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Der passionierte Natur-Fotograf Rainer Schaaf aus Pfaffenhofen zeigt seine beeindruckendsten Aufnahmen und berichtet, wie sie entstanden sind.

(ty) Faszinierend sind Wiedehopfe nicht zuletzt wegen ihrer Federhaube, die sie Aufsehen erregend aufstellen können. Doch wer wirklich beeindruckende Bilder von diesen Vögeln ergattern will, der braucht nicht nur die richtige Ausrüstung und fotografisches Geschick, sondern auch Geduld und Zeit. Heute berichtet der passionierte Natur-Fotograf Rainer Schaaf aus Pfaffenhofen, wie es ihm gelungen ist, aus einem Tarnzelt heraus etliche spektakuläre Aufnahmen dieser schönen Tiere zu machen – und dass er dabei ein ganz besonderes Highlight für sich verbuchen durfte.

"Wie auch beim Bienenfresser vergrößert sich das Ausbreitungs-Gebiet des Wiedehopfs, eventuell auch durch die Veränderung des Klimas, und man kann ihn heute in Gebieten antreffen, wo er früher nicht gesichtet wurde. Der Wiedehopf wird 25 bis 29 Zentimeter groß. Er ist sehr leicht an seinem orange-bräunlichen Federkleid mit kontrastreicher, schwarz-weißer Bänderung der Schwingen/Schwanzes, der Federhaube und dem langen, dünnen, gebogenen Schnabel erkennbar.

 

Der charakteristische Balzruf besteht aus einem dreisilbigen Hup-Up-Up. Der Wiedehopf zeigt einen schmetterlings-artigen Flug, wobei auf mehrere lange, durchgezogene Flügelschläge einige kurze, flatternde folgen, sodass der Flug instabil und ungleichmäßig erscheint. Der Wiedehopf ernährt sich fast ausschließlich von Insekten. Bevorzugt werden größere Insektenarten, wie Feldgrillen, Maulwurfsgrillen, Engerlinge sowie verschiedene Raupenarten.

Auch wenn ich den Wiedehopf schon etliche Jahre fotografiere, ist er für mich immer noch eine fotografische Herausforderung. Wie die meisten der Tieraufnahmen entstehen die Wiedehopf-Aufnahmen ebenfalls aus einem Tarnzelt heraus. Da er so empfindlich ist, müssen alle Öffnungen des Tarnzeltes verschlossen sein – außer ein kleines Fenster für das Tele-Objektiv. Oft habe ich bei deutlich über 30 Grad Außentemperatur fotografiert und das Tarnzelt stand in der Sonne, was im Tarnzelt natürlich zu noch deutlich höheren Temperaturen geführt hat.

 

Man sollte vor dem Start der Fütterung durch die Elterntiere im Tarnzelt sein und es erst nach dem Abschluss der Fütterung verlassen. Dies ist natürlich dann zusätzlich zur fotografischen Herausforderung auch eine körperliche Beanspruchung, da man zwischen acht und zehn Stunden im Tarnzelt sitzt. Bei der letzten Tour waren wir drei Tage auf Wiedehopf-Foto-Tour.

 

Bedingt durch das eingeschränkte Sichtfeld im Tarnzelt, den schmetterlings-artigen Flug und das Auftauchen des Wiedehopfs an dieser Lokation aus dem Nichts waren die Aufnahmen an Tag eins und zwei mehr oder weniger unbrauchbar, ob wohl das Wiedehopf-Pärchen alle 20 bis 30 Minuten auf die Bruthöhle mit Futter für die Jungen anflogen. Erst gegen Ende des zweiten Tages hatte ich dann den Dreh für perfekte Aufnahmen raus und ich war mit den Aufnahmen zufrieden.

Interessant war, da es sich um die zweite Brut des Wiedehopfs gehandelt hat, dass sowohl das Männchen als auch das Weibchen die Brut gefüttert haben. Das Männchen hat beim Anflug auf die Bruthöhle immer die Federhaube aufgestellt, was natürlich super auf den Bildern aussieht. Das Weibchen zeigte dieses Verhalten leider nie. Das Highlight der Tour war dann, dass wir morgens gegen 5.30 Uhr den Ausflug eines jungen Wiedehopfs beobachten und fotografieren konnten." Eine dieser Aufnahmen sehen Sie am Ende dieses Beitrags.

Zur Person:

Rainer Schaaf ist Mitglied bei den Fotofreunden Scheyern und im bayerischen Landesbund für Vogelschutz (LBV). Er fotografiert seit rund 40 Jahren und sein Betätigungsfeld liegt im Bereich Tier-, Natur- und Makro-Fotografie. Seit einiger Zeit ist er Vollmitglied in der renommierten "Gesellschaft Deutscher Tierfotografen" (GDT). Für unsere Zeitung öffnet Rainer Schaaf sein Archiv, zeigt seine beeindruckendsten Fotos und erzählt die Geschichten hinter den Bildern. 

Bisherige Folgen:

Bilder und ihre Geschichten: Eisvogel, der blaue Diamant

Bilder und ihre Geschichten: Märchenhafte Libellen

Bilder und ihre Geschichten: Der farbenfrohe Bienenfresser

Bilder und ihre Geschichten: Der balzende Auerhahn


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