Vorstand und Aufsichtsrat einhellig entlastet. BN-Experte: "Windenergie-Anlagen gefährden bei guter fachlicher Planung keine Vogel-Population"
(ty) Im Rahmen der diesjährigen Generalversammlung haben die 211 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder der Pfaffenhofener Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) dem Vorstand und Aufsichtsrat einhellig die Entlastung ausgesprochen. Das wurde heute in einer Pressemitteilung erklärt. Die BEG, die erst dieser Tage mit dem Klimaschutz-Preis der Stadt Pfaffenhofen ausgezeichnet worden ist, sieht sich nach eigenem Bekunden "weiter im Aufwind". Lob und Anerkennung erhielt die BEG von einem Experten des Bund Naturschutz.
BEG-Chef Andreas Herschmann erklärte, dass die laufenden Anlagen in diesem Jahr, wie bereits jetzt ersichtlich sei, "deutlich mehr Energie als geplant" liefern würden. Oliver Eifertinger, der Vorsitzende des Aufsichtsrats, präsentierte den Geschäftsbericht, der laut BEG ebenfalls ohne Gegenstimmen von den Mitgliedern bestätigt worden ist.
Zu dem von der BEG geplanten Bürgerwindpark im Förnbacher Forst erklärte Herschmann bezüglich des Genehmigungs-Verfahrens: "Wie uns das Landratsamt mitgeteilt hat, sind fast alle Stellungnahmen eingegangen." Drei Stellungnahmen stünden noch aus. "Sobald diese fertig sind, wird vom Landratsamt ein Termin für eine öffentliche Info- und Dialog-Veranstaltung bekanntgegeben", so der BEG-Chef.
Herbert Barthel, Referent für Klimaschutz und Energiewende beim "Bund Naturschutz" in Bayern, war nach Angaben der BEG eigens zu der Mitglieder-Versammlung gekommen, um die Position des BN zu Windkraft im Nutzwald darzulegen: "Klimaschutz und Artenschutz sind in diesem Fall kein Widerspruch", befand er.
"Windenergie-Anlagen gefährden bei guter fachlicher Planung keine Vogel-Population in Deutschland", sagte Barthel mit Verweis auf die Daten, die dem BN deutschlandweit vorlägen. Dies möge auch für Pfaffenhofen gelten. Die Populationen dieser Arten seien insgesamt in ganz Deutschland, trotz des Windenergie-Ausbaus, sogar deutlich gestiegen.
Oliver Eifertinger (links), der Vorsitzende des Aufsichtsrats, und BEG-Chef Andreas Herschmann.
Barthel habe, so betont die Genossenschaft, die BEG ausdrücklich beglückwünscht und ermutigt: "Wenn es überall so wie bei Euch laufen würde, wären wir in Bayern auf dem besseren und guten Weg." BEG-Chef Herschmann berichtete anschließend über das neue EU-Förder-Projekt "InterReg" und lobte die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken von Pfaffenhofen im Rahmen der Energiewende-Partnerschaft mit dem irischen Galway (Pfaffenhofen und das irische Galway wollen gemeinsame Sache machen). Zudem solle bereits zur nächsten Vollversammlung die derzeit laufende Gemeinwohl-Bilanzierung der Bürgerenergie-Genossenschaft vorgestellt werden.
Sämtliche BEG-Aufsichtsräte wurden im Amt bestätigt: Cornelius Herb, Christiane Ametsberger, Walter Lamsfuss-Seifert, Georg Höhn, Oliver Eifertinger und Helmut Muthig.
Am Ende der Zusammenkunft sei wieder eine Sofort-Beteiligungsoption für die Mitglieder gestartet worden. Alle Landkreis-Bürger haben den Angaben zufolge die Möglichkeit, ab sofort und bis zum 31. Oktober dieses Jahres für ein Volumen in Höhe von 600 000 Euro am Bürgerwindrad im Lustholz Anteile zeichnen. Interessierte können sich dazu per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden. Voraussetzung sei eine Mitgliedschaft bei der BEG und ein Geschäftsanteil in Höhe von 100 Euro.
Im Jahre 2012 war auf Initiative des Pfaffenhofener Energie- und Solarvereins (ESV) und mit Unterstützung der Stadt Pfaffenhofen die Bürger-Energie-Genossenschaft für den Landkreis Pfaffenhofen (BEG) gegründet worden. Sie will nach eigener Darstellung bürgerschaftliches Engagement, klimafreundliche Energie-Erzeugung und wirtschaftlichen Erfolg untrennbar miteinander verbinden.
Die BEG initiiert und finanziert deshalb Projekte zur Erzeugung, Speicherung und Verteilung erneuerbarer Energien im Landkreis. Die BEG ist mit nach eigenen Angaben aktuell 736 Mitgliedern eine der aktivsten Bürger-Energie-Genossenschaften in Bayern, zudem ist sie Gründungsmitglied der "Landesvereinigung Bürger-Energie Bayern e.V.".
