Im Juni waren die Floriansjünger insgesamt 800 Stunden im Einsatz, dazu kommen 390 Übungsstunden. Und das alles ehrenamtlich. Der Rekord-Monat in Bildern und Zahlen.
(ty) Mit insgesamt 35 Einsätzen und einer besonders hohen Zahl an Übungsstunden ist der Juni zu einem Rekord-Monat für die Pfaffenhofener Feuerwehr geworden. „Dabei beeindruckt nicht nur die bloße Anzahl, sondern auch, was alles vorgefallen und passiert ist“, sagt Feuerwehr-Sprecher Florian Nischwitz. Die Bandbreite der Einsätze reichte von einem in Flammen stehenden Pkw im Gewerbegebiet am Kuglhof über einen Großbrand an der Schützenstraße bis hin zu dem tragischen Unglück bei Schweitenkirchen, wo ein Mann auf einer Baustelle verschüttet worden war und mit dem Leben bezahlte. Zu 800 Einsatz-Stunden kamen im Juni 390 Übungsstunden. Alles ehrenamtlich.
Eine der Besonderheiten im Juni waren aber auch die Wachbesetzungen an zwei Sonntagen. „Während des Trachtenumzugs im Rahmen des Donaugaufests zum Jubiläum des Heimat- und Trachtenvereins Ilmtaler und des feierlichen Umzugs etlicher Musikkapellen im Rahmen des Bezirksmusikfests war es nötig, für die jeweilige Dauer des Umzugs das Feuerwehrhaus zu besetzen“, erklärt Nischwitz. Nur so konnte seinen Worten zufolge gewährleistet werden, dass im Falle eines Einsatzes schnell reagiert hätte werden können.
Spektakulärer Crash auf der B13.
„Andernfalls hätten anrückende Kameraden nur schwer die Möglichkeit gehabt, zum Feuerwehr-Gerätehaus zu gelangen, da die Innenstadt aufgrund der Umzüge unpassierbar war.“ Hinzu kam die große Anzahl an Menschen, die sich in dieser Zeit in der Stadt aufhielt. Zu den ohnehin vielen Gartenschau-Besuchern kamen die Personen, die sich die Umzüge anschauten und die genannten Feste besuchten. Die Wachdienste alleine waren aber längst nicht alles: Die Feuerwehr sorgte auch für die Absperrungen, damit die Umzüge sicher über die Bühne gehen konnten.
Unfall an der Krankenhaus-Kreuzung.
Unter den Anlässen für die insgesamt 35 Einsätze im vergangenen Monat waren auch wieder etliche Brandmelde-Anlagen, die angeschlagen hatten. „Glücklicherweise waren hier die Auslösegründe nie etwas Ernsthaftes, sondern technische Defekte, Staub oder in einem Fall eine Spraydose“, berichtet Nischwitz. Doch nicht immer blieb es so harmlos.
Ein im Vollbrand stehender Pkw im Gewerbegebiet Kuglhof sowie ein ausgedehnter Wohnungsbrand an der Schützenstraße, der sich auf den Dachstuhl ausgebreitet hatte, forderten schnelles und aufwändiges Handeln der Floriansjünger. „Die Brände konnten zügig und ohne ernsthaft Verletzte gefordert zu haben, gelöscht werden“, lautet hier das Einsatz-Fazit. Auch der genannte Tiefbau-Unfall in Holzhäuseln, wo eine Person in einer Art Grube verschüttet worden war, verlangte den Feuerwehrleuten alles ab. Wie berichtet, konnte die verunglückte Person nur mehr tot geborgen werden.
Verheerendes Feuer an der Schützenstraße: Erstmals kam die neue Drehleiter bei einem Brand zum Einsatz.
Weitere technische Hilfeleistungen führten dazu, dass die Einsatzzahl im Juni stieg und stieg: Nischwitz berichtet von Verkehrsunfällen, Ölspuren, Sturmschäden sowie Einsätzen zur Unterstützung für den Rettungsdienst und eilige Wohnungsöffnungen. In der Summe kamen so durch all die Alarme, die Wachbesetzungen und die Absperrdienste 35 Einsätze im vergangenen Monat zusammen, die von den Ehrenamtlichen bewältigt wurden. „Das sind zusammengerechnet beinahe 800 Stunden und bedeutet, dass durchschnittlich 1,1 Mal am Tag ausgerückt wurde“, verdeutlicht Nischwitz.
Diese Zahlen, die an sich für die Feuerwehr von Pfaffenhofen schon vergleichsweise hoch sind, werden noch beeindruckender, wenn man die ebenfalls im Juni stattgefundenen Übungen mit berücksichtigt. Durch die Anschaffung der neuen Drehleiter waren zahlreiche Maschinisten-Übungen notwendig. „Gleichzeitig wurde auch bereits ein großer Teil der Mannschaft auf die Handhabung des neuen Fahrzeugs eingewiesen und musste einen so genannten Korbführerschein absolvieren“, erklärt Nischwitz.
Das alles passierte zusätzlich zu den ohnehin stattfindenden Übungen – wie etwa der größeren Einsatzübung an der Adolf-Rebl-Schule, wo das Szenario einen kräftezehrenden Innenangriff und die Suche von mehreren vermissten Personen vorsah. Außerdem seien eine Jugendübung, eine Übung der Kreiseinsatzzentrale sowie Wartungsfahrten durchgeführt worden.
Unterm Strich summierten sich laut Nischwitz im Juni auf diese Weise zu den 800 Einsatzstunden auch noch weitere gut 390 Übungsstunden, die geleistet wurden. „Der Ausdruck geleistet ist hier der genau Richtige“, betont Kommandant Roland Seemüller, „denn es ist eine nicht selbstverständliche, aber umso mehr beachtenswerte Leistung, die von jedem Einzelnen bei der Feuerwehr Pfaffenhofen hier erbracht wird.“
Tödliches Unglück in Holzhäuseln bei Schweitenkirchen.
Es sei natürlich nicht planbar, wann es zu Einsätzen kommt. Und auch nicht, wie viele beziehungsweise wie kurz diese aufeinander folgen. Um allerdings auf jeden Einsatz stets gut vorbereitet zu sein, seien die Übungen notwendig. Dadurch, dass im vergangenen Monat beides – also Einsätze wie Übungen – in hohem Maß angefallen seien, könne durchaus gesagt werden, dass Juni ein Rekord-Monat für die Pfaffenhofener Floriansjünger gewesen sei. „Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Professionalität und Einsatzleistung komplett auf ehrenamtlicher Arbeit fußt“, unterstreicht Seemüller.
Einsatz-Übung an der Adolf-Rebl-Schule.
Und Seemüller rührt in diesem Zusammenhang auch die Werbetrommel. Wer sich vorstellen könne, Teil der ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte in Pfaffenhofen zu werden, der sei herzlich eingeladen, sich im Feuerwehrhaus zu melden. Das gilt für junge Pfaffenhofener ab zwölf Jahren sowie für bereits Volljährige, die als Quereinsteiger mitmachen wollen. Weitere Infos gibt es telefonisch unter der Rufnummer (0 84 41) 49 25 37 oder auf www.feuerwehr-pfaffenhofen.de, wo auch eine Übersicht aller Einsätze zu finden ist.
Berichte zu einigen der genannten Einsätze:
Tödliche Tragödie in Holzhäuseln
Schweitenkirchen: Tödliches Unglück auf Baustelle
Spektakulärer Crash in Pfaffenhofen
Eingeschaltete Herdplatte löste Brand aus