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Der designierte CSU-Kandidat will unter anderem in den Bereichen Pflege, Forschung und Bildung anpacken, Bahn-Fahren attraktiver machen und viele Bäume pflanzen.

(ty) "Ich möchte vor allem einen neuen Stil im Rathaus", sagt Christian Moser, der designierte Bürgermeister-Kandidat der Pfaffenhofener CSU. Thomas Herker (SPD), seit 2008 auf dem Chefsessel im Rathaus, habe in den vergangenen Jahren "einen gegenüber den Bürgern herablassenden Stil" geprägt, kritisiert der 29-jährige Jurist. "Ich möchte dagegen ein Bürgermeister sein, zu dem jeder kommen kann, egal welches Problem er hat." Moser, der auch Vorsitzender der Christsozialen in der Kreisstadt ist, betont: "Die Politik muss den Bürgern auf Augenhöhe begegnen, sonst geht Vertrauen verloren." Mit welchen Themen er außerdem im Wahlkampf punkten will, haben wir zusammengefasst.

"Ich will", sagt Christian Moser, "dass sich jeder Pfaffenhofener wohl und mitgenommen fühlt in dieser Stadt – egal ob er gerne Rad fährt oder auf das Auto angewiesen ist." Zu einem Schwerpunkt seines Wahlkampfs will er nach eigenem Bekunden die Pflege machen. "Die Kommunen sind auf die Herausforderungen, die eine alternde Gesellschaft mit sich bringt, aus meiner Sicht noch nicht ausreichend vorbereitet", findet er und unterstreicht: "In den nächsten 15 bis 20 Jahren wird fast jeder Pfaffenhofener einen pflegebedürftigen Angehörigen in seiner Familie haben."

Moser wolle daher die Pflege-Infrastruktur in der Kreisstadt verbessern. Dazu gehöre für ihn ein so genanntes Pflege-Übungs-Zentrum, das es bisher nur einmal in Bayern als Pilotprojekt gebe. In diesem sollen seinen Worten zufolge Familien-Mitglieder bei einem plötzlich auftretenden Pflegefall, von professionellen Pflegekräften unterstützt, das Pflegen der Angehörigen üben können sowie auf die Situation zuhause vorbereitet werden. Ebenfalls ausgebaut werden soll laut Moser das Angebot der Tagespflege und die Hilfe bei Demenz, sowohl durch so genannte Demenz-Wohngemeinschaften mit einer Vollzeit-Pflegekraft außerhalb eines klassischen Pflegeheims als auch durch Demenz-Helfer.

Als weitere Schwerpunkte wolle der CSU-Politiker die Themen Wirtschaft, Forschung und Bildung anpacken. "Vielleicht ist das Thema Wirtschaft für viele momentan unwichtig", sagt er. Aber in Zeiten, in denen BMW Gehälter kürze, das Audi-Werk in Ingolstadt nur zu 70 Prozent ausgelastet sei und Automobil-Zulieferer Stellen abbauten, bedeute das auch für Pfaffenhofen, das mitten im Autoland Bayern liege, dass Milch und Honig nicht unbegrenzt flössen. "Wir müssen definieren, wie wir qualitativ hochwertige und nachhaltige Arbeitsplätze in Pfaffenhofen halten und ausbauen können", betont Moser. Dazu sei ein eigenes Gründer-Zentrum eine Idee, die man weiterverfolgen sollte.

Außerdem wolle er den Fachkräfte-Mangel bekämpfen sowie die Begeisterung von jungen Menschen für naturwissenschaftliche und technische Berufe wecken, "indem wir in Pfaffenhofen die Gründung eines Schüler-Forschungs-Zentrums anstreben". Die Jugendlichen, erläutert Moser, "erhalten dort Raum und Zeit, um in Werkstätten oder Laboren spielerisch-forschend an naturwissenschaftlichen und technischen Projekten zu arbeiten und Ideen zu verwirklichen". Getragen werden solle dieses Zentrum von einem Verbund aus Kommune, Unternehmen, Schulen, Kitas, Hochschule, Vereinen, Kammern, Eltern und Jugendlichen. Die bisherigen Schüler-Forschungs-Zentren in Deutschland dienten als positive Beispiele dafür, wie man Schüler – von der Grundschule über die Mittelschule bis zum Gymnasium – für naturwissenschaftliche und technische Themen begeistern könne.

