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Konrad Zdarsa fand heute bei der Chrisam-Messe im Augsburger Dom deutliche Worte: "Unsere Kirchen mögen baulich und ästhetisch noch so untadelig sein, sie verlieren aber ihre Bestimmung, wenn sie nicht mehr zum gemeinsamen Gotteslob dienen"

(pba) Bischof Konrad Zdarsa hat heute im Augsburger Dom gemeinsam mit rund 200 Priestern und Diakonen aus der ganzen Diözese (zu der auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört), den Weihbischöfen und den Domkapitularen die Chrisam-Messe gefeiert. Dabei weihte er die heiligen Öle, die das ganze Jahr über im Bistum für die Spendung der Sakramente verwendet werden. 

Die Chrisam-Messe ist zugleich Ausdruck der Verbundenheit der Priester mit ihrem Bischof. Daher erneuerten diese im Gottesdienst ihre Bereitschaftserklärung zum priesterlichen Dienst. Außerdem feierten zahlreiche Jugendliche, die heuer das Sakrament der Firmung empfangen, diesen Gottesdienst mit. 

In seinen Eingangsworten griff der Bischof die Terroranschläge in Belgien auf. Er verwies auf unsere Freiheit, die es uns ermögliche, uns in so großer Zahl zum Gottesdienst zu versammeln. In Brüssel sei die Chrisam-Messe aus Sicherheitsbedenken abgesagt worden. 

In der Predigt wandte sich Bischof Zdarsa mit der Bitte an die Priester, die Eucharistiefeier ernst zu nehmen. Woher solle das priesterliche Gottesvolk seine geistliche Kraft beziehen, wenn es sich nicht unter Einsatz von Zeit und Kraft wenigstens Sonntag für Sonntag um Jesus Christus versammle und sich von ihm in der Feier der Eucharistie stärken und beleben lasse? „Die Feier der Eucharistie lohnt jeden Aufbruch“, so Zdarsa. 

„Unsere Kirchen mögen baulich und ästhetisch noch so untadelig sein, sie verlieren aber ihre eigentliche Bestimmung, wenn sie uns nicht mehr zum gemeinsamen Gotteslob dienen“, sagte der Bischof. Es müsse ernsthaft zu denken geben, wenn der Tag der Firmung für einen hohen Prozentsatz der Firmlinge bis auf weiteres der letzte Kirchenbesuch sei. Und dabei fange mit dem Empfang dieses Sakraments doch alles erst an, richtete sich Zdarsa an die Firmlinge: „Jetzt gilt es, selbstständig Euren Glauben zu bezeugen.“

Anschließend weihte der Bischof die heiligen Öle. In einer Prozession waren sie in großen Behältern in den Altarraum getragen worden. Das Katechumenenöl, mit dem Taufbewerber (Katechumenen) auf den Empfang der Taufe vorbereitet werden, wurde von Teilnehmern des christlichen Orientierungsjahrs „Basical“ nach vorne gebracht. Das Krankenöl, das für das Sakrament der Krankensalbung verwendet wird, trugen Mitarbeiter der Klinikseelsorge. Jugendliche, die heuer die Firmung empfangen, brachten den Chrisam. Dieser wird bei Taufe, Firmung und Priesterweihe, aber auch bei der Altar- und der Glockenweihen verwendet. 

Nach der Chrisam-Messe wurden die heiligen Öle in kleinere Gefäße abgefüllt, versiegelt sowie an Vertreter aus den verschiedenen Dekanaten und Pfarreien verteilt.


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