Der Landkreis Pfaffenhofen hat von Minister Spaenle das Siegel "Bildungsregion in Bayern" erhalten – die eigentliche Herausforderung beginnt damit aber erst
(ty) Der Landkreis Pfaffenhofen ist nun offiziell „Bildungsregion in Bayern“. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) verlieh das Prädikat unter Anwesenheit zahlreicher Akteure des Bewerbungsprozesses im Vohburger Kulturstadl. Neben Landrat Martin Wolf (CSU) und dem hiesigen Bürgermeister Martin Schmid (SPD) nahmen auch Vertreter der Konferenz der Schulaufsicht, der Koordinator der Bildungsregion für Oberbayern, Vertreter der Regierung von Oberbayern sowie weitere Ehrengäste teil. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Stadtkapelle Vohburg.
„Was gibt es Schöneres, als zu Beginn eines Jahres ein Zeugnis mit dem Zertifikat ,bestanden’ vom Minister zu bekommen“, sagte Wolf in seiner Begrüßung. Wie er erinnerte, wurde das Projekt „Bildungsregion in Bayern“ vor knapp zwei Jahren mit dem ersten Dialogforum in Reichertshausen gestartet. „Rund 100 Akteure haben sich damals bereit erklärt, aktiv an dem Projekt zur Verbesserung der Bildungschancen im Landkreis mitzuwirken“, so Wolf. In über 30 Arbeitssitzungen seien Ist-Stände erhoben und Verbesserungsvorschläge erarbeitet worden, die dann in Form von Projektvorschlägen in die Bewerbung eingeflossen seien. „Dafür möchte ich allen, die aktiv mitgewirkt haben, sehr herzlich danken“, so Wolf.
Video des Landkreises zur Veranstaltung.
Minister Spaenle lobte die Ergebnisse, die in den Bewerbungsunterlagen dargelegt sind, und zeigte sich sicher, dass sich die Arbeit, die in das Projekt gesteckt wurde, für den Landkreis auszahlen werde. Vielleicht sei das ein oder andere Projekt sogar bayernweit beispielgebend. Fünf Themengebiete waren im Rahmen des Bewerbungsprozesses von jeweils einem Arbeitskreis bearbeitet worden:
- Übergänge organisieren und begleiten
- Schulische und außerschulische Bildungsangebote und Bildungsträger vernetzen
- „Kein Talent darf verloren gehen!“
- Bürgergesellschaft stärken und entwickeln
- Herausforderung des demografischen Wandels annehmen
„Die Zeit und Energie, die in dieses Projekt geflossen sind, werden zwar mit der Verleihung des Qualitätssiegels gewürdigt, aber das kann nur eine Bestätigung dafür sein, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, sagte Wolf und betonte: „Die Arbeit muss und wird fortgesetzt werden.“
Der Landkreis Pfaffenhofen wird daher ein Bildungsbüro mit zwei Mitarbeitern im Landratsamt einrichten. Darauf hatten sich die Mitglieder des Kreistags bereits mit großer Mehrheit geeinigt. Aufgabe dieses Bildungsbüros soll es unter anderem sein sein, ein fortschreibbares kommunales Bildungsmonitoring zu entwickeln. Das soll Grundlage für eine bedarfsbezogenen Bildungsplanung sein. „Wichtig wird hier sein, Zahlenmaterial aus dem Bildungsbereich zu bündeln und zu koordinieren“, so Wolf. „Nur mit aussagekräftigem Zahlenmaterial können weitere Entscheidungen für die Zukunft getroffen werden.“
Mit der Errichtung eines kommunalen Bildungsmanagements soll zudem die Abstimmung zwischen den einzelnen Bildungsakteuren vor Ort verbessert werden. „Durch die Zusammenführung der betroffenen Stellen aus der Verwaltung, Kammern, Unternehmerschaft, Schulleitungen und Schulamt und durch die Einbeziehung in die Entscheidungsprozesse kann die Akzeptanz und das Vertrauen in die Arbeit des Bildungsmanagements gestärkt werden“, sagt Wolf.
Zudem sollen die Mitarbeiter des Bildungsbüros die im Zuge der Bewerbung um das Qualitätssiegel begonnen Aktivitäten verstetigen und fortführen sowie eine unabhängige Koordinierungsstelle für sämtliche Bildungsangebote im Landkreis aufbauen. Das Projekt sieht eine Laufzeit von drei Jahren vor und soll mit 50 Prozent aus Fördermitteln des europäischen Sozialfonds unterstützt werden. Das Projekt Bildungsregion ist Teil des Konzepts „Familienaktiver Landkreis“ aus dem Jahr 2013. Die SPD-Fraktion hat dazu das „Bündnis für Familie“ ins Leben gerufen, die CSU-Fraktion die Bildungsregion.