Absteiger kann in der Fußball-A-Klasse 4 erneut keine Mannschaft stellen. Hohenwart freut sich kampflos über drei Punkte.
Von Alexander Kaindl
Der Kampf um den Klassenerhalt in der A-Klasse 4 spitzt sich weiter zu: Weil der SV Manching III schon zum zweiten Mal in dieser Saison keine Mannschaft stellen kann, darf sich der Konkurrent aus Hohenwart über wichtige drei Punkte freuen. Damit sieht es für die übrigen Kellerkinder wieder schlechter aus, denn allesamt haben morgen Herkulesaufgaben zu bewältigen: Baar-Ebenhausen II bekommt es mit Rottenegg zu tun, Niederlauterbach muss nach Hettenshausen und Pörnbach ist in Schweitenkirchen zu Gast. An der Spitze kämpfen Rohrbach II (gegen Geisenfeld II) und Reichertshausen (gegen Jetzendorf II) um die nächsten wichtigen Zähler. Außerdem empfängt Fahlenbach am Montag den SV Ilmmünster. Die Vorberichte in der Zusammenfassung:
Abgesagt:
TSV Hohenwart II (13.) – SV Manching III (14.)
Der SV Manching III muss das morgige Kellerduell beim TSV Hohenwart II absagen. „Uns fehlen aus verschiedensten Gründen 16 Spieler“, erklärte der Sportliche Leiter Cenker Oguz heute gegenüber unserer Zeitung. Damit bekommen die Paartaler drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, für die bereits abgestiegenen Manchinger ist es die zweite Spielabsage. Folgt eine dritte, wird die Mannschaft aus dem Spielbetrieb genommen.
In Paragraph 30 der Spielordnung des Bayerischen Fußball-Verbandes heißt es dazu: „Stellt ein Verein seinen Spielbetrieb während der letzten vier Meisterschaftsspieltage der jeweiligen Liga ein, oder tritt er in diesem Zeitraum zum dritten Mal schuldhaft nicht an, bleiben die von diesem Verein bereits durchgeführten Spiele in der Wertung. Die restlichen Spiele des Vereins werden für den jeweiligen Gegner entsprechend § 29 Nr. 1 als gewonnen gewertet. […]“
Treten die Manchinger in den kommenden beiden Spielen gegen Reichertshausen und Baar-Ebenhausen II einmal nicht an, sind sie also raus aus der Liga - für die Baar-Ebenhausener ein durchaus willkommenes Szenario, sie könnten dann mit drei Punkten rechnen. Die großen Verlierer wären dann der SV Niederlauterbach und der VfB Pörnbach. Ein noch größeres Chaos hätte eine Abmeldung vor wenigen Wochen ausgelöst: Tritt eine Mannschaft vor den letzten vier Spieltagen der Saison zum dritten Mal nicht an, werden alle Punkte und Tore, die gegen jenen Gegner erreicht wurden, aus der Wertung gestrichen. Dass es für die Manchinger in ihren verbleibenden beiden Spielen zu einer dritten Absage kommt, ist jedoch unrealistisch. Das bestätigten die Verantwortlichen: „Die letzten beiden Spiele sollten wieder möglich sein“, sagt Oguz. Spielertrainer Thomas Berntien ergänzt: „Wir wollen definitiv beide Begegnungen bestreiten.“
Samstag, 13 Uhr:
TSV Baar-Ebenhausen II (12.) – HSV Rottenegg (3.)
Für Baar-Ebenhausen II hätte das Wochenende wohl nicht schlechter beginnen können. Durch die Manchinger Spielabsage ist der TSV schon vor der Partie gegen Rottenegg wieder auf einen Abstiegsplatz gerutscht. Trainer Daniel Winkelmeier tangiert das nicht wirklich. „Grundsätzlich ist uns das egal. Wir haben ohnehin mit einem Dreier für Hohenwart gerechnet.“ Personell sieht es bei den Birkenpark-Kickern nicht gut aus, durch Verletzungen, Urlaub und aus beruflichen Gründen fehlen allein in der Ersten acht Spieler. „Wir werden keine Verstärkungen bekommen“, kündigt Winkelmeier an. „Dennoch werden wir Rottenegg alles abverlangen. Unsere Jungs sind seit Wochen gut drauf und spielen einen guten Fußball. Wenn wir einen Sahnetag erwischen, ist alles möglich.“
Die Gäste wissen, was sie in Baar-Ebenhausen erwartet. „Das ist eine starke Heimmannschaft, die um jeden Zentimeter fighten wird, um die Klasse zu halten“, sagt Trainer Christian Müller. Trotz der angeschlagenen Personalsituation beim Gegner geht er von Unterstützung aus dem Kreisliga-Kader aus, schließlich ist dort der Klassenerhalt nun fix. „So ist das leider“, meint Müller. „Wir sind trotzdem stark genug, um dort zu bestehen. Für uns zählt nur ein Sieg.“ Kapitän Simon Frauenholz wird nach seiner Roten Karte fehlen, bei Daniel Dlugosch ist eine alte Oberschenkelverletzung wieder aufgebrochen. Sein Einsatz ist fraglich.
