Bei der offiziellen Eröffnung des Pfaffenhofener Christkindlmarkts heute Abend verkündeten der Verein "Lebendige Innenstadt" und Hallertauer Regionalgeld eine bemerkenswerte Kooperation
Von Tobias Zell
Jetzt ist der Pfaffenhofener Christkindlmarkt auch von Amts wegen gestartet. Gestern war zwar schon ab 16 Uhr geöffnet, doch Bürgermeister Thomas Herker (SPD) eröffnete ihn heute Abend um 18 Uhr ganz offiziell. Während sich der Rathauschef kurz hielt, nutzen Fabian Stahl, der Präsident des Vereins „Lebendige Innenstadt“, und Manfred „Mensch“ Mayer vom Hallertauer Regionalgeld die Aufmerksamkeit auf der Bühne, um eine groß angelegte Kooperation vorzustellen.
Zunächst aber ging es um den Christkindlmarkt selbst. Herker stellte den neuen Betreiber, Philipp Schleef, vor. Mit ihm wurde eine Zusammenarbeit für drei Jahre abgeschlossen, so der Rathauschef. Erste Spuren hat Schleefs Engagement bereits hinterlassen: Das Konzept und die Anordnung der Stände wurden leicht verändert. Die Öffnungszeiten des Christkindlmarkts wurden heuer für die Gastronomie jeden Abend um eine Stunde verlängert. Die Zahl der Marktstände wurde erhöht und so warten heuer 35 Händler auf Kundschaft. Und durch die neue Anordnung der Stände ist es nun nicht mehr so eng.
Eine Abordnung der Stadtkapelle sorgte heute Abend zur offiziellen Eröffnung des Christkindlmarkts für vorweihnachtliche Stimmung.
Stahl verwies zudem auf die den Christkindlmarkt begleitenden Aktionen des Vereins „Lebendige Innenstadt“: Der Krippenweg mit seinen 26 Stationen, der Lichtkalender mit den 24 verschieden illuminierten Häusern in der City und die Aktionen im Wichtel-Dorf mit der Kinderbetreuung, Bastelspaß und der Wichtel-Aktion selbst.
Dann präsentierte Stahl die neue Kooperation zwischen seinem Verein und dem Hallertauer Regionalgeld. Das Konzept nennt sich „Gut(e)scheine“. Dabei handelt es sich um eine Verbindung einer Gutschein-Idee für die Innenstadt mit dem Regionalgeld-Konzept. An sechs Ausgabestellen in der City sind ab Montag die Gut(e)schein(e)-Karten mit den „Hallertauern“ darin zu erwerben. Ein Hallertauer entspricht auch weiterhin einem Euro. Neu an der Kooperation ist, dass sich dadurch die Anzahl der Dienstleister und Geschäfte, in denen der Hallertauer akzeptiert wird, deutlich erhöht. „Über 70 Unternehmen haben uns schon die Zusage gegeben“, sagte Stahl mit Blick auf seinen Verein.
Die „Gut(e)Scheine“ beziehungsweise die Hallertauer darin, die es in verschiedenen Stückelungen gibt, werden in den Geschäften wie Geld angenommen. Beim Verein „Lebendige Innenstadt“ können die Geschäftsleute dann die Hallertauer einlösen und sich den Betrag in Euro überweisen oder auszahlen lassen. „Für die Geschäftsleute entstehen keinerlei Kosten oder Nachteile bei der Annahme der ,Gut(e)Scheine’“, betont Stahl. Der Hintergrund ist klar: Für die Kunden bietet das Konzept ein Gutschein-System mit vielen Akzeptanzstellen. Für die hiesigen Betriebe soll es die Kaufkraft in der Stadt halten. Und die soziale Idee, die hinter dem Hallertauer Regionalgeld steckt, gibt es einen Schub.
Fabian Stahl, der Präsident des Vereins "Lebendige Innenstadt", stellte das "Gut(e)Scheine"-Konzept vor, das jetzt in Kooperation mit dem Hallertauer Regionalgeld gestartet wird.
Normalerweise werden beim Rücktausch von Hallertauern in Euro drei Prozent des Betrags einbehalten, die dann für einen guten Zweck verwendet werden – mit dieser Summe werden soziale Projekte im Landkreis Pfaffenhofen unterstützt, wie Mayer erklärt. Diese drei Prozent fließen auch weiterhin für die gute Sache, betont Stahl, sie werden aber nun vom Verein „Lebendige Innenstadt“ übernommen, sprich: gespendet. Diese Idee sowie die Zusammenarbeit des Vereins „Lebendige Innenstadt“ mit dem Hallertauer Regionalgeld wurde heute offiziell verkündet.
„Unsere Kooperation für die Innenstadt mit dem Konzept ,Gut(e)Scheine’ ist ein einzigartiger und besonderer Zusammenschluss, der seinesgleichen sucht und sofortige Unterstützung von vielen Betrieben und insbesondere den Ausgabestellen erfuhr“, lobt Stahl.
Der Lichtkalender zieht in der Innenstadt wieder die Blicke auf sich – 24 Häuser sind auf ganz unterschiedliche Weise illuminiert.
Wie Manfred „Mensch“ Mayer im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, werden durch die Erlöse aus dem Hallertauer-Regionalgeld-Konzept derzeit 14 soziale Projekte im Landkreis unterstützt. „Diese Liste ist allerdings offen, es kann sich jede Einrichtung bewerben“, betont er.
Seit der Gründung der Initiative „Hallertauer Regionalgeld“ im Jahr 2005 wurden nach Angaben von Mayer über 200 000 Hallertauer geschaffen. Die Erfahrung zeige, dass ein Hallertauer auch nicht sofort in Euro umgetauscht werde, sondern, dass mit ihm weiterbezahlt werde. „Im Schnitt gibt der Dritte ihn zurück“, weiß Mayer. Insgesamt seien auf diese Weise bislang rund 700 000 Euro Umsatz generiert worden. Er verspricht sich von der Zusammenarbeit mit dem Verein „Lebendige Innenstadt“ eine deutliche Aufwertung des Konzepts. Die Zahl der Hallertauer-Akzeptanzstellen sei nun auf insgesamt rund 100 gestiegen.
Die Öffnungszeiten des Christkindlmarkts:
- Christkindlmarkt: Montag, Dienstag und Mittwoch von 16 bis 21 Uhr, Donnerstag und Freitag von 16 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 22 Uhr.
- Wichtelhütte: Montag bis Freitag von 16 bis 19 Uhr, am 29. November und 20. Dezember bis 20 Uhr, sowie samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr.
- Bastelzelt: Montag bis Freitag von 16 bis 19 Uhr, am 29. November und 20. Dezember bis 20 Uhr, sowie samstags und sonntags von 14 bis 19 Uhr
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