Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen Berichten der bayerischen Polizei
Mit heimlichem Sex-Video erpresst
(ty) Ein 30-Jähriger aus dem Landkreis Aschaffenburg ist vorgestern von einer bislang unbekannten Frau über eine Internet-Datingseite angeschrieben worden. Nach kurzer Zeit kam es zu einem Videoanruf, bei dem sich zwischen den beiden schnell ein so genanntes „Sexting“ entwickelte. Dabei wurde der Mann ohne sein Wissen gefilmt. Im Anschluss an den Anruf ging bei dem 30-Jährigen eine Geldforderung über 3000 Euro ein. Die Frau drohte bei Nichtzahlung mit einer Veröffentlichung des Videos in sozialen Medien. Der Mann ging auf die Forderung ein und überwies einmalig 300 Euro über Western-Union nach Mali.
Weitere Geldforderungen beachtete er nicht mehr und entschloss sich zur Anzeige. Die Polizei nimmt den aktuellen Fall zum Anlass, um davor zu warnen, sich allzu sorglos im Netz zu bewegen. Persönliche Daten sollten nicht an Unbekannte weitergegeben werden. Spätestens wenn man von eigentlich Unbekannten dazu aufgefordert wird, Intimitäten auszutauschen, sollte man hellhörig und entsprechend vorsichtig werden. „Falls Sie Opfer von Erpressern werden, gehen Sie nicht auf die Geldforderungen ein und setzen Sie sich schnellstmöglich mit ihrer Polizei in Verbindung“, so der Appell.
Alptraum: Fremde Männer-Stimme am Babyfon
(ty) Am gestrigen Abend gegen 22.10 Uhr hörte in Güntersleben (Kreis Würzburg) die Mutter eines Säuglings eine Männerstimme über das Babyfon und stand kurz darauf im Kinderzimmer plötzlich einem Unbekannten gegenüber. Der flüchtete daraufhin umgehend aus dem Einfamilienhaus in der Schönbrunnenstraße. Nach Eingang des Notrufs bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken eilten mehrere Streifenwagen zum Tatort.
Trotz einer groß angelegten Fahndung, an der auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war, konnte der Unbekannte nicht aufgegriffen werden. Er wird wie folgt beschrieben: 180 Zentimeter groß, kräftige Statur, bekleidet mit rotem T-Shirt und grauer, knielanger Hose. Auf welchem Weg und insbesondere warum der Unbekannte das Haus betreten hatte, ist Gegenstand der Ermittlungen. Nach derzeitigen Stand erbeutete der Täter nichts, auch ein Sachschaden ist nicht entstanden. Die Familie kam mit dem Schrecken davon.
Ein Fall für "Aktenzeichen XY"
(ty) Ein seit 13 Jahren ungeklärter Vermisstenfall wurde jetzt von den Ermittlern der Kripo Würzburg in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft neu aufgerollt. Die damals 27-jährige Brigitte Volkert verschwand im November 2005 spurlos. Seit geraumer Zeit geht die Polizei von einem Gewaltverbrechen aus. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, sind 10 000 Euro ausgelobt. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte die Vermisste am 23. November 2005 gegen 6 Uhr ihr Wohnhaus verlassen und war dorthin nicht mehr zurückgekehrt. Neben ihrem Ehemann ließ sie ihre vier Kinder im Alter von zwei, fünf, acht und zehn Jahren zurück.
Mit Nachdruck suchte die Polizei unter anderem mit Hunden, Hubschrauber und mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei in der Umgebung nach der Frau. Parallel dazu liefen intensive Ermittlungen der Kripo in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft, insbesondere im sozialen Umfeld der Frau. Letztlich führten alle Anstrengungen allerdings nicht zu ihrem Auffinden oder zur Aufklärung des Falles. Im Zuge so genannter Cold-Case-Ermittlungen – wie Verfahren der Schwerkriminalität bezeichnet werden, bei denen die Ermittlungen nach einer gewissen Dauer kein Ergebnis erbracht hat – überprüfte die Kripo in den vergangenen Jahren den Fall immer wieder auf neue Spuren oder Ermittlungsansätzen.
Die Akte wurde niemals ganz geschlossen. Nach jetzigem Stand gehen die Ermittler von einem Gewaltverbrechen aus, dem Brigitte Volkert zum Opfer fiel. Neben der erneuten Prüfung aller Spuren, legen die Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung des Falles einen ihrer Schwerpunkte auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. So hat sich auch die Redaktion der ZDF-Reihe „Aktenzeichen XY“ des Falles angenommen und möchte darüber einen Beitrag am 10. Oktober senden.
