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Landrat Martin Wolf (CSU) bringt in der Frage nach der Zukunft der Exponate im Mesnerhaus sowie im Depot Heißmanning eine neue Idee ins Spiel – Das Kuratorium goutiert die offenbar

(ty) Bei der gestrigen Sitzung des Heimatmuseum-Kuratoriums ging es vor allem um die Zukunft der Sammlungen im Pfaffenhofener Mesnerhaus sowie im Depot in Heißmanning. Außerdem wählten die Mitglieder des Gremiums Landrat Martin Wolf (CSU) einstimmig für weitere vier Jahre zum Vorsitzenden. Das wurde heute aus dem Landratsamt mitgeteilt. Vor allem aber gibt es offenbar eine völlig neue Stoßrichtung, was die Zukunft der Exponate und des Museums angeht: Wolf brachte demnach die Idee eines Landkreis-Heimatmuseums ins Spiel, die vom Kuratorium goutiert wurde. 

Seit der letzten Sitzung des Gremiums im November vergangenen Jahres war eine ganze Reihe von Vorschlägen eingebracht worden. „Es haben viele Gespräche und Besichtigungen mit Gemeinden, Kirchenverwaltung, dem Landesamt für Denkmalpflege und Fachleuten von der Landesstelle für nichtstaatliche Museen stattgefunden“, wurde dazu  zusammenfassend erklärt. Die langfristige Zukunft der Sammlungen im Mesnerhaus und in Heißmanning war der Mitteilung zufolge in der gestrigen Sitzung erneut das Hauptthema der Beratung.

 

So hatten bekanntlich die Pfarrei Ilmmünster und die Gemeinde Rohrbach ihr Interesse als möglicher Museum-Standort bekundet. „Der Standort Ilmmünster steht nicht mehr zur Verfügung“, wurde heute noch einmalbestätigt. Zum Hintergrund: Der hiesige Pfarrverband hatte im Zuge der Standort-Suche für das Heimatmuseum das Benefiziatenhaus ins Gespräch gebracht – da die Gemeinde sich allerdings gegen eine Beteiligung ausgesprochen hat, sei das Projekt nicht umsetzbar. Die Pfarrei habe nun einen Antrag auf Rückgabe von sieben Exponaten aus Ilmmünster gestellt. 

„Die Gemeinde Rohrbach hat weiterhin ihr Interesse bekundet, Museum-Standort zu werden“, heißt es weiter. Das Ergebnis sei aber noch offen. Die Museumsfrage müsse in die derzeit laufenden Untersuchungen für ein städtebauliches Nutzungskonzept „Ortsmittelpunkt Rohrbach“ eingebunden werden. Zahlreiche Gespräche mit dem Schlossherrn, dem Landesamt für Denkmalpflege, der Landesstelle für nichtstaatliche Museen und der Regierung von Oberbayern stünden noch aus.

 

Vor diesem Hintergrund unterstützte das Kuratorium laut Mitteilung aus dem Landratsamt einen Vorschlag von Wolf, die Zukunft der Sammlungen mit neuer Zielrichtung zu prüfen: Die Exponate im Mesnerhaus und in Heißmanning könnten demnach langfristig zusammengefasst und in einem „Landkreis-Heimatmuseum“ neu präsentiert werden. „Wir sollten mit diesem neuen Ziel auf Standort- und Partnersuche gehen und die Kreisgremien damit befassen“, regte der Landrat an. 

Weiter erklärte Martin Wolf: „Ich sehe hier die Möglichkeit, neben den Sammlungen in Pfaffenhofen auch weitere schon bestehende Sammlungen und Exponate zusammenzufassen und in neuer musealer Umgebung der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ein solches Museum mit fachgerechtem Depot müsste in seinem Konzept auch überregionalen Ansprüchen gerecht werden.“ Die Gemeinde Rohrbach sei dabei weiterhin ein möglicher Gesprächspartner.

 

„Wir haben Interesse daran, die Exponate zu erhalten und im Rahmen von Sonderausstellungen in neuen Zusammenhängen zu präsentieren“, kommentierte der Pfaffenhofener Bürgermeister Thomas Herker (SPD) die Entscheidung des Kuratoriums. Dafür sei auf Dauer ein Depot sinnvoll, auf dessen Bestand auch die Stadt Pfaffenhofen zugreifen könne. „Die neue Idee eines Landkreis-Heimatmuseums steht dem nicht entgegen“, sagte Herker.

Wie nach der gestrigen Sitzung des Kuratoriums weiter mitgeteilt wurde, seien zudem folgende konkrete Schritte vereinbart worden:

1. Durchführung von Konservierungsmaßnahmen

Die Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern habe festgestellt, dass unabhängig von der künftigen Nutzung bei einer Reihe von Exponaten Konservierungsmaßnahmen dringend notwendig seien. Ziel sei hier nicht die Restaurierung, sondern der Erhalt. Eine erste grobe Kostenschätzung gehe von 12 000 Euro aus. Das Kuratorium sprach sich dafür aus, die Konservierungsmaßnahmen anzugehen.

 

2. Kuratierte Ausstellung ausgewählter Exponate im Rahmen der „Paradiesspiele 2018“ der Stadt Pfaffenhofen

Die Kreisstadt plant im Rahmen der „Paradiesspiele 2018“ eine kuratierte Sonderausstellung religiöser Kunst mit ausgewählten Exponaten aus der Sammlung des Mesnerhauses. Diese sollen, so heißt es, im Kontext moderner Kunst in der Kunsthalle präsentiert werden. Die Ausstellungsplaner erhoffen sich eine große überregionale Resonanz. „Das Kuratorium steht diesen Plänen positiv gegenüber“, heißt es dazu. „Die dafür ausgewählten Exponate werden einer breiten Öffentlichkeit in gänzlich neuer Weise zugänglich.“ 

3. Sammlung in Heißmanning wird aufbereitet

Im Depot in Heißmanning lagern derzeit rund 1600 Einzelstücke. Welche kulturhistorische Bedeutung, welchen Zustand und Wert die Gegenstände – vom Dreschflegel bis zur Kutsche – haben, sei bisher nicht erfasst worden. „Das Kuratorium spricht sich für eine Sichtung und Inventarisierung des Bestands aus, die auch eine Vorbewertung umfassen soll, welche Exponate weniger erhaltenswert sind und ausgesondert werden können.“ Der „Heimat- und Kulturkreis e.V.“ unterstütze diese Maßnahme zusammen mit heimatkundlich versierten Personen.

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