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Auf Initiative des Bund Naturschutz wurden die Futter-Pflanzen der Malven-Langhornbiene und der Ochsenzungen-Sandbiene gekennzeichnet.

(ty) Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz (BN) für Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Pörnbach berichtet von einem erfolgreichen Start für das Wildbienen-Monitoring im Raum Hohenwart-Freinhausen. Mehr als 20 Helferinnen und Helfer waren nach BN-Angaben am vergangenen Sonntag im Einsatz für die seltenen Insekten rund um den Windsberg. In drei Teams waren die Ehrenamtlichen unterwegs. Sie kennzeichneten mit Pflöcken wieder die Futter-Pflanzen der Malven-Langhornbiene sowie in diesem Jahr auch der Ochsenzungen-Sandbiene. Die besonders seltene Malven-Langhornbiene kommt, wie mehrfach berichtet, in Bayern wohl nur noch hier sowie bundesweit nur an wenigen Stellen vor.

"Die Malven und Ochsenzungen wachsen entlang von Feldrainen und an Straßenrändern", erklärt der BN zu der Aktion vom Sonntag. "Damit laufen sie immer Gefahr, bei der Verkehrs-Sicherungs-Pflicht der Gemeinden die Blütezeit nicht zu erleben." Für die hochspezialisierten Bienen am Windsberg, deren Populationen laut BN entgegen dem Trend sogar steigt, wiege jeder Verlust der wilden Malve und der Ochsenzunge schwer. "Wir haben uns vor mehr als zehn Jahren dazu entschieden, die Pflanzen zu kennzeichnen, und Vereinbarungen mit den Gemeinden getroffen", erklärt Peter Bernhart. Er ist langjähriges BN-Mitglied und ehemaliger Vorsitzender der BN-Ortsgruppe für Reichertshofen, Baar-Ebenhausen und Pörnbach. "Seither steigt mit der Zahl der Blüten auch die der Bienen kontinuierlich an und die Gebiete erweitern sich."

Aus verschiedenen Bereichen der Region sind laut BN die Helferinnen und Helfer angereist, um ihren Teil zum Schutz der seltenen Bienen beizutragen. Maja Müller etwa kam aus dem fast 20 Kilometer entfernten Mitterscheyern, um das Projekt aktiv zu unterstützen. "Ich bin selbst Imkerin und kenne die Schwierigkeiten mit den Futterpflanzen", sagt sie. "Es ist mir ein Anliegen einen Beitrag zum Schutz der Natur zu leisten und jede Chance zu nutzen, mehr über sie zu lernen." In Begleitung von erfahrenen Mitgliedern der BN-Ortsgruppe seien alle neuen Helfer "sehr schnell geeicht auf die Malve und die Ochsenzunge" gewesen "und es entwickeln sich auch abseits der Aktion Gespräche über Natur und deren Schutz", heißt es in einer Presse-Info des BN.

Lizzy Fischer, eine versierte Artenkundlerin aus Pfaffenhofen, habe ihre Mitstreiter auf weitere Natur-Phänomene aufmerksam gemacht. So habe das Team rund um die Oase Steinerskirchen essbare Wildkräuter, seltene Insekten, Amphibien und Vögel entdeckt. Die mittlerweile heimischen Bienenfresser kreisten über den Köpfen der Naturfreunde, während mit Hammer und Meißel die Pflöcke eingeschlagen wurden. "Es ist schön, helfen zu können, nebenbei die Natur zu genießen und durch die vielen Helfer gemeinsam ganz nebenbei auch das eigene Wissen zu erweitern", sagt Bettina Markl aus Baar-Ebenhausen, die als aktives Mitglied der BN-Ortsgruppe schon öfters bei solchen Aktionen mitgeholfen hat. David Seifert, der Vorsitzende der Ortsgruppe, nutzte die Chance und warb bei allen Neulingen gleich um weitere Unterstützung. 

Denn sobald die Pflanzen blühen, beginne das Bienen-Monitoring. Laut BN werden die Tiere in Stichproben regelmäßig und über mehrere Wochen gezählt. Die Daten werden dann an Wissenschaftler übermittelt. "Ich hatte zunächst Bedenken, ob ich die Bienen erkenne und sie korrekt zählen kann", erinnert sich Bettina Markl an ihre Premiere beim Bienen-Zählen im vergangenen Jahr. "Als ich einmal mit einer erfahrenen Bienen-Zählerin mitgegangen bin, waren diese Sorgen erledigt." Die Einsatz-Zeiten ließen sich gut planen und man freue sich jedes Mal auf einen schönen Spaziergang rund um den Windsberg. Wer Interesse hat, beim Bienen-Monitoring zu helfen, könne sich unverbindlich bei David Seifert melden; per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 01 51 - 62 42 19 18.

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