Tödlicher Unfall im Stau
(ty) Heute Vormittag prallte auf der A93 im Kreis Rosenheim ein Motorrad-Fahrer gegen einen Kleintransporter und starb noch am Unfallort. Der Lenker des Transporters erlitt einen Schock, er kam in ein Krankenhaus. Das Unglück passierte gegen 10.45 Uhr auf der A93 kurz vor der Anschlussstelle Brannenburg. Beteiligt waren ein niederländischer Kleintransporter und ein tschechisches Motorrad. Nach ersten Informationen kam es zu Rückstauungen. Der Biker fuhr im Stau mittig zwischen den stehenden beziehungsweise langsamen Fahrzeugen und prallte aus bislang ungeklärter Ursache gegen das linke Heck des anfahrenden Kleintransporters.
Der Biker erlag, trotz sofortiger Reanimations-Maßnahmen, noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Seine Identität ist derzeit noch nicht geklärt. Der 48-Jährige deutsche Fahrer des Kleintransporters erlitt einen schweren Schock. Zur genauen Rekonstruktion des Unfallhergangs ordnete die Staatsanwaltschaft die Hinzuziehung eines Sachverständigen an. Die Autobahn war in Richtung Rosenheim für mehrere Stunden komplett gesperrt. Zeugen, die den Unfall beobachtet haben, werden gebeten, sich bei der Verkehrspolizei Rosenheim unter der Telefonnummer (0 80 35) 90 68 -0 zu melden.
Tödlicher Crash mit Streifenwagen
(ty) Am 15. April war es am Ortseingang des Zirndorfer Stadtteils Wintersdorf (Kreis Fürth) zu einem tödlichen Verkehrsunfall mit einem Streifenwagen gekommen. In diesem Zusammenhang sucht die Verkehrspolizei nach einer wichtigen Zeugin, die zur Unfallzeit mit einem Fahrrad an der Unfallstelle unterwegs gewesen sein soll.
Der Streifenwagen der Inspektion Stein (BMW, 3er-Serie) war gegen 16.45 Uhr im Rahmen einer Einsatzfahrt auf der Rothenburger Straße in Richtung Ammerndorf unterwegs. Im Kreuzungsbereich zur Ansbacher Straße in Wintersdorf kollidierte das Polizeiauto, das mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs war, mit dem Moped eines 30-Jährigen. Der Mann war von der Ansbacher Straße in den Kreuzungsbereich zur Rothenburger Straße eingefahren. Bei dem Zusammenstoß mit dem Streifenwagen erlitt der Fahrer des Zweirads tödliche Verletzungen.
Unmittelbar im Anschluss an die Kollision prallte das Polizeifahrzeug gegen einen grauen Audi A4, der auf der Rothenburger Straße in entgegengesetzter Richtung unterwegs war. Der 68-jährige Lenker des Audi sowie der 30-jährige Fahrer des Streifenwagens und dessen 22-jährige Kollegin blieben äußerlich unverletzt, wurden jedoch vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.
Wie sich jetzt im Zuge der intensiven Unfallermittlungen ergab, soll sich nach Angaben von Zeugen die bereits erwähnte Radlerin an der späteren Unfallstelle aufgehalten haben. Sie soll etwa 60 Jahre alt sein und kurze Haare gehabt haben. Sie soll sich mit einer Zeugin unterhalten haben, die sich erst vor kurzem bei der Polizei gemeldet hat. Die Frau wird dringend gebeten, sich mit der Verkehrspolizei Nürnberg unter der Telefonnummer (09 11) 65 83 - 15 30 in Verbindung zu setzen.
Mehrere Kinder beim Rutschen verletzt
(ty) Gestern gegen 17 Uhr verletzten sich auf einer mobilen Rutschbahn in Nürnberg-Langwasser mehrere Kinder, als ein mobiles Spielmobil in einer Grünanlage am Ferdinand-Drexler-Weg gastierte. Verantwortliche des Unternehmens bauten an einem Hang eine Rutschbahn auf, legten sie mit einer Plane aus und benetzten sie mit Seifenwasser. Danach war die Rutsche für die Kinder freigegeben. Bisher steht fest, dass sich drei Kinder bei der Rutschpartie erhebliche Fleischwunden an den Beinen zugezogen haben.
