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IG Bau sieht besonders hohes Risiko. Ein Großteil sei in Gemeinschafts-Unterkünften untergebracht. Auch Sammel-Transporte seien gefährlich.

(ty) Die Industrie-Gewerkschaft "Bauen, Agrar, Umwelt" (IG Bau) mahnt die Einhaltung der Arbeitsschutz- und Hygiene-Vorschriften in der Landwirtschaft an. "Saisonbeschäftigte in der Region, die in der Ernte und Aussaat arbeiten, tragen ein besonders hohes Risiko, an Covid-19 zu erkranken", sagt der oberbayerische Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft, Michael Müller und kritisiert zugleich: "Ein Großteil der Erntehelfer ist nach wie vor in Gemeinschafts-Unterkünften untergebracht."

Genauso gefährlich ist es nach den Worten von Müller, "wenn Beschäftigte in Sammel-Transporten zu den Feldern gefahren werden". Die Unternehmen müssten – so fordert die IG Bau – alles dafür tun, dass die Branche nicht zum Corona-Hotspot werde. Außerdem seien verstärkte Arbeitsschutz- und Hygiene-Kontrollen der Behörden notwendig. Saisonbeschäftigte dürften nicht ungeschützter sein als Menschen, die in Büros oder auf Baustellen arbeiteten, so die Gewerkschaft. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftige die Landwirtschaft im Kreis Pfaffenhofen rund 590 Menschen.

 

"Mehrere Corona-Ausbrüche in der Fleisch-Branche, aber auch auf Bauernhöfen haben im vergangenen Jahr gezeigt, wie wichtig der Arbeits- und Gesundheits-Schutz in der Pandemie ist", betont Müller. Die überwiegend aus Osteuropa stammenden Saisonkräfte sorgten dafür, dass in den Supermärkten Spargel, Erdbeeren und Gurken nicht ausgingen. Dabei arbeiteten sie zu niedrigen Löhnen und häufig ohne Kranken-Versicherungs-Schutz. "Nach einer neuen Regelung können Erntehelfer in diesem Jahr 102 statt wie bislang 70 Tage lang sozialversicherungsfrei in der Landwirtschaft arbeiten, was sie in ihrer sozialen Absicherung schlechter stellt", moniert die Gewerkschaft.


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