Brisante Duelle in der Fußball-A-Klasse 4: Derby in Hettenshausen, Kellerkrimi in Fahlenbach.
Von Alexander Kaindl
Die A-Klasse 4 biegt auf die Zielgerade ein, sechs Spiele stehen in dieser Saison noch aus. An der Spitze hofft der TSV Reichertshausen mit einem Derbysieg in Hettenshausen weiter Schritt zu halten. Das Führungsduo aus Rohrbach und Rottenegg trifft auf die Kellerkinder Baar-Ebenhausen II und Hohenwart II. Beim SV Fahlenbach spekuliert man gegen den SV Manching III auf den nächsten Big Point, selbigen strebt Pörnbach zuhause gegen Jetzendorf II an. Außerdem erwartet Ilmmünster den SV Niederlauterbach und Schweitenkirchen den FC Geisenfeld II. Die Vorberichte in der Zusammenfassung.
Samstag, 17:15 Uhr:
TSV Rohrbach II (2.) – TSV Baar-Ebenhausen II (13.)
Nach der 1:2-Pleite gegen Reichertshausen hat der TSV Rohrbach II gestern Abend zurück in die Spur gefunden. Durch das 4:0 über den VfB Pörnbach ist die Elf von Michael Schrätzenstaller wieder auf Kurs und steht punktgleich mit Rottenegg an der Spitze. Bereits morgen Nachmittag kommt mit dem TSV Baar-Ebenhausen II der nächste Gegner aus dem Tabellenkeller: „Gleiches Spiel, andere Mannschaft“, vergleicht der Coach die Situation. „Ich schätze Baar-Ebenhausen sogar noch ein bisschen stärker ein. Es wird interessant, mit welchem Kader sie antreten.“ Selbiges könnte man sich auch bei den Rohrbachern fragen. Am Mittwoch war die erste Mannschaft im Einsatz, in der Startelf standen mit Simon Haid und Matthias Kaindl zwei Leistungsträger der Zweiten. Wie prekär die Personalsituation ist? Reserve-Keeper Stephan Schober wurde in der zweiten Halbzeit als Feldspieler eingewechselt, insgesamt waren nur 13 Spieler in Moosburg dabei. „Es bleibt chaotisch“, kündigt Schrätzenstaller an.
Der TSV Baar-Ebenhausen II hat sich mit einem 3:1-Erfolg im Derby gegen Pörnbach zurückgemeldet. „Die Stimmung in der Mannschaft ist top“, frohlockt Trainer Daniel Winkelmeier. „Jeder Einzelne weiß, dass für uns noch alles möglich ist, wenn wir als Team agieren und diszipliniert spielen.“ Das Lazarett lichtet sich weiter, weshalb sich auch die Kadersituation von Woche zu Woche besser gestaltet. „Gegen Rohrbach sind wir klarer Underdog, das spielt uns aber sogar in die Karten. Wenn wir das umsetzen, was wir uns vornehmen, bin ich mir sicher, dass wir etwas Zählbares mitnehmen können“, sagt Winkelmeier. Baar-Ebenhausen könnte mit einem Dreier zum rettenden Ufer aufschließen.
Sonntag, 13 Uhr:
TSV Hohenwart II (11.) – HSV Rottenegg (1.)
Auf beiden Seiten ist der Respekt groß: Während Rotteneggs Trainer Christian Müller sein Pendant Felix Kluck als „Nagelsmann für Amateure“ bezeichnet, bedankt sich Selbiger mit den Worten: „Dann ist er ja der Jupp der A-Klasse.“ Nagelsmann junior rechnet am Sonntag mit der schwersten Aufgabe der Saison. „Christian und seine Mannschaft leisten seit Jahren starke Arbeit. Sie haben sich den Aufstieg in dieser Saison am meisten verdient. Wir wollen wieder für eine Überraschung sorgen, dazu müssen wir aber ihre bärenstarke Offensive ausschalten.“ Mit Keeper Maximilian Ziegler (erste Mannschaft) und Alexander Berger (verletzt) fallen zwei Stützen aus, dafür sind Tobias Prückl und Thomas Wuttke wieder einsatzbereit.
Rottenegg steht zusammen mit Rohrbach an der Tabellenspitze und muss weiterhin punkten. Müller rechnet allerdings nicht mit einer eindeutigen Sache zwischen seiner Elf und dem Abstiegskandidaten: „Wenn man sich das auf dem Papier anschaut, könnte man denken, dass da nichts anbrennen darf. Aber das dachte sich wohl Schweitenkirchen letzte Woche auch – und hat dann 2:1 in Niederlauterbach verloren. Das wird alles andere als einfach, im Hinspiel waren wir 0:1 hinten und haben das Spiel gerade noch so mit 2:1 über die Runden gebracht.“ Toptorjäger Daniel Dlugosch ist nach seiner Blinddarmentzündung ohne Operation davongekommen, musste aber drei Tage im Krankenhaus bleiben. Dennoch ist er wieder eine Option für die Startelf. Fraglich sind dagegen die Einsätze von Emre Arslan und den Eules-Brüdern Johannes und Tobias.