Samstag, 15 Uhr:
FC Schweitenkirchen (4.) – VfB Pörnbach (11.)
Das Saisonfinale steht vor der Tür, der FC Schweitenkirchen wird allerdings nur noch indirekt zu den spannenden Themen beitragen können. Morgen kommt der stark abstiegsgefährdete VfB Pörnbach an die Leitlhöhe, eine Woche später gastiert Tabellenführer Rohrbach II beim FCS. „In erster Linie zählt für uns jetzt erst einmal die morgige Partie“, sagt Abteilungsleiter Baris Basaran. „Pörnbach steckt ja noch dick im Abstiegskampf, wir wollen uns da nichts nachsagen lassen und werden richtig Gas geben. Bei uns ist von heute bis Montag Volksfest. Mit einem Sieg macht natürlich das ganze Wochenende noch mehr Spaß.“
Pörnbachs Coach Manuel Steiniger hätte nichts dagegen, wenn seine Mannschaft die nächste wäre, die drei Punkte aus Schweitenkirchen entführt. Zuletzt feierte der SV Fahlenbach hier einen 2:0-Erfolg. „Dadurch geht es für sie nur noch um die Goldene Ananas, das könnte unser Glück sein. Unser Ziel ist jedenfalls, Punkte mit nach Pörnbach zu nehmen.“ Der Kader wird sich im Vergleich zum 1:2 in Geisenfeld kaum ändern. Lediglich die Rückkehr von Martin Eppelsheimer ist denkbar.
FC Hettenshausen (6.) – SV Niederlauterbach (10.)
Der FC Hettenshausen spielt in Sachen Auf- und Abstieg schon seit Wochen keine Rolle mehr. Trotzdem hofft Spielertrainer Dominik Singer auf ein ordentliches Ende der Saison: „Es geht nicht mehr um viel für uns, aber ich will um einen guten Abschluss kämpfen. Das heißt, dass wir am Samstag den nächsten Sieg einfahren wollen. Das geht natürlich nur mit dem richtigen Einsatz und Willen.“ Das neue Jahr lief aus FCH-Sicht mehr als durchwachsen, aus sieben Spielen gab es gerade einmal sieben Punkte.
Der SV Niederlauterbach hat durch die Manchinger Spielabsage faktisch nur noch zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Das Restprogramm macht ebenfalls nicht unbedingt Spaß: Morgen Hettenshausen, dann das direkte Duell gegen Hohenwart II und zum Abschluss Reichertshausen. „Unsere Chance ist vielleicht, dass es für Hettenshausen um nichts mehr geht. Ich hoffe, wir können wieder einmal an unsere guten Leistungen anknüpfen. Für uns geht es jetzt um alles. Deshalb werden wir auch alles geben und auch so auftreten“, sagt Trainer Helmut Atzmüller. Im Hinspiel musste der Aufsteiger eine 1:2-Pleite hinnehmen. Viel mehr beschäftigt den Coach des Aufsteigers aber die Situation rund um den SV Manching III. „Das ist eine absolute Frechheit und eine massive Wettbewerbsverzerrung. Ich hoffe, der BFV macht da etwas, weil das geht so nicht. Das ist der Witz des Jahrhunderts!“
TSV Reichertshausen (2.) – TSV Jetzendorf II (9.)
Reichertshausen gegen Jetzendorf? Da war doch was: Das Hinspiel entschied die Bezirksliga-Reserve mit 4:2 für sich, die Aufstellung war durch einige Verstärkungen aus der Ersten mächtig gepimpt worden. Auch noch Wochen danach saß der Frust bei den Reichertshausenern tief. Abteilungsleiter Florian Kottmayr lässt sich vor dem Wiedersehen aber zu nichts hinreißen und formuliert diplomatisch: „Wir wollen den Relegationsplatz bis zum Ende verteidigen und auch den Druck auf Rohrbach hoch halten. Wenn sie nochmal auslassen, wollen wir zur Stelle sein. Aufgrund des Hinspiels sind wir vor Jetzendorf gewarnt. Sie können befreit aufspielen. Wir werden aber wieder alles reinlegen und unsere Serie ausbauen.“ Sieben Siege und ein Remis sind die stolze Reichertshausener Bilanz im neuen Jahr.
