Erste Relegations-Runde um die Fußball-Kreisklasse. Anstoß morgen um 18.30 Uhr in Uttenhofen.
Von Alexander Kaindl
Ein Platz, drei Mannschaften: Der Türkische SV Pfaffenhofen, der TSV Reichertshausen und der FC Rockolding spielen das letzte Ticket um die Kreisklasse 2 aus. Morgen steht die erste Relegations-Runde an, der TSV trifft auf den TSV. Der Sieger der Begegnung spielt am Samstag, 16. Juni, dann gegen den FC Rockolding. Wer diese Partie gewinnt, ist in der kommenden Saison in der Kreisklasse.
Anstoß zu Runde eins ist morgen um 18.30 Uhr beim BC Uttenhofen – zum wiederholten Male. Einen Favoriten auszumachen, ist quasi unmöglich. Reichertshausen sammelte in der Rückrunde der A-Klasse unfassbar starke 37 Punkte, nur ein einziges Mal gab es statt einem Sieg ein Remis. Eine Etage höher holte der Türkische SV 22 Zähler und ist damit die drittbeste Rückrunden-Mannschaft der Kreisklasse. Aber: Der islamische Fastenmonat Ramadan spielt natürlich eine Rolle. So werden nach Angaben von Pfaffenhofens Vorsitzendem Onur Türkeri bis zu sechs Spieler fasten. Bei Temperaturen über 20 Grad den ganzen Tag ohne Essen und Trinken auszukommen, ist definitiv ein Nachteil. Wer macht morgen also das Rennen?
Reichertshausens Abteilungsleiter Florian Kottmayr sieht die Rollen klar verteilt: „Der Türk SV ist sicher der Favorit“, sagt er. „Sie haben sich nach der Winterpause deutlich verbessert präsentiert. Die Anzahl an Punkten, die sie bis zum Saisonende geholt haben, ist die eines Kreisklassen-Spitzenteams. Wir wissen also, was uns erwartet. Wir wissen aber auch, wie wir sie bespielen müssen.“ Zuletzt traf man in der Kreisklasse in einem Pflichtspiel aufeinander, am 28. Mai 2017 behielten die Türken mit 5:2 die Oberhand. Auch das Hinspiel ging an die technisch versierten Kicker aus der Kreisstadt – ebenfalls mit 5:2. Kottmayr ergänzt: „Wir sehen die Relegation als Bonus für eine gute Saison und fiebern dem Spiel entgegen. Diese Spielzeit stand im Zeichen des Umbruchs, der uns gelungen ist. Nach einem schwachen Saisonstart und zahlreichen Ausfällen von Leistungsträgern in der Rückrunde sind wir vor Mannschaften wie Schweitenkirchen und Rottenegg geblieben. Das zeigt den intakten Teamgeist.“
Die Blau-Weißen haben in den vergangenen Jahren durchaus Erfahrung in der Relegation gesammelt. Unvergessen ist das denkwürdige 6:3 über Lokalrivale Hettenshausen im strömenden Ilmmünsterer Regen vor zwei Jahren. In der zweiten Runde machte Stefan Horky – selbstredend in Uttenhofen – mit seinem Dreierpack gegen Ringsee alles klar und der Aufstieg in die Kreisklasse war perfekt. Weniger gut sind dagegen die Erinnerungen aus dem Jahr zuvor: In Reichertshofen musste man gegen den TV Münchsmünster ins Elfmeterschießen und unterlag mit 5:6. Kottmayr weiß aus der eigenen Vergangenheit: „Es ist angenehmer, als A-Klassist in das Duell zu gehen, weil wir nur etwas gewinnen können.“
Nicht mithelfen können weiterhin Michail Manitsas, Helmut Karl, Alexander Schulze und Tobias Stöger – allesamt Leistungsträger bei den Reichertshausenern. „Zwei weitere Spieler sind noch fraglich“, so der Fußball-Chef. Bei wem es zwickt, wollte er aber nicht verraten. Gleiches Szenario bei den Türken: „Der Einsatz von Aleksandar Kaurin ist noch ungewiss, zusätzlich sind noch zwei Spieler angeschlagen“, betont Türkeri. Die Namen sollten aus taktischen Gründen aber auch hier ungenannt bleiben.
Der Kreisklassen-Zwölfte hat sich durch eine beeindruckende Serie in der Rückrunde vom vermeintlich sicheren Abstiegsplatz auf den Relegationsrang gerettet. Am Ende entschied wie beim TSV Reichertshausen der direkte Vergleich: Der A-Klassist behielt gegen Rottenegg die Oberhand, der Türkische SV hatte gegen Geroldshausen das Nachsehen. Somit geht es in die Relegation – wie schon im Vorjahr. Damals ging es noch um den Aufstieg in die Kreisliga, in der Verlängerung musste man sich dem FC Geisenfeld mit 2:3 beugen. Ansonsten haben die Pfaffenhofener in der jüngeren Vergangenheit keine Erfahrungen in Entscheidungsspielen gesammelt – höchstens einzelne Spieler oder Funktionäre bei anderen Vereinen.
Trotzdem ist der Sportliche Leiter Feridun Mikiroglu zuversichtlich: „Die Stimmung ist bei uns sehr gut. Von der Ersatzbank bis zum Vorstand sind alle heiß auf den Klassenerhalt. Im Winter hatten wir innerhalb der Mannschaft einen kleinen Umbruch. Jetzt wollen wir alle zusammen den nächsten Schritt schaffen.“ Mit Ensar Simsek (Türkspor Neumünster), Dominic Glavic (ST Kraiberg) und Bashar Broo (VfL Ecknach) wurden drei namhafte Neuzugänge präsentiert. Vor allem die beiden Letzteren taten den Türken gut und entwickelten sich zu Stammspielern.
Für den TSV wird es entscheidend sein, die Spielfreude an den Tag zu legen, die ihn in der zweiten Saisonhälfte ausgezeichnet hat. Eine Hürde könnte dabei allerdings der Ramadan darstellen. „Gegen Geisenfeld haben im vergangenen Jahr auch schon einige Spieler gefastet. Da waren es sogar 120 Minuten“, erinnert sich Türkeri. „Wenn wir aber als Mannschaft auftreten, können wir das kompensieren. Einer für alle und alle für einen.“
Schiedsrichter der Begegnung ist Johannes Scheidhammer (FC Moosinning), ihm assistieren Alois Kindseder (TSV Moosach) und Gerhard Lanzl (FC Maitenbeth).
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