Die Inhalts-Stoffe der Besenheide wirken unter anderem desinfizierend und entzündungs-hemmend, harn- und schweißtreibend, schleimlösend, blutreinigend und beruhigend.
(ty) Schon seit Jahrhunderten gelte dieses Heidekraut als heilende Pflanze, weiß Kräuter-Pädagogin Gertrud Schachtner aus Gosseltshausen über die Besenheide zu berichten. Sie kam und kommt ihren Worten zufolge auch nach wie vor in der Volksmedizin fleißig zum Einsatz. So fördere ein Tee der "Erika-Besenheideblüten" unter anderem das Abhusten bei starker Verschleimung und lindere Blasenleiden.
Äußerlich könne der Auszug des Heidekrauts Hautrötungen und Hautausschläge schneller abklingen lassen oder einen Beitrag zum Abheilen von Ekzemen leisten. "Ein Bad in Erika-Blüten kann Rheuma- und Gichtbeschwerden lindern", berichtet Schachtner. "Denn die Inhalts-Stoffe wirken antiseptisch, also keim-abtötend, desinfizierend und entzündungs-hemmend, harn- und schweißtreibend, schleimlösend, blutreinigend und beruhigend."
Aber natürlich: "Man muss diese Pflanze nicht zwingend als Heilkraut verwenden", sagt Kräuter-Pädagogin Gertrud Schachtner. "Freuen wir uns doch einfach bei einem Spaziergang – zum Beispiel in der Nöttinger Viehweide – darüber, dass wir uns ihres Anblicks erquicken dürfen." Denn auch im Landkreis Pfaffenhofen ist die Besenheide zu finden.
Sie heißt übrigens botanisch "Calluna vulgaris" und gehört zu den Heidekraut-Gewächsen. Der immergrüne Zwergstrauch wird zwischen 30 und 100 Zentimeter hoch. Die Besenheide hat weiße, rosa-farbene oder bis zu purpur-rote Blüten, die ungefähr vier Millimeter lang werden. Ihre Samen werden durch den Wind verbreitet. Die Blütezeit beginnt im Spätsommer und endet im Herbst.
Bis zu 40 Jahre alt kann die Besenheide werden. "Der immergrüne Strauch ist bei den Insekten, unter anderem auch den Bienen, besonders beliebt, da ihr Nektar leicht zugänglich ist", heißt es aus der Unteren Naturschutzbehörde am Pfaffenhofener Landratsamt. Zum Wachsen bevorzuge die Besenheide sonnige, lichte und kalkfreie Sand-Standorte mit trockenen oder auch wechselfeuchten Böden – etwa in lichten Wälder und Heideflächen.
* Der Landkreis Pfaffenhofen bietet verschiedenste landschaftliche Reize und beheimatet eine vielfältige Pflanzenwelt. Einen kleinen Ausschnitt aus der breiten Palette dieser Naturschönheiten stellen wir in den kommenden Wochen im Rahmen einer Artikel-Reihe vor. Die fachkundigen Informationen dazu kommen von den Experten aus dem Sachgebiet "Naturschutz, Gartenbau und Landschaftspflege" am Landratsamt sowie von weiteren Kennern wie der Kräuter-Pädagogin Gertraud Schachtner aus Gosseltshausen.
Bisherige Folgen: