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In Ingolstadt und im Kreis Pfaffenhofen ist die Zahl der neuen Azubis im vergangenen Jahr um drei Prozent gestiegen, während die IHK für Oberbayern und Bayern sinkende Zahlen bei Neu-Verträgen meldet

(ty) In der Stadt Ingolstadt und im Landkreis Pfaffenhofen absolvieren wieder mehr Jugendliche eine Ausbildung: Insgesamt stellten die Betriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistung im vergangenen Jahr 1436 Auszubildende neu ein – das sind drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit koppelt sich der IHK-Gremiumsbezirk Ingolstadt-Pfaffenhofen vom bayerischen und oberbayerischen Trend ab. Hier ging die Anzahl der Neu-Verträge um ein Prozent beziehungsweise zwei Prozent zurück. Dies geht aus der aktuellen Ausbildungsstatistik der IHK für München und Oberbayern für das Jahr 2014 hervor.

„Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist ungebrochen. Doch es wird auch für die Betriebe in unserer Region immer schwieriger, geeignete und genügend Azubis zu rekrutieren“, sagt Fritz Peters, der Vorsitzende des IHK-Gremiums Ingolstadt- Pfaffenhofen. Verstärkt ausgebildet wird den Angaben zufolge in Stadt und Landkreis vor allem in den kaufmännischen Berufen: Hier steht ein Plus von 7,5 Prozent im Kreis Pfaffenhofen und ein Zuwachs von 4,4 Prozent in Ingolstadt zu Buche.

Dabei ist es laut IHK vor allem der Einzelhandel, der verstärkt ausbildet: Auf der Schanz stieg die Anzahl der Verträge um 18, im Kreis Pfaffenhofen um 14. Dagegen verlief die Entwicklung bei den Neu-Abschlüssen in den gewerblich-technischen Berufen unterschiedlich. Während in diesem Sektor in Ingolstadt die Anzahl der Neu-Verträge im vergangenen Jahr um 1,7 Prozent gestiegen ist, verbuchte der Kreis Pfaffenhofen einen Rückgang um sechs Prozent.

„Trotz dieser insgesamt erfreulichen Bilanz ist es höchste Zeit, zu handeln. Ansonsten läuft uns langfristig der Fachkräftemangel aus dem Ruder“, mahnt Peters. Erforderlich seien vor allem gesellschaftliches Umdenken und die Abkehr vom vorherrschenden Akademisierungswahn. „Die duale Ausbildung muss wieder als attraktive und echte Alternative zum Studium wahrgenommen werden“, fordert der Gremiumsvorsitzende. Noch immer würden die Karrierechancen nach der betrieblichen Ausbildung und die Fortbildungsmöglichkeiten über Meisterkurse bis zum Hochschulstudium unterschätzt, so Peters.

Aber auch die Betriebe müssten die Ausbildung noch stärker zur Chefsache machen und auch neue Bewerbergruppen ansprechen, appelliert Peters. Die Unternehmen müssten frühzeitig auf Schüler zugehen, auch Absolventen mit weniger guten Noten eine Chance geben und neue Angebote wie duales Studium und Teilzeitausbildungen einführen. Darüber hinaus sollten auch Studienabbrecher stärker in den Fokus der Ausbildungsbetriebe rücken, findet Peters.

Insgesamt sind derzeit 628 IHK-zugehörige Unternehmen in der Stadt Ingolstadt und im Kreis Pfaffenhofen in der Ausbildung aktiv und stehen für fast 50 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.

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