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Erst rastete ein 23-Jähriger aus, ging wahllos auf Gäste los. Dann wurden die angerückten Beamten von zwei besoffenen Brüdern attackiert.

(ty) In einem Wolnzacher Lokal ist heute Nacht die Situation völlig eskaliert. Die Polizei war gerufen worden, weil ein besoffener 23-jähriger Asylbewerber sich zuerst selbst massiv im Gesicht verletzt und dann wahllos andere Gäste attackiert haben soll. Es gab mindestens drei Opfer; der Afghane kam in die Psychiatrie. Als die Beamten den Fall vor Ort aufnahmen, wurden sie plötzlich von zwei betrunkenen Brüdern angegriffen, die mit der Sache offenbar gar nichts zu tun hatten. Möglicherweise waren auch noch weitere Personen an den Übergriffen auf die Polizisten beteiligt. Zwei Gesetzeshüter wurden verletzt, Verstärkung aus Pfaffenhofen und Ingolstadt musste kommen.

Angerückt war die örtlich zuständige Geisenfelder Polizei in dem Lokal an der Auenstraße in Wolnzach, weil gegen 3.20 Uhr eine körperliche Auseinandersetzung gemeldet worden war, bei der eine männliche Person mehrere Gäste durch Faustschläge und Kopfstöße verletzt haben soll. Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich den Angaben zufolge um einen 23-jährigen Afghanen, der in Wolnzach untergebracht ist. Er soll sich zunächst in der Gaststätte mit einem Aschenbecher und einem Bierglas selbst erheblich im Gesicht verletzt haben – „aus unbekanntem Grund“, so ein Polizei-Sprecher. 

Im Anschluss habe der Afghane wahllos nacheinander Gäste angegriffen. Bislang seien den Beamten drei Personen bekannt, die durch die Attacken leichtere Verletzungen im Gesichtsbereich erlitten haben. Weil die Gesetzeshüter dann vor Ort aber von zwei aggressiven Brüdern massiv angegangen worden seien, sei ihnen die Feststellung weiterer Opfer beziehungsweise die Dokumentation von deren Verletzungen nicht mehr möglich gewesen. Die Lage geriet offenbar außer Kontrolle.

Während der Personalien-Aufnahme in Zusammenhang mit dem Fall um den ausgerasteten Asylbewerber wurden die beiden Geisenfelder Beamten nach eigenen Angaben – gegen 3.45 Uhr – unvermittelt von den beiden Brüdern mit Wohnsitz in München beziehungsweise Unterschleißheim attackiert. Der 23-Jährige aus der Landeshauptstadt wollte demnach einem Polizisten einen Faustschlag gegen den Kopf verpassen, der Beamte konnte noch ausweichen. Als der aggressive Münchner dann fixiert werden sollte, habe dessen 22-jähriger Bruder versucht, den zweiten Beamten umzureißen. 

Während des anschließenden Gerangels seien die beiden Polizisten massiv angegangen und auch mehrfach von Faustschlägen getroffen worden. Erst durch das Hinzuziehen von weiteren Polizeistreifen, die aus Ingolstadt und Pfaffenhofen angerückt waren, sei es letztlich gelungen, die Lage zu beruhigen. Die rabiaten Brüder wurden den Angaben zufolge in Gewahrsam genommen. „Beide wiesen Alkoholwerte von jeweils zirka 1,4 Promille auf“, wurde heute gemeldet. Die beiden Beamten von der Inspektion Geisenfeld seien durch die Angriffe und Schläge leicht verletzt worden, sie begaben sich in ärztliche Behandlung.

 

Gegen die beiden beschuldigten Brüder wurden nach den Worten eines Polizei-Sprechers angesichts der Vorkommnisse bereits Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte eingeleitet, zudem steht der Tatvorwurf der versuchten Gefangenen-Befreiung gegen den 22-Jährigen im Raum. Außerdem erwarte die beiden jungen Männer ein Betretungsverbot für die restliche Dauer des derzeit laufenden Wolnzacher Volksfests. 

Von Seiten der Geisenfelder Polizeiinspektion wird derzeit davon ausgegangen, dass an dem Angriff auf die Beamten – außer den beiden genannten Brüdern – noch weitere Personen beteiligt gewesen sind. Dies müsse allerdings im Zuge der weiteren Ermittlungen noch in Erfahrung gebracht werden. An dem ursprünglichen Geschehen um den 23-jährigen Asylbewerber in dem Lokal, wegen dessen die Beamten überhaupt erst verständigt worden waren, seien die beiden Brüder nach den bisherigen Erkenntnissen überhaupt nicht beteiligt gewesen.

 

Ein Alko-Test bei dem aggressiven 23-jährigen Afghanen erbrachte nach Angaben der Polizei einen Wert von mehr als zwei Promille. Der Asylberber sei schließlich „wegen akuter Eigen- sowie Fremdgefährdung“ in die psychiatrische Abteilung eines Krankenhaus eingewiesen worden. Auch eine Blutentnahme wurde bei ihm veranlasst. Gegen ihn sei ein Strafverfahren wegen Körperverletzung eingeleitet worden; die weiteren Ermittlungen dazu laufen. Auch dieser junge Mann muss mit einem Betretungs-Verbot für das Wolnzacher Volksfest rechnen.

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