Logo
Anzeige
Anzeige

Zwei Topspiele am 22. Spieltag der Fußball-A-Klasse 3. Die Vorberichte im Überblick.

Von Alexander Kaindl

Die Saison geht endlich in die heiße Phase, an diesem Wochenende könnte es bereits die erste Entscheidung geben: Verliert der FC Fatih Ingolstadt II gegen den SV Oberstimm, steht er als erster Absteiger fest. Auch für den SV Ernsgaden würde es bei einer Niederlage gegen den SV Irsching-Knodorf wohl nur noch theoretisch möglich sein, die Liga zu halten. Keine Entscheidung, aber eine eindeutige Tendenz ist an der Spitze möglich: Gewinnt Vohburg das Gipfeltreffen gegen Ringsee, ist der TV quasi uneinholbar und könnte die Meisterfeier wohl schon planen. Die Verfolger aus Rockolding und Unsernherrn stehen sich im direkten Duell gegenüber und wollen das Rennen um Platz zwei weiterhin spannend halten. Eher um die Goldene Ananas geht es zwischen dem TV Münchsmünster und der SpVgg Engelbrechtsmünster – keine der beiden Mannschaften spielt in Sachen Auf- und Abstieg noch eine Rolle. Wir haben uns vor dem 22. Spieltag bei den Verantwortlichen umgehört. Alle Spiele beginnen am Sonntag um 15 Uhr.

TV Vohburg (1.) – FT Ringsee (2.)

Es ist das Spiel schlechthin: Der Erste empfängt den Zweiten, der beste Sturm trifft auf die beste Abwehr, die Toptorjäger der Liga stehen sich im direkten Duell gegenüber. Und ganz nebenbei könnte der TV Vohburg mit einem Sieg über die FT Ringsee den Vorsprung auf den zweiten Platz auf bis zu acht Punkte ausbauen – es wäre wohl die Entscheidung im Rennen um die Meisterschaft. Also: T-Shirts drucken, Bier kalt stellen und eine Location für die Meisterfeier suchen? Mitnichten: „Wir werden erst feiern, wenn es rechnerisch nicht mehr möglich ist, uns vom ersten Platz zu verdrängen“, macht Vohburgs Spielertrainer Fabian Burchard klar.

Er selbst wird im Topspiel aufgrund seiner Sprunggelenksverletzung fehlen: „Ich freue mich total auf das Spiel. Ich bin aber natürlich auch enttäuscht, nicht selbst dabei sein zu können. Meine Mannschaft weiß, was sie erwartet. Wir haben uns im Hinspiel nicht gut präsentiert und wollen es am Sonntag viel besser machen. Wenn wir verlieren, wird das Feld vorne wieder sehr eng.“ Im Oktober kam Vohburg mit 0:5 unter die Räder, den direkten Vergleich wird man also kaum noch für sich entscheiden. Beim Gegner wurde gestern bekannt, dass es nach der Saison eine Veränderung auf der Trainerposition gibt: Tobias Giebl, bislang Co-Trainer vom ehemaligen Vohburger Peter Gaydarov beim TV Aiglsbach, übernimmt zum Sommer.

FC Rockolding (3.) – TSV Unsernherrn (4.)

Ein Rockoldinger Sieg und eine Ringseer Niederlage – schon stünde der FCR wieder auf Platz zwei. Die Theorie ist einfach, die Praxis umso schwerer, wie Abteilungsleiter Tino Weinzierl vor dem Verfolgerduell gegen den TSV Unsernherrn berichtet: „Wir haben in dieser Saison in den Topspielen immer den Kürzeren gezogen. Das soll sich am Sonntag ändern. Wenn wir oben dabeibleiben wollen, dürfen wir uns keinen Stolperer mehr erlauben. Wir wollen an die Leistung der vergangenen Spiele anknüpfen, so können wir gegen jeden Gegner bestehen.“

Gegen Pförring und gegen Hundszell II gab es in der vergangenen Woche jeweils einen 4:0-Sieg. Dafür ist die Rockoldinger Bilanz in den Spielen gegen die Elite der Liga in der Tat miserabel: Aus den bisherigen vier Partien gegen Vohburg, Unsernherrn und Ringsee holten die Grün-Weißen lediglich zwei Punkte. Bei einer Niederlage würde der FCR wieder auf Platz vier abrutschen und hätte im schlimmsten Fall wieder fünf Zähler Rückstand auf Platz zwei. Ein Szenario, an das man in Rockolding gar nicht denken möchte.

SV Irsching-Knodorf (8.) – SV Ernsgaden (13.)

In den vergangenen drei Wochen bekam es der SV Irsching-Knodorf mit drei Mannschaften aus den Top vier zu tun – immerhin holte die Elf von Spielertrainer Joachim Schuffert einen Sieg. „Jetzt geht es wieder gegen Gegner, die in der Tabelle hinter uns oder knapp vor uns stehen“, weiß der Coach. „Dass Ernsgaden voll gegen den Abstieg kämpft, ist uns bewusst. Darauf können wir aber keinerlei Rücksicht nehmen. Im Endspurt der Saison wollen wir natürlich auch noch Punkte sammeln. Es ist ein Derby, wir müssen also clever spielen, geduldig bleiben und unsere Chancen nutzen.“ Christoph Härdl ist wieder an Bord, dafür fehlt Alexander See weiterhin verletzt.

