Viele Jahre war der Gedenkstein verschollen, der an den tragischen Unfall anno 1875 bei Förnbach erinnert – nach seiner Wiederentdeckung wurde er restauriert und jetzt wieder aufgestellt
(ty) Viele Jahre war er verschwunden, jetzt wurde er wieder aufgestellt: Einen alten Gedenkstein, den der Landwirt Georg Kaltenecker aus Seugen am Panoramaweg östlich von Förnbach entdeckt hatte, hat die Stadt Pfaffenhofen jetzt restaurieren lassen. Anfang der Woche mauerten Mitarbeiter der Stadtwerke ein Fundament und stellten den Stein bei einer Eiche am Panoramaweg, kurz nach der Abzweigung nach Seugen, wieder auf. Am Feiertag Christi Himmelfahrt wird er während des Flurumgangs, der um 8.30 Uhr an der Förnbacher Kirche beginnt, gesegnet.
„An dieser Stelle verunglückte der ehrengeachtete Herr Ulrich Merkl, Bauer in Kleinarreshausen, am 5. Mai 1875 im 52. Lebensjahr“ – die Inschrift auf dem Marterl war stark verwittert, ist aber jetzt nach der Restaurierung durch den Steinmetzbetrieb Schuster wieder klar und deutlich lesbar. Der Heimatforscher Rudolf Schmid aus Uttenhofen hat dazu Näheres in den Förnbacher Sterbebüchern gefunden. Demnach war Ulrich Merkl, Bauer vom „Bayerl“-Hof in Kleinarreshausen, in der Nacht auf 5. Mai 1875 mit seinem Pferdefuhrwerk auf dem Heimweg, als sein Wagen umkippte. Am nächsten Morgen war er tot bei seinem Pferd und Fuhrwerk aufgefunden worden.
Der Gedenkstein hatte jahrzehntelang an der Unglücksstelle gestanden, doch irgendwann war das Marterl verschwunden – bis Georg Kaltenecker es vor ein paar Monaten wieder entdeckte. Sein Anliegen, dass der Gedenkstein restauriert und wieder aufgestellt werden sollte, stieß bei der Stadtverwaltung auf offene Ohren. Einen Wunsch hat Kaltenecker aber noch: „Vielleicht findet sich ja ein Spender für eine Bank, von der man hier die schöne Aussicht genießen könnte.“