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Insolvenzverwalter: Übernahme des Inventars und neuer Pachtvertrag mit Herrnbräu vom 15. November – Walzl ist bekannt als Betreiber des "Weissbräuhauses" in der Dollstraße

So geht’s weiter am Auwaldsee – Wie Christian Walzl mit seinem Vater das Lokal wieder auf Kurs bringen will 

Von Tobias Zell

Die Zukunft des Traditionslokals am Ingolstädter Auwaldsee ist nun endgültig gesichert. Wie Insolvenzverwalter Maximilian Breitling aus München soeben gegenüber unserer Zeitung erklärte, ist das Inventar bereits an den neuen Betreiber verkauft und von dem wiederum ist auch schon ein neuer Pachtvertrag mit dem Eigentümer des Hauses, der Brauerei Herrnbräu, abgeschlossen worden. Der neue Kapitän am Ufer des Auwaldsees ist demnach Christian Walzl , auf der Schanz bereits bekannt als Betreiber des „Weissbräuhaus“ in der Dollstraße.

Das Inventar der Gaststätte am Auwaldsee sei mit Vertrag zum 15. November dieses Jahres an Walzl veräußert worden, berichtet Breitling. Über die Höhe der Ablöse sowie zu weiteren Vertragsdetails sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es auf Nachfrage. 

Walzl, dessen „AWS Gastronomie GmbH“ laut Breitling das „Weissbräuhaus“ in der Dollstraße betreibt,  habe eine eigene GmbH zum Zwecke des Betriebs der Gaststätte am Auwaldsee gegründet, die nun das unter der Regie von Maria Stiftl in finanzielle Nöte geratene Lokal weiterführt.

Der Pachtvertrag mit Herrnbräu für die Gaststätte am Auwaldsee sei ebenfalls mit Datum vom 15. November 2013 abgeschlossen worden, erklärt Breitling. „Die Mitarbeiter werden komplett übernommen“, teilt er weiter mit. Zuletzt waren 22 Angestellte dort tätig, ihre Jobs sind damit endgültig gesichert. Breitling hatte immer wieder betont, dass er nicht nur die Rettung des Lokals anstrebe, sondern auch die Übernahme der Mitarbeiter im Blick habe.

Als Betriebsleiter am Auwaldsee wird nach Angaben von Breitling künftig Georg Walzl, der Vater von Christian Walzl, fungieren. Der habe in seiner Karriere schon etliche Betriebe geführt, zuletzt 14 Jahre lang das Lokal „Löwe am Markt“ beim Münchner Viktualienmarkt. Christian Walzl war bislang für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Zur Vorgeschichte

Die zuletzt hinter der Traditionsgaststätte am Auwaldsee stehende Betreiber-GmbH & Co. KG – Geschäftsführerin ist Maria Stiftl – war bekanntlich mehrere Monate mit der Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge im Rückstand und auch nicht schnell in der Lage, die Forderungen zu begleichen, weshalb die AOK als Gläubigerin ernst gemacht und die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hatte. Das Amtsgericht hatte daraufhin am 24. September die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und den Münchner Anwalt Maximilian Breitling mit der Aufgabe betraut. Der ist auf der Schanz kein Unbekannter; seit 15 Jahren ist er als Insolvenzverwalter auch im Raum Ingolstadt tätig.

Schon zwei Tage nachdem Breitling das Ruder am Auwaldsee übernommen hatte, betonte er gegenüber unserer Zeitung: „Ich sehe mich als Rettungsversucher.“ Das ist ihm nun offensichtlich geglückt.

Allerdings hatte sich diese Rettung, wie Breitling bereits vor Wochen durchblicken ließ, nicht ganz einfach gestaltet. Monate lang seien keine vernünftigen Lohnabrechnungen gemacht worden. Es sei schwierig gewesen, sich einen Überblick zu verschaffen. Die Verbindlichkeiten schätzte Breitling zuletzt auf rund eine halbe Million Euro. Maria Stiftl habe Fehler gemacht, sagt er klipp und klar. Das Lokal habe sechsstellige Verluste pro Jahr gemacht; doch Maria Stiftl habe nicht versucht, das Minus durch Umstrukturierungen zu minimieren, sondern den Betrieb im Gegenteil „einfach laufen lassen“.

Für die Übernahme der Gaststätte am Auwaldsee hat es nach Angaben von Breitling mehrere Interessenten gegeben. Doch Walzl hatte offenbar unterm Strich das beste Angebot abgegeben. Damit der Betrieb vollständig auf den neuen Pächter übergehen konnte, war dann aber noch eine Formalie nötig. Weil Breitling als vorläufiger Insolvenzverwalter den Betrieb nicht veräußern konnte, sollte am 15. November das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Das sollte kein Problem sein, denn der Betrieb war „zahlungsunfähig und überschuldet“. Da der vorläufige Insolvenzverwalter in der Regel auch immer zum endgültigen Insolvenzverwalter ernannt wird, konnte Breitling am Ball bleiben, den Übergang des Betriebs am Auwaldsee weiter begleiten und letztlich in trockene Tücher bringen.

Und die Geschichte des Traditionslokals am Auwaldsee wird fortgeschrieben. Nun unter Christian Walzl.

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