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Wegen des geplanten Wasserrads muss ein neues Gebäude her: Der Stadtrat befasst sich morgen mit drei Varianten – und diese Diskussion dürfte spannend werden

(ty) Der Pfaffenhofener Stadtrat hat im September vergangenen Jahres beschlossen, dass an der Arlmühle ein Wasserrad zur Stromgewinnung errichtet werden soll. Damit dieses Vorhaben realisiert werden kann, muss aber das bestehende Häuschen durch einen größeren Bau ersetzt werden. Weil die Arlmühle im Herzen des künftigen Bürgerparks liegt, der im Zuge der Landesgartenschau 2017 entstehen soll, ist bei der Gestaltung dieses neuen Gebäudes besondere Sensibilität – und/oder Kreativität – gefragt. Auf dem Tisch liegen jedenfalls drei Vorentwürfe, die morgen öffentlich im Stadtrat diskutiert werden sollen. Und das könnte spannend werden. Aber sehen und lesen Sie selbst. Wir stellen Ihnen die drei Varianten vor, um die es geht.

Variante 1: „Archetyp Haus“

Bei diesem Vorschlag wird das Gebäude auf seine Grundform reduziert und vereinfacht. Dach und Wand erhalten eine einheitliche Textur aus sägerauem Beton (siehe Vergleichs-Foto ganz oben). Das Haus soll demnach sozusagen als Kunstobjekt im Grün der Gartenschau stehen. Eine große doppelflügelige Tür veranschaulicht die Technik im Inneren. Im Falle einer lärmbedingt notwendigen Einhausung des Wasserrads können Südwand und Dachfläche als Holzlamellenstruktur verlängert werden und schirmen ab. Die geschätzten Netto-Bauwerkskosten bewegen sich mit zirka 56 000 halbwegs im Bereich der ursprünglich veranschlagten 50 000 Euro.

Variante 2: „Grüne Welle“

Die gesamte Gebäudetechnik würde beim Vorschlag „Grüne Welle“ in einem künstlichen Erdhügel untergebracht. Die sich daraus ergebende Hangsituation könnte als Aufenthaltsbereich genutzt werden. Es werden dann aber umfangreiche Absturzsicherungen notwendig. „Die zu erwartenden Bauwerkskosten dürften sich deutlich außerhalb des Kostenrahmens bewegen“, heißt es in der Vorlage zur morgigen Sitzung. Von etwa 105 000 Euro ist die Rede. Seitens der Gartenschau-Planer wird von dieser Variante übrigens abgeraten, weil es "zu einer Verdichtung von geländegestaltenden Motiven auf dem kleinen Raum der Insel" kommen würde.

Variante 3: „Gartenhaus Weimar“

Diese Variante sieht vor, dass das Gebäude dieselbe Betonhülle wie bei Vorschlag Nummer 1 bekommt – jedoch wird als Kubatur die Proportion des Gartenhauses von Goethe in Weimar verwendet. „Die Fassadengestaltung kann mittels Schalungsmatrizen nachempfunden werden“, heißt es dazu. Das Büro Deppisch aus Freising, das die Gestaltungsvorschläge erarbeitet hat, „rät auf Grund der scheinbar rein formal aufgegriffenen Gebäudevorlage von einer weiteren Vertiefung dieser Variante ab“, heißt es dazu vorab. Kostenschätzung: 105 000 Euro.

Es dürfte also interessant werden in der morgigen Sitzung. Der erste Vorschlag ist – sagen wir es mal vorsichtig – sehr, sehr eigenwillig und sicher nicht jedermanns Sache. Den zweiten Vorschlag mögen die Gartenschau-Planer nicht. Und von der dritten Variante rät das Büro ab, das mit der Erarbeitung der Gestaltungsvorschläge betraut worden war... 

Das bestehende Gebäude kommt weg, links soll ein Wasserrad errichtet werden. Unser Foto entstand bei der Eröffnung der Fischtreppe.

Die Sitzung des Stadtrats beginnt um 17 Uhr im Rathaus-Festsaal, zuvor tagt ab 16 Uhr der Bauausschuss. Der öffentliche Teil der Stadtrat-Sitzung wird ab 17 Uhr live im Internet auf www.pfaffenhofen.de/livestream übertragen. Ab Samstag, 20. Februar, ist dann die Aufzeichnung auf www.pfaffenhofen.de/archivplayer zu sehen. Wer die Live-Übertragung verfolgt, findet die komplette Tagesordnung und die in der Sitzung gezeigte Präsentation direkt mit eingeblendet. Beim Archivplayer kann mit einem Klick auf den jeweils gewünschten Tagesordnungspunkt gezielt die Diskussion zu diesem Thema angeschaut werden. Mit einem Link auf das Ratsinformationssystem auf www.pfaffenhofen.de sind außerdem sämtliche Beschlussvorlagen und Protokolle der öffentlichen Sitzungen jederzeit einsehbar.

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