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Auf Initiative von Manfred "Mensch" Mayer (GfG) hin werden in Pfaffenhofen langfristig 500 neue Bäume gepflanzt. Doch ihm geht das nicht schnell genug.

(ty/zel) Im Stadtgebiet von Pfaffenhofen sollen bis zum Ende des übernächsten Jahres insgesamt 500 Bäume neu gepflanzt werden. Kurzfristig investiert die Kreisstadt 50 000 Euro aus dem Klimaschutz-Budget für die Pflanzung und Pflege von 50 neuen Stadtbäumen, die noch heuer gesetzt werden sollen. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. In den Jahren 2020 und 2021 werden demnach jeweils weitere 175 000 Euro für weitere neue Stadtbäume ausgeben. Das Gremium reagierte mit dieser Entscheidung auf einen Antrag von GfG-Stadtrat Manfred "Mensch" Mayer, der vor allem die Bedeutung von Bäumen für den Artenschutz unterstrich.

20 der 50 noch in diesem Jahr zu pflanzenden Bäume sollen im Freibad ihren Platz finden. Dort sollen sie für zusätzlichen Schatten sorgen oder bestehende Bäume langfristig ersetzen. Zehn neue Bäume wird das Grünanlagen-Team der Stadtwerke im Gritschpark pflanzen. An der Joseph-Maria-Lutz-Straße werden sechs neue Bäume gesetzt, an der Scheyerer Straße fünf. "Die restlichen neuen Bäume werden an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet stehen", heißt es aus dem Rathaus. Die vom Stadtrat abgesegneten Maßnahmen reichen von der Auswahl der geeigneten Baumart über die Pflanzung und das Gießen bis hin zum Stammschutz und dem regelmäßigen fachgerechnet Schnitt.

Räte auf Baum-Tour

Bei den ausgewählten Arten handelt es sich um so genannte Klimabäume, die mit den Anforderungen im Stadtgebiet sowie auch mit den durch den Klimawandel veränderten Bedingungen zurechtkommen sollen. Zum Beispiel sollen Herbst-Flammen-Ahorn, Amberbaum, Silber-Linde oder Hopfenbuche gepflanzt werden. Am Nachmittag vor der jüngsten Sitzung hatten die Stadträte zusammen mit Mario Dietrich, dem "Teamleiter Stadtgrün" bei den Stadtwerken, an mehreren Stellen im Stadtgebiet diverse Bäume besichtigt.

Große Stadtbäume erfüllen – darauf weist nicht zuletzt der Pfaffenhofener Obergärtner Mario Dietrich immer wieder hin – in den Siedlungs-Gebieten mehrere wichtige Funktionen. Unter anderem unterstützen sie das Wasser-Management, wirken als Windbremse und CO2-Speicher, dienen dem Lärmschutz und fungieren als "Klimaanlage". In ihrem Bereich finden außerdem viele Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum. Unterm Strich befördern die Bäume den Artenschutz und sollen zum Klimaschutz beitragen. Oder zumindest zur "Klimaanpassung", wie Bürgermeister Thomas Herker (SPD) es formuliert.

Zu wenig beachtet?

Das Stadtrats-Gremium sieht aber künftig auch den Erhalt von vorhandenen, alten Stadtbäume sowie deren Pflege als eine vorrangige Aufgabe. Jedenfalls will das Gremium – auch vor diesem Hintergrund – weiterhin kontinuierlich über Neuanpflanzungen beraten und entscheiden. Man habe den Stadtbäumen in der Vergangenheit mitunter zu wenig Beachtung geschenkt, räumte SPD-Fraktionschef Markus Käser ein. Trotz des Klimawandels soll es auch in 30 Jahren in Pfaffenhofen noch große, Schatten spendende Stadtbäume geben, die neben ihren ökologischen Aufgaben die Lebensqualität und die Gesundheit der Bürger erhöhen.

GfG-Stadtrat Manfred "Mensch" Mayer, auf dessen Engagement hin nun Hunderte von neuen Bäumen in Pfaffenhofen gepflanzt werden, stimmte in der jüngsten Sitzung gegen das nun Beschlossene. Ihm geht es, vereinfacht ausgedrückt, nämlich nicht schnell genug. Er hatte ursprünglich beantragt, bereits bis zum Herbst des nächsten Jahres mindestens 500 neue Bäume in der Stadt zu pflanzen, die sich durch Klima- und Schädlings-Resistenz auszeichnen sowie Lebensraum für heimische Tierarten bieten können. Erkenntnis verpflichte, appellierte Mayer und postulierte sinngemäß: Man müsse sich die Bedeutung bewusst machen und mehr tun.

"Dreist" und "anmaßend"

Richard Fischer (ÖDP) bezeichnete Mayers Äußerungen in dieser Sache als "dreist gegenüber der Stadtverwaltung" und meinte: Es gehe hier nicht um eine "Propaganda-Baumpflanz-Aktion". Vize-Bürgermeister Albert Gürtner (Freie Wähler) wetterte: Es sei "anmaßend", dass Mayer sich hier darstelle, als hätte er "die Weisheit mit Schaufeln gefressen". Pfaffenhofen spiele schließlich bereits eine Vorzeige-Rolle in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, betonte er sinngemäß. Mayer indes regte an, die letztlich beschlossenen Baumpflanz-Bemühungen nicht auf zwei Jahre zu begrenzen, sondern damit fortzufahren.


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