Beim Thema Verkehr steht Moser nach eigenen Worten für ein klares Nein bezüglich der wahrscheinlich im Jahre 2021 wieder auf der Tagesordnung stehenden Frage, ob man die Durchfahrt über den Pfaffenhofener Hauptplatz für den motorisierten Verkehr sperren sollte. "Die Sperrung der Hauptplatz-Durchfahrt macht für mich nach wie vor keinen Sinn", stellt er klar. Stattdessen müsse man bei der Umgehungsstraße Druck machen sowie den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) weiter ausbauen. Pendler-Linien von den Ortsteilen zum Bahnhof und eine Ausweitung des Stadtbusses über die Stadtgrenzen hinaus – dafür wolle er eintreten, so der 29-Jährige.

Christian Moser mit der bayerischen Landwirtschafts-Ministerin und Parteifreundin Michaela Kaniber (Archivfoto)

"Mein Ansatz sind Angebot und Anreize, statt Verbote und Sperren", sagt der designierte CSU-Bürgermeister-Kandidat. Auch wenn ein Rathaus-Chef nicht für alle Themen rund um den Bahnhof und die Bahn zuständig sei, wolle er die Pendler-Problematik stärker in den Blick nehmen. "Wenn wir möchten, dass mehr Menschen mit der Bahn fahren, müssen wir uns dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen passen." Eine bessere Ausstattung der Bahnhofs-Infrastruktur – er nennt zum Beispiel einen Kiosk, das vierte Gleis sowie weiterhin ausreichende und kostenlose Parkplätze – habe für ihn dabei Priorität. "Das Pendeln mit der Bahn muss attraktiver werden. Und jeden Einfluss, den die Stadt ausüben kann, sollte sie auch ausüben."

Beim Klimaschutz will Moser "voll auf die Energie der Sonne" setzen. "Ich sehe bei der Solar-Energie noch große Potenziale, die man besser nutzen müsste", sagt er. Die Pfaffenhofener Christsozialen hätten ja bereits ein Pachtmodell für Solar-Anlagen vorgeschlagen, das über die hiesigen Stadtwerke laufen könnte und auch Altbauten erfassen würde. Zum Prinzip erklärt Moser: "Die Hausbesitzer verpachten ihre Dachfläche für Photovoltaik-Anlagen, die dann vom Kommunal-Unternehmen bereitgestellt werden, und erhalten dafür einen Pachtzins."

Zudem macht sich Moser stark für ein ambitionierteres Baum-Aufforstungs-Programm. "Ich verstehe, dass man nicht wahllos Bäume pflanzen kann", sagt er. "Aber einerseits beim neuen Pfaffenhofener Hallenbad das Außenbecken den ganzen Winter teuer zu beheizen und andererseits das Aufforstungs-Programm aus Kostengründen zu deckeln, ist in der heutigen Zeit das falsche Zeichen." Gerade auf nicht im Zusammenhang bebauten Flächen könne man mehr machen, findet er.

Grundsätzlich, sagt Moser, setze seine Partei auf eine Umwelt-Politik, die auf Vernunft und Sachlichkeit setze. "Ich verstehe, wenn viele Bürger das Klimapaket der Bundesregierung ablehenen, weil es ihnen Geld kostet, aber nahezu keinen Effekt hat", so Moser. Die Menschen sind seiner Meinung nach aber bereit, für den Klimaschutz Einschränkungen hinzunehmen – dann müsse das Handeln jedoch einen echten Effekt haben und nicht nur das schlechte Gewissen beruhigen.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Pfaffenhofen: Christian Moser soll für die CSU ins Bürgermeister-Rennen gehen

SPD und Grüne wollen Herker als gemeinsamen Bürgermeister-Kandidaten

Martin Rohrmann soll für die CSU in den Landrats-Wahlkampf ziehen

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