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Politische Vertreter aus der Region wünschen möglichst bald detaillierte Angaben zum geografischen Ausmaß. Gemeinsame Erklärung an die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) angekündigt.

(ty) Entsteht vor unserer Haustür der dritte Nationalpark im Freistaat? Die bayerische Regierung hatte bekanntlich im Sommer beschlossen, den Dialog mit zwei Regionen fortzusetzen: den hiesigen Donau-Auen sowie der Rhön. Seither wird mit zunehmender Intensität diskutiert. Erst am Samstag trafen sich die Landräte von Kelheim, Neuburg-Schrobenhausen, Donau-Ries, Freising, Rhön-Grabfeld und Eichstätt sowie der Pfaffenhofener Vize-Landrat Anton Westner (CSU) im Kelheimer Landratsamt zum gemeinsamen Gedankenaustausch über den geplanten Nationalpark. Mit dabei waren auch Vertreter aus Ingolstadt und der Gemeinde Pförring.

Es war bereits das zweite Gespräch dieser Art. Diesmal wurde die Runde durch Informationen des Freisinger Landrat zur Thematik der „Isar-Auen“ sowie um Ausführungen des Kreischefs von Rhön-Grabfeld zu einem möglichen Nationalpark Rhön bereichert, heißt es in einer Mitteilung aus dem Kelheimer Landratsamt. „Die Teilnehmer sehen sich dabei nicht als Konkurrenten um den zukünftigen Standort, sondern werden sich im weiteren Fortgang der Diskussion im Sinne einer kooperativen Zusammenarbeit gegenseitig unterstützen.“

 

Auf Anfrage unserer Zeitung sagte der Pfaffenhofener Vize-Landrat Westner: „Der Landkreis Pfaffenhofen tritt für einen offenen Dialog unter Beteiligung der Bürger ein. Die Bedenken und Fragen der Beteiligten müssen dabei ernst genommen werden.“ Für Westner sei es „ganz entscheidend, dass sich aus der Ausweisung als Nationalpark für die Land- und Forstwirtschaft im Schutzgebiet und der Umgebung sowie für Rechtler, Fischer und Jäger keine Nachteile ergeben“. Damit dieser Dialog stattfinde, habe er kürzlich mit der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) vereinbart, dass sie zur Information und zum Meinungsaustausch nach Vohburg komme. 

Zurück zu dem Treffen am Wochenende in Kelheim. Die Anwesenden kamen der Mitteilung zufolge überein, dass ein Nationalpark grundsätzlich einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit einer Region liefern könne, wenn dieser auf der Grundlage eines durchdachten Konzeptes mit adäquaten Lösungsansätzen für konkrete Probleme entwickelt werde. Neben diesem grundlegenden Konzept sei jedoch insbesondere auch die Information der Bevölkerung vor Ort von zentraler Bedeutung für das Gelingen eines solchen Projektes.

 

In diesem Zusammenhang wäre – so heißt es weiter – die Einrichtung sowohl eines stationären Informationsbüros als auch eines mobilen Informationsbusses wünschenswert. „Auf diesem Wege könnte die Information und damit einhergehend auch die Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort noch umfassender durch das verfahrensführende Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz erreicht werden.“

Um die Diskussion im aktuellen Stadium weiterbringen zu können, sei nun zeitnah die Erstellung eines grundstücksscharfen Umgriffs durch das Ministerium notwendig. Anhand dieser konkreten Informationen könnten dann erst abstrakte Problemstellungen sachlich fundiert erörtert werden. Daneben seien erste Informationen zu den fachlich vorgesehenen Einrichtungen – zum Beispiel zum Thema wissenschaftliche Forschung – erstrebenswert.

Um das Anliegen einer noch ausführlicheren Information durch das Ministerium zu unterstreichen, soll eine gemeinsame Erklärung an Ministerin Scharf verfasst werden. Bei dem Treffen seien sich die Anwesenden indes einig gewesen, „dass das Projekt eines dritten Nationalparks grundsätzlich nur gelingen kann, wenn es auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und mit der Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger entwickelt wird“.

Bisherige Beiträge zum Thema:

"Ein Nationalpark Donau-Auen ist für alle ein Gewinn"

Nationalpark-Pläne und Zukunft der Auto-Industrie treiben die Unternehmer um

Nationalpark, Digitalisierung, Umweltschutz

Nationalpark Donau-Auen?

Neuer Nationalpark in den Donau-Auen?


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