Auf der Gegenseite standen mit Martin Öttl, Alexander Schäffler und Wlad Beiz zuletzt drei äußerst prominente Jetzendorfer Namen in der Startelf der Zweiten. Trainer Andreas Eichner spricht die Situation ganz nüchtern an: „In jedem Verein ist es eigentlich so, dass man sich gegenseitig unterstützt. In der Regel ist es so, dass bei einem größerem Kader dann auch einmal der ein oder andere in der Zweiten spielt. Ich denke, das ist in Reichertshausen nicht anders. Sie haben natürlich eine andere Erwartungshaltung. Für sie zählt jeder Punkt, sie wollen hoch. Für uns geht es dagegen um ganz andere Dinge.“ Wie der Tabellenneunte morgen an den Start gehen wird, ist noch unklar. „Ich hoffe, wir bleiben cool und machen das Beste daraus“, so Eichner.
Samstag, 17.15 Uhr:
TSV Rohrbach II (1.) – FC Geisenfeld II (7.)
Drei Spiele vor Schluss hat Rohrbachs Zweite drei Punkte Vorsprung auf die Verfolger. Allerdings hat man – zumindest tabellarisch gesehen – das schwerste Restprogramm vor sich. „Das wird alles andere als gemütlich für uns“, sagt TSV-Trainer Michael Schrätzenstaller mit Blick auf die Partien gegen Geisenfeld II, Schweitenkirchen und Ilmmünster. „So weit mag ich aber gar nicht denken. Wir tun gut daran, immer nur das nächste Spiel im Kopf zu haben.“ Personell hat man beim Tabellenführer die Qual der Wahl. „Jeder will spielen, das merkt man natürlich auch im Training“, sagt der Coach. Vom Kader der Ersten wird voraussichtlich Matthias Federl gegen die FCG-Reserve auflaufen.
In der Hinrunde trennten sich die Mannschaften 1:1, beide Trainer haben die Partie noch vor Augen. „Damals hätten wir den Sieg vielleicht sogar verdient gehabt“, erinnert sich Geisenfelds Coach Tobias Anders. Morgen werden die Vorzeichen anders sein, beim FCG liegt der Fokus klar auf der Ersten, die in der Kreisklasse noch um den Aufstieg kämpft. „Wir werden deshalb auch wieder keinen Keeper haben, weil Alexander Adamiok weiter oben mitspielt. Außerdem bekommen wir auch keine Verstärkungen.“ Zuletzt stand Feldspieler Oliver Ploch zwischen den Pfosten. Wer morgen die Torwarthandschuhe anzieht, ist noch unklar. „Auch deshalb sind wir krasser Außenseiter. Unser Ziel ist trotzdem ein Punkt“, so Anders.
Montag, 15 Uhr:
SV Fahlenbach (8.) – SV Ilmmünster (5.)
Die einzige Partie an diesem Wochenende, in der weder Auf- noch Abstieg ein Thema ist, steigt am Montag in Fahlenbach. Der SVF empfängt den Tabellenfünften aus Ilmmünster. „Wir machen an Pfingsten immer einen Vereinsausflug, daher haben wir das Spiel verschoben“, erklärt der Sportliche Leiter Daniel Feierle. Seine Mannschaft ist seit vergangener Woche gerettet, trotzdem haben die Schwarz-Weißen noch etwas vor: „Wir wollen zuhause nicht mehr verlieren und den einstelligen Tabellenplatz nicht mehr abgeben. Wir wissen Ilmmünster mit ihrem Goalgetter Marius Cosa einzuschätzen, aber wir sind aktuell gut drauf und die Stimmung in der Mannschaft ist top. Ich traue uns ein positives Ergebnis zu.“
Der SVI will die Saison auf Platz fünf beenden. Dazu braucht es etwas Zählbares bei der Blumenfelder-Truppe. Abteilungsleiter Johannes Rist erklärt: „Auch wenn es bei beiden Mannschaften um nichts mehr geht, erwarte ich ein enges Spiel. Die Fahlenbacher werden sicher ihre Serie aus den letzten Spielen ausbauen wollen. Da müssen wir mit einer konzentrierten und engagierten Leistung dagegen halten.“ Der Tabellenfünfte hatte zuletzt den HSV Rottenegg am Rande einer Niederlage, musste sich in einer hitzigen Partie aber mit 3:4 geschlagen geben.
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