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Mit seinem Paten-Schwein-Projekt macht der Metzgermeister Schlagzeilen – am Samstag war offizieller Austrieb in Loipertshausen

(ty) So einen Menschenauftrieb hat das Dorf Loipertshausen bei Schweitenkirchen vermutlich noch nie erlebt: Der Schweine-Austrieb im Rahmen des nachhaltigen Projekts der Hofmetzgerei Waldinger unter dem Motto „Waldingers Paten-Schwein“ lockte am Samstag rund 300 Zaungäste an – nicht nur mit Pfaffenhofener, sondern auch mit Münchener, Ingolstädter, Freisinger und Dachauer Autokennzeichen. Zwei Stunden herrschte an der Schweine-Weide ein ständiges Kommen und Gehen. 

Kurz nach 15 Uhr öffnete Metzgermeister und Landwirt Herbert Waldinger vor dem Unterstand der Tiere den Zaun zur großen Weide. Doch zunächst wollten die „Hauptdarsteller“ nicht so recht: Nur sehr zögerlich erweiterten die Schweine ihren Aktionsradius – allerdings nicht, wie erhofft, in Richtung der zahlreichen Zuschauer. Sie bewegten sich bei ihrem ersten großen Freilauf lieber in den hinteren Teil des Geländes und hielten von den Schaulustigen „Sicherheitsabstand“. 

Herbert Waldinger (links) musste zahlreiche Fragen zu seinem Paten-Schwein-Projekt beantworten. 

Auch wenn manche Besucher – vor allem die kleineren – vielleicht ein wenig enttäuscht waren, blieben sie doch längere Zeit stehen und sahen dem bunten Treiben der Schweine dann eben aus etwas größerer Entfernung zu. Bei Brotzeit, Kuchen und Getränken ließ es sich ja auch gut aushalten. 

Im Mittelpunkt des Interesses stand aber das Paten-Schwein-Projekt. Waldinger und sein Team mussten fast ohne Pause Fragen der Besucher beantworten. Die Flyer zu der Aktion gingen weg wie warme Semmeln und elf neue Patenschafts-Anträge wurden direkt vor Ort ausgefüllt und abgegeben. 

Weitere könnten in den nächsten Tagen im Nachgang zu der Veranstaltung und zu dem am heutigen Abend in der BR-Abendschau ausgestrahlten TV-Bericht über das Paten-Schwein-Projekt folgen. Lesen Sie dazu: Eine fernsehreife Sauerei. Waldinger hofft freilich auf weiterhin gute Resonanz, denn nur wenn sich genügend Paten finden, hat das Paten-Schwein-Projekt Zukunft. 

Wieder nicht im Bild: die Schweine. Von den zahlreichen Zuschauern hielten sie bei ihrem ersten großen Freilauf „Sicherheitsabstand“.

Mit seinem in der Region einmaligen „Paten-Schwein“-Projekt ermöglicht Metzgermeister Waldinger nach eigenen Angaben 30 Schweinen ein glücklicheres, natürlicheres und längeres Leben als es ihre Artgenossen haben. Waldinger möchte „weg von der konventionellen Schweinemast im Stall, hin zu natürlicher, schonender und artgerechter Haltung“, wie er sagt. „Das ist mir schon seit längerem ein besonderes Anliegen und die Paten-Schweine sind der erste Schritt dazu.“

Pro Schwein sucht Waldinger zehn Paten. Der Einmalbeitrag für die Patenschaft beläuft sich auf 132 Euro (umgerechnet zwölf Euro im Monat). Im Gegenzug erhält jeder Pate ein Paket mit 13 Kilogramm Fleisch und Wurst sowie eine Patenschafts-Urkunde. Außerdem werden alle Paten im Sommer zu einem Grillfest eingeladen – natürlich dort, wo die Schweine leben. 

Patenschafts-Anträge liegen in den Filialen der Hofmetzgerei Waldinger in Pfaffenhofen (Radlhöfe 3) und in Lindach bei Petershausen auf. Der Antrag kann aber auch online unter www.hofmetzgerei-waldinger.de/paten-schweine ausgefüllt werden.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Eine fernsehreife Sauerei

Sau-TV

Eine ungewöhnliche Schweinerei


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