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Das geplante Bauwerk mit Fahrbahn, Fuß- und Radweg soll einen kleineren Steg ersetzen, der aus Gründen des Hochwasser-Schutzes entfernt werden soll.

(ty) Soll im Ortskern von Manching eine zweite Paar-Brücke gebaut werden? Darüber befinden am heutigen Sonntag die wahlberechtigten Einwohner der Kommune im Rahmen eines Bürgerentscheids. Zu beantworten gilt es die Frage, ob die Gemeinde die schon laufenden Planungen zur Errichtung des Bauwerks fortsetzen soll oder ob diese eingestellt werden sollen. Das Bauvorhaben war vom Gemeinderat beschlossen worden; die Kosten wurden zuletzt auf zirka zwei Millionen Euro taxiert. Die neue Brücke – mit Fahrbahn sowie Fuß- und Radweg – soll einen bestehenden, kleineren Steg über die Paar ersetzen, der aus Gründen des Hochwasser-Schutzes ersetzt werden muss. Die Stimm-Angabe ist bis 18 Uhr möglich.

Eine Interessen-Gemeinschaft, die den Bau der anvisierten Brücke verhindern möchte, war – wie mehrfach berichtet – mit ihrem Bürgerbegehren baden gegangen. Zwar hatte sie genügend Unterschriften gesammelt, um einen Bürgerentscheid zu erwirken. Doch der Gemeinderat hatte den Vorstoß aus inhaltlichen Gründen für unzulässig erklärt. Ein Minimalziel hatten die Brücken-Gegner aber auf indirektem Wege trotzdem erreicht. Denn der Gemeinderat genehmigte sich einhellig ein so genanntes Ratsbegehren zu diesem Thema. Das hat zur Folge, dass jetzt dennoch alle stimmberechtigten Einwohner der Kommune in einem Bürgerentscheid darüber befinden können, ob die Brücke in der geplanten Form errichtet werden soll.

Durch das jüngste Hochwasser wurde der bisherige, alte Steg komplett überflutet, wodurch laut Gemeinde-Verwaltung ein enormer Wasser-Rückstau entstanden ist. Deshalb müsse dieser Steg zwingend entfernt werden.

Dier Bau der zweiten Brücke über die Paar im Ortskern von Manching war eigentlich beschlossene Sache. Die Brücke soll als Verlängerung der Schulstraße beziehungsweise Paarstraße über den Fluss zur Niederfelder Straße entstehen. Der Gemeinderat hatte im April vergangenen Jahres mit 18:4 Stimmen für die europaweite Ausschreibung der Brücken-Planung votiert und diese Planungs-Leistungen dann am 20. Juli vergangenen Jahres rechtsverbindlich beauftragt. Hintergrund ist, dass ein gut 100 Meter weiter nördlich bestehender Stahlbeton-Steg über die Paar aus Gründen des Hochwasser-Schutzes durch einen Neubau ersetzt werden müsste. Für einen barrierefreien neuen Steg an dieser Stelle konnte aber keine akzeptable Lösung gefunden werden.

Die nun geplante zweite Paar-Brücke bringt aus Sicht der Gemeinde vor allem Sicherheit bei der Notfall-Versorgung. Denn in Manching gebe es mit der Brücke der Ingolstädter Straße aktuell nur einen Weg für Fahrzeuge über die Paar. Im Falle einer Störung oder Sperrung müssten sie über die Bundesstraße B16 oder über die Kreisstraße PAF34 ausweichen. Dies bedeute einen erheblichen zeitlichen Aufwand. Auch Feuerwehr und Rettungsdienst könnten im Falle einer Sperrung die Paar nicht in der gebotenen Eile innerorts überqueren und verlören wertvolle Zeit.

So sehen laut Gemeinde-Verwaltung aktuell die Rettungswege aus, falls die derzeit einzige Paar-Brücke im Ort gesperrt ist.

Die vom Gemeinderat beschlossene neue Brücke solle ganzjährig für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen – außer Rettungs-Fahrzeuge – eine Beschränkung erhalten und nur an wenigen Tagen aufgrund der Notwenigkeit von Sperrungen der Haupt-Brücke für den kompletten Verkehr freigegeben werden. Dies betäfe zum Beispiel verkaufsoffene Sonntage, den Faschings-Umzug oder andere Veranstaltungen – jährlich im Schnitt fünf bis zehn Tage. Gerechnet wurde zuletzt mit Baukosten in Höhe von zwei Millionen Euro. Ein neuer Steg würde nach jüngsten Schätzungen mindestens 600 000 Euro kosten. Das Wasserwirtschaftsamt würde laut Gemeinde-Verwaltung seinen Anteil an dem neu zu errichtenden Steg – 50 Prozent – mit in den Bau dieser zweiten Paar-Brücke stecken.

Die Gemeinde-Verwaltung hatte zuletzt Gerüchten widersprochen, wonach an der vorgesehenen Stelle auf jeden Fall ein Steg mit Fuß- und Radweg entstehen würden. "Das ist falsch", heißt es aus dem Rathaus. Der Bürgerentscheid habe folgende Auswirkungen: "Kreuzen die Manchinger Bürgerinnen und Bürger mehrheitlich 'Ja' an, werden die Planungen zum Bau der zweiten Paar-Brücke (inklusive Fuß- und Radweg) fortgesetzt. Liegt nach der Auszählung die Mehrheit der Kreuze bei 'Nein', werden die Planungen zum Bau der zweiten Paarbrücke (inklusive Fuß- und Radweg) aktuell eingestellt."

Auf der Karte ist der bisherige Steg mit "XX" gekennzeichnet. 115 Meter südlich davon soll die zweite Paar-Brücke entstehen. Weitere 170 Meter südlich befindet sich der Übergang für Fußgänger und Radler am Rathaus.

"Die Errichtung eines lediglich neuen Steges an der für die Brücke vorgesehenen Stelle ist vom Marktgemeinderat derzeit nicht vorgesehen", stellt die Gemeinde-Verwaltung klar: "Es gibt weder Beratungen, Planungen noch Beschlüsse. Der alte Steg an der Paarstraße entfällt dann ohne Ersatz, da von der geplanten neuen Brücke zirka 170 Meter weiter entfernt am Rathaus bereits ein Steg existiert, den Fußgänger und Radfahrer nutzen können."

Bisherige Beiträge zum Thema:

Bürgerentscheid in Manching am 9. Juni: Soll zweite Paar-Brücke gebaut werden?

Eine zweite Paar-Brücke für Manching? Die Antwort fällt per Bürgerentscheid

Bald zwei Bürgerentscheide in Manching? Es geht um eine zweite Paar-Brücke

Bürgerbegehren gegen Bauvorhaben: "Keine zweite Paar-Brücke in Manching" 


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