Vertreter der Hallertauer Volksbank votierten soeben für die Fusion mit der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte.
(ty) Auf dem Weg zur geplanten Banken-Hochzeit in der Region ist sozusagen die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Die Vertreter der Hallertauer Volksbank haben bei der wichtigen Versammlung am heutigen Abend im Pfaffenhofener Stockerhof eine klare Entscheidung getroffen. Mit überwältigender Mehrheit stimmten sie der anvisierten Fusion mit der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte zu. Mindestens 75 Prozent der anwesenden Vertreter mussten grünes Licht geben: 128 der 131 Erschienenen taten dies, zwei waren dagegen, eine Person enthielt sich. Am Mittwoch findet im Ingolstädter Stadttheater die entsprechende Versammlung der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte statt. Votieren auch bei dieser Zusammenkunft mindestens drei Viertel der anwesenden Vertreter für die Verschmelzung der beiden Geldhäuser, dann wird der Zusammenschluss – rückwirkend zum Anfang dieses Jahres – vollzogen.
Mit der Fusion von Hallertauer Volksbank (Sitz in Pfaffenhofen) und Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte (Sitz in Ingolstadt) entstünde die drittgrößte Genossenschaftsbank im Freistaat. Addiert man die Bilanz-Summen, kommt man auf knapp vier Milliarden Euro. Das betreute Kunden-Volumen umfasst zusammen fast acht Milliarden Euro. Im März dieses Jahres hatten die beiden Kreditinstitute offiziell mitgeteilt, dass sie einen Zusammenschluss anstreben. Dazu muss – so die Regularien – jeweils der Großteil der jeweiligen Vertreter beider Banken – insgesamt rund 500 Personen – grünes Licht geben. Kommt am Mittwoch auch grünes Licht aus Ingolstadt, dann würde im November die technische Verschmelzung über die Bühne gehen. Und da die Banken-Hochzeit rückwirkend erfolgen soll, würde man für 2018 bereits eine gemeinsame Bilanz vorlegen.
Die Hallertauer Volksbank beschäftigte zum Ende vergangenen Jahres 286 Mitarbeiter und zählte 31 426 Mitglieder, die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern-Mitte hatte 557 Personen auf der Gehaltsliste und vermeldete 55 714 Mitglieder. Beide Kreditinstitute unterhalten aktuell insgesamt 51 Filialen und 13 Selbstbedienungs-Standorte. Im Factory-Outlet-Center „Ingolstadt Village“ betreibt man bereits seit etlichen Jahren gemeinsam einen Geldautomaten. Im Falle der Verschmelzung sollen – so wurde mehrfach erklärt – erst einmal alle Standorte erhalten bleiben; fusions-bedingte Kündigungen waren bereits in den ersten Erklärungen zur angepeilten Fusion ausgeschlossen worden.
Das Geschäftsgebiet im Falle der Fusion.
Die derzeitigen Standorte der beiden Banken „ergänzen sich gut“, hieß es bei Bekanntwerden der Fusions-Pläne in einer gemeinsamen Mitteilung. Von Weißenburg im Norden bis Moosburg/Isar im Süden sowie von Pappenheim (im Westen) bis Langquaid im Osten biete man ein dichtes Filial-Netz – das wäre grob die Ausdehnung des Geschäftsgebiets nach der Verschmelzung der beiden Geldinstitute (siehe Karte oben).
Das Vorstands-Quintett in spe machte bekanntlich von Anfang an keinen Hehl daraus, dass es für die Verschmelzung ist. Die Bank-Bosse, das sind Andreas Streb und Thomas Lange auf Seiten der Hallertauer Volksbank sowie Richard L. Riedmaier, Franz Mirbeth und Wolfgang Gebhard von der VR Bayern-Mitte. „Wir müssen nicht fusionieren, wir wollen“, erklärten sie Mitte März im Gespräch mit unserer Zeitung unmissverständlich. Unter anderem geht es um Synergie-Effekte und eine noch stärkere Position im Kreditgeschäft. Man sehe mit der Fusion mehr Chancen für die Zukunft, fasste Vorstands-Mitglied Andreas Streb heute zusammen.
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