Nach dem Fund eines wenige Tage alten Buben in Bobingen im Kreis Augsburg läuft die Suche nach der Mutter – die Kripo veröffentlicht weitere Bilder und hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung
(ty) In dem Fall des am Mittwoch in den frühen Morgenstunden in Bobingen im Kreis Augsburg ausgesetzten Neugeborenen bitten die Ermittler um Mithilfe der Bevölkerung. Durch die Veröffentlichung von Fotos der Mütze, die der Säugling trug, sowie Bildern des Handtuchs, in das er gewickelt war, und der Tasche, in der er vor einem Haus abgelegt worden war, erhofft sich die Kripo Hinweise, die auf die Spur der weiterhin unbekannten Mutter des Buben führen.
In diese Kuscheldecke war das nur wenige Tage alte Kind gewickelt.
Gegen 1.45 Uhr klingelte eine noch unbekannte Person an der Haustür des Anwohners eines Mehrfamilienhauses in der Kornstraße in Bobingen, und als der dadurch geweckte Mann aus dem Fenster sah, erkannte er noch eine Gestalt ums Eck huschen, dachte sich aber zunächst nichts dabei. Als er aber etwa 20 Minuten später das Badezimmer aufsuchte, hörte er durch das gekippte Fenster die Schreie eines Babys. Vor der Haustür entdeckte er dann eine Tasche – und darin ein Neugeborenes. Sofort nahm er sich des Kindes an und wählte den Notruf.
Diese Mütze trug der Säugling (die Zigarettenschachtel dient nur dem Größenvergleich und hat mit dem Fall nichts zu tun).
Das Kind, ein kräftiger Bub, der unmittelbar nach seinem Auffinden in ärztliche Obhut übergeben wurde, ist wohlauf und gesund, wie das Polizeipräsidium Schwaben-Nord mitteilt. Der Säugling sei normal entwickelt und keine Frühgeburt. Nach einer ersten Untersuchung durch einen Kinderarzt ist der Säugling erst wenige Tage alt. Die Kripo hat die Ermittlungen zur Identität des Kindes aufgenommen. Die Untersuchungen im Umfeld des Fundorts verliefen bisher ohne Erfolg. Die Mutter des Säuglings ist nach wie vor unbekannt.
Etikett der Kuscheldecke, in die der Säugling gewickelt war.
Das bis auf eine schwarze Wollmütze unbekleidete Baby war in eine grüne „Kuscheldecke“ eingewickelt und in einer schwarz- und rosafarbenen Nylon-Damentasche des Kosmetikversands „Yves Rocher“ abgelegt worden. Auf der 200 auf 115 Zentimeter großen Decke ist der Name des Medikamentes „RoACTEMRA tocilizumab“ des Pharmaunternehmens Hoffmann-La Roche angebracht.
Zur Klärung des Falles hat die Kriminalpolizei folgende Fragen: Wer kann Angaben machen
- zur Identität des Säuglings?
- zur Kindsmutter oder zum Kindsvater?
- zu den abgebildeten Gegenständen?
- über verdächtige Wahrnehmungen in der Nacht von Dienstag, 22.45 Uhr, auf Mittwoch, 1.45 Uhr
Hinweise werden erbeten an die Kriminalpolizeiinspektion Augsburg unter der Telefonnummer (08 21) 32 3 - 38 10 oder an jede andere Polizeidienststelle.
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