Sonntag, 15 Uhr:
FC Hettenshausen (7.) – TSV Reichertshausen (3.)
Es hätte das große Aufstiegsderby werden sollen, am Ende darf sich aber nur der TSV Reichertshausen noch Chancen auf die Kreisklasse ausrechnen. „Wir sind natürlich trotzdem hochmotiviert und wollen gewinnen“, sagt Hettenshausens Spielertrainer Dominik Singer vor dem Duell mit dem Nachbarn. „Reichertshausen ist zurzeit sehr gut drauf und daher in meinen Augen auch leicht favorisiert. Das müssen wir mit Einsatz zu kompensieren. Unsere Langzeitverletzten fehlen, ansonsten sind wir komplett.“ Der FCH ist als Tabellensiebter die erste Mannschaft, die nichts mehr mit dem Abstieg zu tun hat und könnte sich mit einem Sieg zurück auf Platz fünf schießen. Zuletzt waren es genau die Niederlagen gegen jene Mannschaften aus der Spitzengruppe, die der Singer-Truppe den Aufstiegstraum zerstört haben.
In Reichertshausen kommt man zur richtigen Zeit in die richtige Form. Die Mannschaft von Spielertrainer Matthias Koston hat aus den fünf Spielen seit der Winterpause 13 Punkte geholt, vergangenen Sonntag gelang ein 2:1-Sieg im Gipfeltreffen gegen Rohrbach. Abteilungsleiter Florian Kottmayr macht vor der Partie gegen Hettenshausen klar: „Wir wollen unsere Serie ausbauen. In einem solchen Duell zählen keine Tabellenplätze, es geht darum, den absoluten Willen zu zeigen. Und diesen werden wir zeigen.“ Zuletzt musste der TSV immer wieder umbauen, am Sonntag werden allerdings nur die Dauerausfälle passen müssen: Alexander Schulze, Helmut Karl und Michail Manitsas.
FC Schweitenkirchen (4.) – FC Geisenfeld II (6.)
Nach der 1:2-Pleite in Niederlauterbach muss man schon kühne Rechenspielchen betreiben, um den FC Schweitenkirchen am Ende der Saison noch auf einem der ersten beiden Plätze zu sehen. Aktuell beträgt der Rückstand sieben Punkte. „Das sieht natürlich nicht so gut aus“, weiß Abteilungsleiter Baris Basaran. „Wir werden deswegen aber jetzt nicht den Spielbetrieb einstellen. Falls die vor uns mal patzen, müssen wir da sein. Ich erwarte von der Mannschaft eine Reaktion. Und zwar eine deutliche. Wir müssen am Sonntag gewinnen, da gibt es keine Ausreden. Dafür muss aber die Einstellung ab der ersten Minute passen.“ Im Vergleich zur Vorwoche kehrt Stefan Zehentmeier ins Aufgebot zurück.
Geisenfelds Trainer Tobias Anders würde das 1:1 aus dem Hinspiel sofort wieder unterschreiben: „Ich wäre mit einem Punkt sehr, sehr zufrieden. Uns erwartet in Schweitenkirchen eine Hammeraufgabe, ich schätze den Gegner als sehr stark ein. Sie wollen nach ihrer Niederlage in Niederlauterbach natürlich auch etwas gutmachen. Wir wissen also, was uns erwartet.“ Mit Sebastian Thoma, Dominik Feistenberger und Peter Neumayr muss der Tabellensechste allerdings drei wichtige Stützen ersetzen. „Das wird natürlich nicht einfach. Wir wollen nach unserer Derbyniederlage aber trotzdem wieder positive Nachrichten vermelden“, so Anders. Die FCG-Reserve unterlag zuletzt in Rottenegg mit 1:3.
SV Ilmmünster (5.) – SV Niederlauterbach (10.)
Zwischenzeitlich schien sich der SV Ilmmünster durch zwei Siege hintereinander wieder gefangen zu haben, in der Vorwoche kassierte man bei Schlusslicht Manching III allerdings eine 0:2-Pleite. Mit dem SV Niederlauterbach geht es nun wieder gegen einen Gegner aus dem Tabellenkeller. Abteilungsleiter Johannes Rist warnt: „Das ist eine sehr unangenehm zu spielende Mannschaft. Da gilt es wieder, die Konzentration ein ganzes Spiel lang aufrecht zu erhalten und die Zweikämpfe anzunehmen.“ Personell sieht es beim SVI dagegen weiterhin schlecht aus. Neben den Langzeitverletzten fällt nun auch noch Julian Karmann aus. „Anderen Mannschaften geht es genauso, wir müssen das Beste daraus machen“, so Rist.
