Der Trainer des Fußball-Kreisklassisten MTV Pfaffenhofen bleibt im Geschäft und heuert bei einem der „gallischen Dörfer“ an.
Von Alexander Kaindl
Die Zeit des Schweigens ist vorbei! Markus Ertl hatte sich in den vergangenen Monaten nur äußerst selten zum Hickhack beim MTV Pfaffenhofen und auch zu seiner persönlichen Zukunft geäußert. Jetzt kommt Licht ins Dunkel: Der 53-Jährige bleibt dem Fußball-Landkreis erhalten – seine nächste Station ist der SV Geroldshausen.
„Ich habe wirklich lange überlegt, ob ich überhaupt weitermachen möchte“, erklärt Ertl im Gespräch mit unserer Zeitung. „Jetzt bin ich aber schon glücklich, dass ich einen neuen Verein habe. Ich freue mich auf die Zeit in Geroldshausen. Ich vergleiche den Klub gerne mit dem BC Uttenhofen. Das Vereinsklima ist ähnlich und es ist auch eines dieser kleinen gallischen Dörfer.“ Beim BCU hatte Ertl im Sommer 2017 die Meisterschaft gefeiert und war in die Kreisklasse aufgestiegen. Anschließend zog es ihn zum MTV Pfaffenhofen. Ein Verein, zu dem er schon seit vielen Jahren eine spezielle Bindung hat – „seinem Heimatverein in diesem Landkreis“, wie er damals beschrieben hatte. Nach den dortigen Unstimmigkeiten in der Winterpause zwischen Abteilungsleitung und Vorstand hatten sich bereits einige Spieler einen neuen Verein gesucht. Ertl saß zwischen den Stühlen, schließlich war und ist er nach wie vor als sportlicher Leiter ein wichtiger Bestandteil der Juniorenfördergemeinschaft (JFG) Pfaffenhofen-Land, zu der der MTV als Stammverein zählt. Dort wird er sich auch weiterhin engagieren.
Mit dieser Doppelrolle kann man beim SV Geroldshausen sehr gut leben. Abteilungsleiter Florian Drexler freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Fußball-Experten: „Markus verfügt über einen enormen Fußball-Sachverstand, auf den sich der ganze Verein freuen kann. Wir werden mit ihm an der Seitenlinie einen sehr kompetenten Mann haben, der durch sein Training, sein Coaching und seine Menschenführung unsere Mannschaft spielerisch und taktisch nach vorne bringen kann.“ Als aktiver Spieler hat Ertl hauptsächlich in seiner Münchner Heimat gewirkt – unter anderem im Juniorenbereich des TSV 1860. Bis heute hält er den Löwen als Fan die Treue. Zur Jahrtausendwende zog es ihn schließlich in den Pfaffenhofener Raum, wo er noch für den ST Scheyern, den TSV Reichertshausen und den BC Uttenhofen auf dem Platz stand.
Dass Ertl nun doch weitermacht, lag vor allem am Engagement der Geroldshausener Führungsriege. „Ich habe mit Florian Drexler einen hervorragenden Ansprechpartner“, beschreibt Ertl. „Er kümmert sich als Abteilungsleiter quasi um alles, außerdem habe ich ihn auch noch als Torwart auf dem Platz. Das passt wirklich gut. Wir haben uns getroffen und ich habe gesagt, dass Geroldshausen für mich die einzige Option wäre, falls ich weitermache.“ Gesagt, getan: In der vergangenen Woche wurden die Mannschaften informiert. Dabei stand man sich am Samstag noch auf dem Platz gegenüber – Geroldshausen rettete nach einem 0:3-Rückstand noch ein 3:3-Unentschieden. Ein wichtiger Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Wer hierbei eine versteckte Taktik von Ertl erkennen mag, um den neuen Verein zu unterstützen, kennt den Coach schlecht. „Es war ja klar, dass darüber jetzt geredet wird. Darauf gebe ich nicht viel. Für mich zählt bis zum Sommer der MTV Pfaffenhofen. Dass wir das Spiel nicht gewonnen haben, ärgert mich wahnsinnig. Und ob Geroldshausen in der Kreisklasse oder der A-Klasse spielt, ist mir völlig Wurscht.“
Ginge es nach dem SVG, möchte man die Liga selbstverständlich halten. Allein schon, um dem bisherigen Spielertrainer Michael Wildmoser ein würdiges Abschiedsgeschenk zu bereiten. „Der ganze Verein kann sich nur für seinen immensen Einsatz und seine Leidenschaft bedanken“, blickt Drexler auf die vergangenen vier Jahre zurück. „Die Meisterschaft in der A-Klasse, der Derbysieg in der Kreisklasse gegen den TSV Wolnzach, die Marktmeisterschaft – all diese Dinge haben ihm einen festen Platz in den Annalen des SV Geroldshausen gesichert. Bis zum Saisonende werden wir jetzt alles tun, um das große gemeinsame Ziel zu erreichen.“ Wo es Wildmoser nach dieser Saison hinzieht, ist dagegen noch unklar. Der 30-Jährige hatte bereits im Herbst verkündet, nach dieser Spielzeit nicht mehr als Geroldshausener Spielertrainer zur Verfügung zu stehen.
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