Logo
Anzeige
Anzeige

Unzählige Traktoren prägten heute das Bild auf den Straßen. Zum Teil gab es erhebliche Behinderungen. Großeinsatz für die Polizei. Eine Zusammenfassung.

(ty) Deutschlandweit demonstrieren bekanntlich derzeit Landwirtinnen und Landwirte gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung. Auch im Landkreis Pfaffenhofen und in der gesamten Region haben am heutigen Montag ab dem frühen Morgen die Bauern-Proteste mit zahlreichen landwirtschaftlichen Fahrzeugen für zum Teil erhebliche Verkehrs-Behinderungen auf verschiedenen Straßen gesorgt. Nachfolgend die Bilanz des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, zu dessen Zuständigkeits-Gebiet auch der Kreis Pfaffenhofen zählt, sowie das Fazit der Münchner Polizei nach der Großkundgebung in der Landeshauptstadt.

Der Bereich in und um Ingolstadt habe im Rahmen des heutigen Einsatzes für das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord einen Schwerpunkt dargestellt. "Durch die rund 1600 Traktoren, die in diesem Bereich auf Rundkursen unterwegs waren, kam es insbesondere auf den Bundesstraßen in der Region 10 und der Goethestraße im Stadtgebiet Ingolstadt zu starken Verkehrs-Beeinträchtigungen", fasste die Polizei zusammen. 

Im Raum Pfaffenhofen waren nach Angaben der Polizei rund 350 landwirtschaftliche Fahrzeuge auf den Straßen. In der Innenstadt von Pfaffenhofen "kam es zu einer spontanen Versammlung mit zirka 30 Traktoren und kurzzeitigen Verkehrs-Stauungen", so ein Polizei-Sprecher. Zwischen Enkering und Kinding im Landkreis Eichstätt seien rund 80 Fahrzeuge festgestellt worden, durch die es zu Behinderungen gekommen sei.

  • 0
  • a
  • b
  • c
  • d
  • e
  • f

Heutige Protest-Fahrt im Landkreis Pfaffenhofen.

Im Zuständigkeits-Bereich der Polizeiinspektion von Dachau seien von der Polizei drei Versammlungen mit etwa 540 Fahrzeugen betreut worden. "Unter anderem fand sich hier in Bergkirchen ein Sammelpunkt für die Versammlung in München." Hier seien etwa 400 Fahrzeuge gezählt worden.

Im Rahmen von vier Versammlungen seien im Raum Freising rund 600 Fahrzeuge festgestellt worden, die sich zum Großteil auf dem Weg nach München befanden. "In Allershausen verursachten zirka 15 Traktoren zeitweise Verkehrs-Behinderungen im Bereich des Kreisverkehrs", so ein Polizei-Sprecher. An insgesamt drei Versammlungen in Taufkirchen und Schnabelmoos (Moosinning) seien rund 400 Teilnehmer mit zirka 370 Fahrzeugen festgestellt worden.

Im Bereich Fürstenfeldbruck seien keine Versammlungen festzustellen gewesen. Mehrere hundert landwirtschaftliche Fahrzeuge durchquerten allerdings diesen Bereich auf ihrer Tour vor allem zum Sammelpunkt in Bergkirchen. In Starnberg fand laut Polizei eine Versammlung in Form einer Rundfahrt mit zirka 100 Teilnehmern und rund 60 Fahrzeugen statt. Im Stadtgebiet von Landsberg am Lech sei es zu Stauungen gekommen. "Etwa 100 Fahrzeuge sorgten im Bereich der Kreisverkehre LL-Ost, LL-West, Hurlach und Igling immer wieder für Verkehrs-Behinderungen."

Ohne Vorkommnisse verliefen laut Polizei zwei Aktionen im Bereich von Poing. "Hieran nahmen rund 1500 Landwirte mit zirka 1000 Fahrzeugen teil", wurde dazu erklärt. Im weiteren Tagesverlauf war im Rahmen der Rückfahrt der Traktoren aus München mit neuerlichen Verkehrs-Behinderungen zu rechnen.

  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 15
  • 16
  • 17
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 25
  • 26
  • 27
  • 28
  • 31
  • 33
  • 34
  • 35
  • 37
  • 38
  • 39
  • 41

Bilder vom heutigen Protest im Raum Schrobenhausen.

