Der FC Ingolstadt tritt heute ab 13.30 Uhr in Karlsruhe beim Überraschungsteam der Liga an – und hat aus dem Hinspiel einiges gutzumachen
Audio-Podcast: "Ich trag jetzt die Binde und fertig" – aus der Pressekonferenz
Von Tobias Zell
„Es ist Zeit, dass es losgeht“, sagt Ralph Hasenhüttl, der Trainer des FC Ingolstadt. Genug jetzt mit Vorbereitung, Testspielen und Winterpause. Ligaspiele müssen her. „Wenn der Kitzel nicht dabei ist, fehlt dem Fußball was“, sagt der FC-Coach vor dem ersten Punktspiel des Jahres, das seine Mannen heute ab 13.30 Uhr beim KSC auf den Rasen führt. Man fahre „mit viel, viel Gier nach Karlsruhe“, betonte Hasenhüttl am Freitag bei der obligatorischen Pressekonferenz. Und viel, viel Gier wird auf Seiten des FCI auch nötig sein, um heute was zu holen.
Denn der KSC ist mit 31 Punkten (Platz fünf) ohne Frage das Überraschungsteam der zweiten Fußball-Bundesliga, hat seit neun Spielen nicht verloren und in dieser Zeit satte 19 Punkte geholt (wie Köln). Kein Team ist aktuell in der Liga so lange ungeschlagen wie der KSC. Und mit 17 Gegentoren stellt der Aufsteiger auch die zweitbeste Abwehr der Liga – weniger Treffer kassierte nur Tabellenführer Köln (zehn).
Und: Karlsruhe hat die zweitbeste Chancenverwertung der Liga. Wie bei der SpVgg Greuther Fürth stehen 16,4 Prozent zu Buche, besser ist nur Paderborn (18,5 Prozent). Zum Vergleich: Der FC Ingolstadt nutzt statistisch gesehen gerade einmal 9,0 Prozent seiner Torchancen und rangiert in dieser Wertung auf Platz 16 der Liga.
Kapitän Marvin Matip (links) und FC-Coach Ralph Hasenhüttl (rechts) bei der Pressekonferenz.
Die Vorzeichen sehen also durchaus den KSC als Favoriten in dem Spiel heute. Allerdings hat der FC Ingolstadt unter Hasenhüttl nicht erst einmal gezeigt, dass er es vor allem auswärts mit den besten Teams der Liga aufnehmen kann: Die Schanzer gewannen bekanntlich in Köln und in Fürth und sind seit sechs Auswärtspartien ungeschlagen. Und ganz nebenbei haben die Ingolstädter noch etwas gutzumachen. Denn in der Hinrunde zeigte das Team, damals noch unter Trainer Marco Kurz, bei der 0:2-Heimpleite ein „bodenloses Spiel“, wie Kapitän Marvin Matip sagt. Doch inzwischen sei man „als Mannschaft gereift“ und „nicht mehr so naiv wie im Hinspiel“.
Matip, der nun auch offiziell zum Kapitän ernannt worden ist, ist einer von drei FC-Akteuren, die einst beim KSC unter Vertrag standen. Auch Pascal Groß und Tamas Hajnal kickten einst für die Karlsruher, bei denen wiederum mit Ilian Micanski auch ein ehemaliger Ingolstädter spielt.
Großes Aufhebens um seine Ernennung zum Spielführer will Matip nicht machen. „Ich trage jetzt die Binde und fertig“, sagt er. Verantwortung auf dem Platz habe er zuvor auch schon übernommen. Vielleicht komme jetzt der eine oder andere Dialog mit dem Trainer mehr hinzu. Heute soll aber erst einmal ein Sieg dazukommen. „Wir fahren da hin, um drei Punkte zu holen“, stellt Matip klar. Mit einem Dreier könnte der FCI auf Rang 13 klettern. Das wäre ein guter Einstand ins neue Punktspieljahr.
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