Die CSU will mehr Parkplätze am Pfaffenhofener Bahnhof schaffen – und auch Bürgermeister Thomas Herker (SPD) sagt: "Der Bedarf steht außer Frage". Nun geht es offenbar nur noch darum, wie schnell und wo die zusätzliche Stellflächen entstehen können und ob vielleicht ein Parkdeck in Frage kommt
Von Tobias Zell
Die Pfaffenhofener CSU setzt sich mit Nachdruck für die Schaffung weiterer Parkplätze am Bahnhof der Kreisstadt ein und denkt dabei auch an den Bau eines Parkdecks. In einem entsprechenden Antrag an den Stadtrat fordern die Christsozialen nun eine Bedarfsanalyse und eine Standort-Überprüfung sowie die Abklärung der Zuschussfähigkeit und die Bereitstellung von 100 000 Euro im städtischen Haushalt dieses Jahres. Die Bedarfsanalyse hält Bürgermeister Thomas Herker (SPD) indes für unnötig: „Der Bedarf steht auch ohne Gutachten außer Frage“, sagt er und gibt damit schon mal die weitere Richtung vor: Es geht also ganz offensichtlich nicht um die Frage, ob man weitere Parkplätze braucht, sondern nur noch darum, wo man sie schaffen könnte. Ein Deck sei indes nicht so einfach zu realisieren, erklärt der Rathauschef – und favorisiert weitere Stellplätze auf dem BayWa-Gelände.
„Es entspricht der Tatsache, dass es täglich ab zirka 7.30 Uhr keine verfügbaren Parkplätze für Zugreisende (nicht nur für Pendler) am und um den Bahnhof mehr gibt“, führt CSU-Fraktionschef und Bürgermeisterkandidat Thomas Röder in dem Antrag aus. Der Parksuchverkehr nehme dadurch übermäßig zu, es werde zum Parken auf Firmengelände und in Wohnsiedlungen ausgewichen. „Da sich die Situation immer mehr zuspitzt, sind wir nicht nur der Meinung, sondern auch der Überzeugung, dass hier dringender Handlungsbedarf gegeben ist“, so Röder.
Konkret lautet der Antrag der CSU wie folgt: „Die Stadtverwaltung wird beauftragt, eine Bedarfsanalyse und eine Standortüberprüfung neuer Pendlerparkplätze in Bahnhofsnähe durchzuführen. Zur Vermeidung weiterer Flächenversiegelungen sollte hier auch die Errichtung eines Parkdecks auf einer bereits bestehenden Parkfläche angedacht werden. Die Stadt klärt bei der Regierung von Oberbayern die Zuschussfähigkeit eines derartigen Projektes ab. Planungsmittel in Höhe von 100 000 Euro werden dafür im Haushalt 2014 bereitgestellt.“
Bürgermeister Herker erklärt, dass die Idee mit dem Parkdeck bereits hausintern angedacht worden sei. „Ergebnis war allerdings, dass es eher schwierig wäre“, sagt er mit Blick auf die Platzverhältnisse, die Nähe zum Gleisbereich, Auffahrtsrampen und den dadurch teilweisen Wegfall bestehender Parkplätze. Fazit: Es könne „nicht einfach ein Deck darüber gezogen werde“.
Von Seiten der Stadtverwaltung favorisiere man, wie Herker weiter ausführt, die Errichtung weiterer Stellplätz auf dem BayWa-Areal. Diesbezüglich seien bereits Gespräche mit den beiden Grundstücksinteressenten geführt worden „und deshalb haben wir im Dezember ja auch einstimmig die Bebauungsplan-Aufstellung beschlossen“. Für den 13. Februar sei eine Vorkaufrechts-Satzung vorgesehen, „um sicheren Zugriff auf die Grundstücke zu bekommen“, betont Herker.
Ungeachtet dessen, wie und wo die von der CSU nun geforderten zusätzlichen Parkplätze geschaffen werden, ist aber auch für Herker klar: „Der Bedarf steht auch ohne Gutachten außer Frage.“ Zum Wahlkampf-Thema taugen die zusätzlich geforderten Parkplätze am Bahnhof also zwecks allgemeiner Einigkeit nicht. Doch das dürfte die Pendler freuen, denn somit könnte der Stadtrat schnellstens die Weichen stellen.