Beim SV Ernsgaden nimmt man sich ein Beispiel am Dino: „Solange rechnerisch noch alles möglich ist, sollte man alles reinwerfen. Bestes Beispiel ist derzeit der HSV“, sagt Trainer Andreas Singer. Sieben Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer, fünf Spiele stehen noch aus. Weil der SV Zuchering II zu einer Partie nicht angetreten ist, würde es also zum Klassenerhalt reichen, wenn man mit dem großen Konkurrenten an Punkten gleichziehen würde – verlorener direkter Vergleich hin oder her. Um dieser Konstellation aber auch nur annähernd ein Stückchen Realität einzuhauchen, braucht es beim SVI einen Dreier: „Ich kann nicht in die Spieler reinschauen, aber bei einem Derby ist die Tabellenposition egal. Ich gehe davon aus, dass Jeder gewinnen will. Derzeit sind noch einige Leute angeschlagen, ob sie bis Sonntag fit werden, wird sich zeigen. Aber wir werden mit elf Mann auflaufen“, erklärt Singer.

TV Münchsmünster (10.) – SpVgg Engelbrechtsmünster (7.)

Münchsmünster musste gestern Abend eine 2:4-Pleite gegen Oberstimm schlucken. Chance zur Wiedergutmachung gibt es bereits am Sonntag, wenn die SpVgg Engelbrechtsmünster beim TV zu Gast ist. „Das wird ein ähnliches Spiel wie gegen Oberstimm“, sagt Trainer Albert Mayr. „Engelbrechtsmünster ist so ein Gegner, den wir eigentlich schlagen könnten, müssten, sollten. In dieser Saison haben wir das gegen solche Mannschaften aber einfach viel zu oft nicht geschafft. Wir spielen nicht das, was ich mir vorstelle. Eigentlich haben wir ja schnelle Spieler, aber wir müssten noch viel öfter bis zur Grundlinie durchkommen.“ Immerhin: In der Hinrunde gelang dem TVM ein 3:1-Erfolg bei der SpVgg.

Beim Aufsteiger will man seinen siebten Platz auf „Biegen und Brechen verteidigen oder sogar noch etwas weiter nach vorne rücken“, wie Trainer Maikl Winter ankündigt. Allerdings muss der Coach einmal mehr seine Mannschaft umstellen, nun hat sich auch noch der zweite Kapitän Tobias Wagner verletzt. Für ihn ist die Saison mit einem Bänderriss gelaufen. Neben ihm, Johannes Schlierf und Alexander Niedermeier wird am Sonntag auch Norberth Botsch ausfallen. „Trotzdem wollen wir gleich wieder das Heft in die Hand nehmen und nicht schon wieder in Rückstand geraten“, sagt Winter. In den vergangenen drei Partien musste die SpVgg jeweils das 0:1 hinnehmen, am Ende gab es eine Niederlage und zwei Unentschieden.

SV Oberstimm (5.) – FC Fatih Ingolstadt II (14.)

Nach dem dritten Sieg in Folge steht der Aufsteiger aus Oberstimm prächtig da und hat sehr gute Chancen, die Saison auf dem fünften Platz zu beenden. Der Vorsprung auf Verfolger Pförring beträgt mittlerweile schon sechs Punkte, außerdem hat der SVO bereits alle Spiele gegen die Mannschaften aus der Spitzengruppe absolviert. Spielertrainer Butrint Iberdemaj sagt vor der Partie gegen den FC Fatih Ingolstadt II allerdings: „Wenn wir so spielen wie in der ersten Halbzeit gegen Ringsee, kann uns jeder Gegner schlagen. Auch Fatih Ingolstadt II.“

Am Sonntag lag man zur Pause mit 0:2 gegen den Tabellenzweiten zurück, drehte die Partie mit einem Kraftakt aber in einen 3:2-Erfolg. Gegen das Schlusslicht erwartet der Oberstimmer Coach deshalb von Anfang an höchste Konzentration – schließlich steht den Ingolstädtern das Wasser bis zum Hals. Bei einer Niederlage wäre der Abstieg endgültig besiegelt.

Lesen Sie auch: 

Topspiel gegen Dietersheim: Glaubt der ST Scheyern noch an das Wunder? (A-Klasse 5)

Wo flattern die Nerven? Rottenegg empfängt Schweitenkirchen, Kellerduelle in Manching und Niederlauterbach (A-Klasse 4)

Gnadenlos effektiv: Oberstimm fertigt Münchsmünster ab (A-Klasse 3)

Souveräne Vorstellung: Rockolding gewinnt Nachholspiel (A-Klasse 3)

Sportgericht entscheidet! Manching muss Punkte abgeben (A-Klasse 4)

Der Held vom Feld: Marcus Rudnitzky

Oberstimm glückt die Sensation, Rockolding darf wieder hoffen (A-Klasse 3)

Reichertshausen feiert späten Derbysieg, Jetzendorf nimmt Pörnbach auseinander (A-Klasse 4)

Paunzhausen zerstört Scheyerns Aufstiegsträume (A-Klasse 5)

Rohrbach wankt, aber fällt nicht (A-Klasse 4)


Anzeige
RSS feed