In Niederlauterbach ist die Stimmung nach dem 2:1-Sieg über Schweitenkirchen bestens, allerdings erinnert sich Trainer Helmut Atzmüller auch noch sehr gut an die 0:5-Klatsche im Hinspiel gegen Ilmmünster: „Da sind wir gar nicht zurechtgekommen. Ich schätze Ilmmünster als sehr stark ein. Wir müssen versuchen, wieder so eine Leistung wie am letzten Sonntag abzurufen, dann geht vielleicht etwas. Wir sind trotzdem klarer Außenseiter, auch wenn es beim Gegner um nichts mehr geht.“ Beim Aufsteiger sind Andreas Haid und Christopher Häckl fraglich.
SV Fahlenbach (9.) – SV Manching III (14.)
Trotz einer starken Woche mit sieben Punkten ist der SV Fahlenbach noch lange nicht gerettet. Gegen das Schlusslicht aus Manching können die Schwarz-Weißen nun wertvolle Zähler nachlegen. „Wir haben noch etwas gutzumachen, nachdem das Hinspiel nicht nach unseren Vorstellungen gelaufen ist“, erklärt der Sportliche Leiter, Daniel Feierle. „Sie sind schwer einzuschätzen, aber wir sind zuhause und möchten uns weiter vom Tabellenende absetzen. Wenn die Einstellung passt, haben wir gute Chancen. Nichtsdestotrotz dürfen wir Manching nicht unterschätzen, nachdem sie gegen Ilmmünster gewonnen haben.“ In der Hinrunde rettete der SVF in letzter Sekunde ein 2:2, Harald Hoferer hatte einen Strafstoß verwandelt.
Zwar hat die SVM-Dritte am Sonntag ihren dritten Saisonsieg eingefahren, trotzdem lief der Spieltag nicht gerade optimal. „Nach den Ergebnissen wird die Luft weiter dünner“, weiß Spielertrainer Thomas Berntien. Bis auf den VfB Pörnbach haben am vergangenen Wochenende alle Konkurrenten im Keller gepunktet. Trotzdem hofft man beim Aufsteiger weiter: „Wir haben eine realistische Chance, fünf der letzten sechs Spiele für uns zu entscheiden. Spielerisch haben wir bewiesen, dass wir es können. Nun heißt es, den Willen zu zeigen und alles zu geben, auch wenn wir wieder einige Ausfälle haben werden.“
VfB Pörnbach (12.) – TSV Jetzendorf II (8.)
Es wird immer ungemütlicher für den VfB Pörnbach. Das 0:4 in Rohrbach war die vierte Pleite innerhalb von elf Tagen. „Irgendwann müssen wir endlich wieder punkten. Es wird jetzt wirklich Zeit“, ist sich Trainer Manuel Steiniger der brenzligen Lage bewusst. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nur noch drei Zähler, den direkten Vergleich mit dem TSV Baar-Ebenhausen II hat man allerdings auf seiner Seite. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass am Saisonende neben der Baarer Reserve auch der VfB und Hohenwart II die gleiche Anzahl an Punkten auf dem Konto haben, braucht es eine Sondertabelle aus den direkten Duellen. Diese würde Pörnbach vor Hohenwart und Baar-Ebenhausen anführen. So weit will es Steiniger aber gar nicht kommen lassen: „Wir haben mit Jetzendorf noch eine Rechnung offen. Das Hinspiel haben wir blöd verloren.“ Der TSV siegte damals mit 3:0. Immerhin kann sich der Tabellenzwölfte auf die mögliche Rückkehr von Lukas Stengl freuen.
Beim TSV Jetzendorf II platzt Trainer Andreas Eichner langsam der Kragen: „Uns geht es eigentlich so wie Pörnbach, in der Rückrunde haben wir noch nicht viel geholt. Vielleicht fragt sich doch der ein oder andere Spieler einmal, warum das so ist. Viele meinen, das klappt alles von ganz allein. 'Warum überhaupt trainieren? Es geht doch auch so.' Das ist der absolute Wahnsinn. Kein Ehrgeiz, keine richtige Einstellung zum Fußball, alles ist easy, bloß keinen Stress und nur den geringsten Aufwand.“ Die Bezirksliga-Reserve hat die vergangenen sechs Spiele nicht gewonnen, der letzte Sieg resultiert aus einem Nichtantritt des SV Manching III. „Wir müssen versuchen, den Abstand nach hinten zu halten. Dafür sollte so schnell wie möglich mal wieder ein Dreier eingefahren werden“, sagt Eichner. Peter Steinacker und Andreas Reisner fehlen sicher, Alexander Sasses Einsatz ist noch ungewiss.
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