung eines Hotelbetreibers handelt.
Die eingehende Untersuchung einer auf europäisches Wettbewerbsrecht spezialisierten Anwaltskanzlei war dieser Beschwerde vorausgegangen. Und war zu dem Schluss gekommen, dass es durchaus aussichtsreich sein könnte, die Europäische Kommission anzurufen. Also hatte die Kreisstelle des Hotel- und Gaststättenverbands die Beschwerde eingereicht.
Und genau das hatte einen Sturm der Entrüstung beim Landesverband ausgelöst. Inzwischen haben die Beschwerde führenden Hoteliers und Gastronomen aus Ingolstadt das mit einem eigenen Verein organisiert. Die Beschwerde in Brüssel also läuft, nur nicht mehr unter der Flagge des Hotel- und Gaststättenverbands. Was der Sache keinen Abbruch tut.
Interessanter Weise hat sich bei den Scharmützeln zwischen Landesverband und Kreisstelle auch herausgestellt, dass die Kreisstelle Ingolstadt den traditionsreichen Gastronomenball niemals hätte ausrichten dürfen unter dem finanziellen Mantel des Verbands. Da indes gab es Jahrzehnte lang keine Beschwerde. Dieser Ball wird übrigens künftig auch von dem neu gegründeten Verein ausgerichtet.
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