"Die sternförmige Anfahrt zur großen Versammlung in München lief planmäßig und weitestgehend störungsfrei", erklärt das in Ingolstadt ansässige Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. "Ein Großteil der Teilnehmer fuhr geeignete Verkehrsflächen als Sammelpunkte im Münchner Umland an und wurde von der Polizei betreut. Im Anschluss erfolgte eine Begleitung der Fahrzeug-Kolonnen in Richtung München."

Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord, das sich nach eigenem Bekunden mit den nachgeordneten Dienststellen auf den heutigen Großeinsatz vorbereitet hatte, wurde von Einheiten der Bereitschaftspolizei unterstützt. Nachdem die Kooperations-Gespräche in der vergangenen Woche flächendeckend positiv verlaufen seien, habe die Polizei "weiter auf eine Strategie der Kommunikation" gesetzt. "Diese ging bislang auf", wurde am Nachmittag erklärt.

Strategie des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord sei es auch gewesen, Versammlungen auf Autobahnen aufgrund der Gefährlichkeit nicht zuzulassen. So seien in den Morgenstunden landwirtschaftliche Fahrzeug-Kolonnen von der A94 und der A96 in Richtung München abgeleitet sowie auf anderen Verkehrswegen zum Versammlungsort nach München begleitet worden.

Im Zuständigkeits-Bereich des Polizeipräsidiums München waren für den heutigen Montag mehrere Versammlungen vom bayerischen Bauernverband (BBV) angemeldet worden. In der bayerischen Landeshauptstadt fand als zentrale Komponente eine stationäre Versammlung von 11 Uhr bis 13 Uhr am Odeonsplatz statt. Dazu rollten bereits ab den frühen Morgenstunden jede Menge Traktoren aus verschieden Bereichen des Freistaats nach München. "Die Versammlung am Odeonsplatz fand schließlich unter der Teilnahme von zirka 8000 Personen statt", meldet die Polizei.

Insgesamt seien heute diesbezüglich etwa 5500 Traktoren in München gewesen. Als Stellmöglichkeiten seien hauptsächlich die Ludwig- und die Leopoldstraße genutzt worden. Darüber hinaus waren laut Polizei noch größere Abstell-Kapazitäten auf der Theresienwiese vorhanden, die ebenso als Ausweich-Möglichkeit verwendet wurden. "Auch Bereiche des mittleren Rings waren zeitweise nur eingeschränkt befahrbar, da hier viele Traktoren unterwegs waren", berichtet das Münchner Polizeipräsidium. Erwartungsgemäß sei es aufgrund des großen Traktoren-Aufkommens zu entsprechenden Verkehrs-Behinderungen in München gekommen.

Es seien allerdings "keine konkreten Störungen oder auch Blockaden" bei der Münchner Polizei bekannt geworden. Insgesamt um die 400 polizeiliche Einsatzkräfte seien den Tag über im Einsatz, um die angezeigten Versammlungen zu betreuen. Sowohl die Anfahrt als auch die Abfahrt der Traktoren sei "in einer sehr geordneten Art und Weise" erfolgt, sodass laut Polizei "die Einschränkungen für die Münchner Bürgerinnen und Bürger nicht so hoch ausfielen, wie zuvor von vielen befürchtet".

In Zusammenhang mit den aktuellen Protesten fand am gestrigen Abend neben der Staatsstraße 2232 in der Nähe von Pfaffenhofen-Uttenhofen eine Mahnwache am Hopfengarten der Familie Schapfl aus der Gemeinde Schweitenkirchen statt. (Foto: Daniela Schapfl)

Zum Hintergrund:

"Landwirte werden mit Traktoren Auffahrten zu Bundesstraßen und zur A93 blockieren"

Hinweise der Polizei zu den Bauern-Protesten am Montag in der Region

Bauern-Proteste: Behinderungen und Verspätungen im VGI-Busverkehr erwartet

Bauern-Protest im Kreis PAF: Wo massive Verkehrs-Behinderungen zu erwarten sind

Ermittlungen nach Protest-Installationen an der B13 in Reichertshausen und Ilmmünster 


Anzeige
RSS feed