Die Opfer mussten ins Krankenhaus. Gegen die Hunde-Halterin (26) wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
(ty) Am gestrigen Abend gegen 18.30 Uhr waren über den Polizei-Notruf mehrere Meldungen von besorgten Passanten eingegangen: Ein Rottweiler habe in einem Hinterhof an der Bayerstraße in der Münchner Ludwigsvorstadt mehrere Passanten angegriffen und verletzt. Bei Eintreffen der Gesetzeshüter lief der 1,5 Jahre alte Rottweiler – so berichtet die Polizei – gerade hinter einem Passanten her und versuchte diesen anzugreifen. Ein 37-jähriger Beamter habe sich daraufhin schützend vor diesen Passanten gestellt – allerdings habe der Hund den Polizisten lediglich umrundet und dem Passanten weiter nachgesetzt.
Auch die 26-jährige Hundehalterin habe verzweifelt versucht, ihr Tier zu stoppen, was ihr allerdings nicht gelungen sei. Letztlich konnte der Hund den Angaben zufolge durch den besagten Polizisten und die Hundehalterin sowie durch weitere Passanten an einer Gebäudemauer fixiert werden. Erneut habe die 26-Jährige nun versucht, ihren Vierbeiner anzuleinen. „Der äußerst kräftige Hund riss sich aber auch diesmal los und griff nun einen 28-jährigen Polizeibeamten sowie einen 20-jährigen Bundespolizisten an“, heißt es weiter. Beide erlitten Bissverletzungen und mussten im Anschluss in Krankenhäusern behandelt werden.
Da sich der Hund nicht mehr habe beruhigen lassen und eine Gefährdung aller weiteren umstehenden Personen durch den aggressiven Rottweiler nicht auszuschließen gewesen sei, schossen der 37-jährige Polizist und eine Bundespolizistin auf das Tier, das dadurch sofort gestorben sei. „Eine Gefährdung umstehender Personen durch den Schusswaffen-Gebrauch konnte zu diesem Zeitpunkt ausgeschlossen werden“, teilte das Münchner Polizeipräsidium mit. Insgesamt wurden laut heutiger Mitteilung von dem Rottweiler fünf Personen gebissen. Die Verletzten wurden in Kliniken versorgt.
Im Zuge der ersten polizeilichen Vernehmungen habe sich herausgestellt, dass die 26-Jährige ihren Hund frei und unangeleint in einem Innenhof hatte laufen lassen. Ein zufällig vorbeikommender Passant habe offenbar den Jagdtrieb des Tiers entfacht. Der Rottweiler habe den Passanten angegriffen und gebissen. Die 26-Jährige und deren Lebensgefährte konnten laut Polizei den Hund dann wieder zurück ins Auto der Frau bringen und wollten wegfahren.
Dies habe allerdings eine 63-jährige Zeugin verhindert, indem sie die Frau aufforderte, stehen zu bleiben und ihre Personalien zu hinterlassen. Daraufhin habe die Hundehalterin das Tier erneut unangeleint aus dem Fahrzeug gelassen. Die 26-Jährige, sie stammt aus Berlin, erwarte nun eine Anzeige – unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung.
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