Sie mussten allesamt in einem Krankenhaus ambulant wegen Riss-, Schnitt und Fleischwunden behandelt beziehungsweise genäht werden. Nach Angaben der Eltern sollen sich während des Betriebs dieser Rutschbahn noch weitere Kinder verletzt haben. Deren Eltern sowie weitere Zeugen werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Zurzeit prüfen die Ermittler, ob gegen die Betreiber der Rutschbahn strafrechtliche Tatbestände erfüllt sind.
Kranke und tote Katzen im Auto
(ty) 20 Rassekatzen in einem schlechten gesundheitlichen Zustand und in einer viel zu kleinen Transportbox entdeckten Beamte der Verkehrspolizei am Samstag in einem Wagen auf der Autobahn A9 bei Trockau (Landkreis Bayreuth). Kurz nach 22 Uhr kontrollierten sie das Auto mit französischer Zulassung. Sie sahen, dass der 40-jährige litauische Fahrer Rassekatzen in einer Box im Kofferraum beförderte. Die Tiere sollten von Frankreich nach Litauen gebracht werden. Jedoch war der Platz für die Stubentiger viel zu gering und deren Zustand schlecht.
Die Polizisten verständigten die Tierrettung, das Tierheim sowie das Veterinäramt. Die traurige Bilanz: unterernährte und kranke Katzen, zwei tote Katzenbabys und elf nicht registrierte Katzen ohne jeglichen Impf-Nachweis. Mitarbeiter des Tierheims nahmen sich der Tiere an. Der 40-Jährige muss sich nun wegen Verstößen gegen das Tierschutz- und Tiergesundheits-Gesetz verantworten.
66-Jähriger attackiert Polizisten
(ty) Gegen 17.45 Uhr kontrollierten gestern in Nürnberg Polizisten einen Mann in der Königstorpassage. Der reagierte sofort aggressiv und verweigerte die Herausgabe seines Personalausweises. Nachdem er sich nicht überzeugen ließ, kündigten ihm die Beamten seine Durchsuchung an. Der 66-Jährige reagierte daraufhin derart heftig, dass er die Einsatzkräfte zunächst verbal bedrohte und beleidigte. Anschließend schubste er einen Beamten weg und schlug ihm unvermittelt mit der Faust ins Gesicht.
Die Polizisten mussten den 66-Jährigen mit körperlicher Gewalt zu Boden bringen und fesseln. Erst danach konnte seine Identität festgestellt werden. Durch den Angriff wurde ein Beamter leicht verletzt, seine Brille beschädigt. Gegen den 66-Jährigen leiteten die Beamten mehrere Ermittlungsverfahren ein. Er muss sich unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte verantworten. Nach seiner erkennungsdienstlichen Behandlung wurde er wieder entlassen.
Stundenlage Löscharbeiten
(ty) Auf einem Firmengelände im Kulmbacher Industriegebiet „Am Goldenen Feld“ kam es heute gegen 5 Uhr zum Brand eines Abfall-Containers. Die ersten Einsatzkräfte, die wenige Minuten später eintrafen, konnten den Brandherd schnell lokalisieren. Es handelte sich um einen Container, der auf einem Zubringer-Gleis zum Anschluss an den öffentlichen Bahnverkehr abgestellt war. In ihm befanden sich rund 20 Tonnen unterschiedlicher Abfälle, die sich zunächst unbemerkt entzündet hatten. Ein Fremdverschulden scheidet nach ersten Erkenntnissen aus. Der Sachschaden beläuft sich ersten Schätzungen zufolge auf rund 30 000 Euro.
Die größte Schwierigkeit für die Löschmannschaften der Feuerwehren Kulmbach und Melkendorf bestand darin, dass der Container aufgrund seiner Beschaffenheit nicht ohne weiteres zugänglich war, sodass erst im Lauf des Tages mit schwerem Gerät ein Zugang zum Innenraum geschaffen werden musste. Die Arbeiten erstreckten sich über mehrere Stunden. Durch den Feuerwehr-Einsatz war die Von-Linde-Straße für mehrere Stunden voll gesperrt, sämtliche Verkehrsteilnehmer mussten die Umfahrungen in Kauf nehmen. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Explosionen zerstören zwei Kanzeln
(ty) In einem Waldstück bei Igensdorf (Landkreis Forchheim) zerstörten bislang unbekannte Täter zwei Jagdkanzeln. Nach bisherigen Erkenntnissen schlugen sie zwischen Sonntag, 21 Uhr, und Montag, 18 Uhr, auf einer Anhöhe zu. Die Jagdkanzeln standen im Bereich der Verlängerung des Stephanswegs, etwa 1,5 Kilometer östlich der Bayreuther Straße. Offenbar machten sich die Täter zunächst an dem Hochsitz an einem Flurweg zu schaffen und beschädigten ihn mit einem derzeit noch unbekannten Sprengmittel.
Ein weiterer, neuwertiger Hochstand, zirka 200 Meter entfernt, wurde durch eine Sprengung komplett zerstört. Insgesamt richteten die Unbekannten einen Sachschaden von mindestens 4000 Euro an. Spezialisten für Sprengstoffdelikte des Landeskriminalamts kamen gestern an den Tatort. Sie übernahmen in Zusammenarbeit mit der Kripo und in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die weiteren strafrechtlichen Ermittlungen wegen Herbeiführens einer Sprengstoff-Explosion.
Perverser onaniert vor Kind
(ty) Ein bislang Unbekannter trat gestern am Bahnhof in Waldkraiburg als Exhibitionist auf und onanierte vor einer Elfjährigen. Er hielt gegen 15.35 Uhr auf dem Parkplatz des Bahnhofs an der Berliner Straße zwischen geparkten Fahrzeugen auf und machte, so die Aussagen der Kindes, die Elfjährige durch Pfeifen auf sich aufmerksam. Als das Mädchen hinsah, sah es, dass der Mann es anblickte und dabei onanierte. Schnell lief das Kind davon. Später erzählte die Elfjährige einer Angehörigen von der Tat, die daraufhin die Polizei verständigte. Die eingeleitete Fahndung nach dem Sexualstraftäter blieb ohne Erfolg.
Täterbeschreibung: 20 bis 40 Jahre alt, helle Hautfarbe, kurzes, volles schwarzes Haar, schwarzer Vollbart; er trug vermutlich ein weißes Muskelshirt mit buntem Aufdruck. Die Kriminalpolizei übernahm die Untersuchungen in dem Fall und ermittelt wegen des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Weil der Gesetzgeber Kinder unter besonderen Schutz stellt, kommt in solchen Fällen dieser Straftatbestand in Betracht. Die Strafandrohung (Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren) ist höher, als beim Tatbestand „Exhibitionistische Handlung“ (Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr). Die Polizei bittet um Hinweise.
Nach Beziehungsstreit: Führerschein weg
(ty) Nachdem er sich zuerst mit seiner Freundin gestritten hatte, setzte sich gestern in Bamberg ein 30-Jähriger besoffen ans Steuer seines Wagens. Ein Zeuge beobachtete, wie der Mann von einem VW-Up ausstieg, sich neben der Fahrertür erbrach und anschließend in Richtung Gartenstädter Markt davonging. Eine Polizeistreife konnte den VW-Fahrer nach längerer Suche schließlich am Heinrichsdamm aufgreifen. Den Beamten gegenüber gab er an, nach einem Streit mit seiner Freundin eine Viertel-Flasche Wodka geleert zu haben und anschließend mit dem Auto der Frau nach Bamberg gefahren zu sein, um sie zur Rede zu stellen. Da er sonst keinen Alkohol trinke, sei ihm dieser so gar nicht bekommen. Bei einem Test zeigte sich ein Wert von über 1,4 Promille, was für den Mann erst einmal das Aus fürs Fahren bedeutete. Nach der Anzeigen-Aufnahme wurde der Mann übrigens von seiner Freundin bei der Polizei abgeholt.
Doch kein Sexualdelikt?
(ty) Nach dem gestrigen Zeugenaufruf wegen eines angeblichen Sexualdelikts in Grafenrheinfeld, haben sich zahlreiche Zeugen bei der Kripo gemeldet. Darunter auch die beiden gesuchten jungen Männer. Wie berichtet, hatte eine 22-Jährige bei der Kripo Anzeige erstattet, nachdem es am Samstag durch zwei zunächst Unbekannte nach einem Diskobesuch zu sexuellen Handlungen gegen ihren Willen gekommen sein soll. Zwischenzeitlich haben sich der gesuchte Taxifahrer, aber auch die beiden gesuchten Männer freiwillig gemeldet und zu den Vorwürfen Angaben gemacht. Demnach könnte sich nach jetzigem Kenntnisstand der Sachverhalt auch anders darstellen. Die Ermittlungen der Kripo zu den genauen Geschehnissen dauern an.