Logo
Anzeige
Anzeige

Carola Schindler (37) wollte nie einen Bürojob – heute ist die ausgebildete hauswirtschaftliche Betriebsleiterin als stellvertretende Chefin in der Küche bei Regens Wagner in Hohenwart tätig

Von Helga Gebendorfer 

(ty) „Hauswirtschaft schafft Lebensqualität  – von Profis lernen“. Unter diesem Motto soll auf die gesellschaftliche Bedeutung von Hauswirtschaft aufmerksam gemacht und auf Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten hingewiesen werden. Das Pfaffenhofener Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) stellt deshalb fünf Frauen vor, die unterschiedliche Wege mit ihrer hauswirtschaftlichen Aus- und Fortbildung eingeschlagen haben. Heute Carola Schindler aus Aichach: Sie ist ausgebildete hauswirtschaftliche Betriebsleiterin und bei „Regens Wagner“ Hohenwart tätig, einem regionalen Zentrum der Behindertenhilfe mit vielfältigen Angeboten für Menschen mit Handicap und Angehörige

„Ich komme nicht aus der Landwirtschaft, sondern bin in der Stadt groß geworden“, berichtete die 37-Jährige. Für sie stand aber schon bald fest, dass sie keinen Bürojob erlernen will, sondern einen, in dem sie auch körperlich gefordert ist. So informierte sich die junge Frau beim Tag der offenen Tür an der Berufsfachschule in Augsburg, fand Gefallen am Thema Hauswirtschaft und machte dann ein Praktikum im Kindergarten, um ein wenig in diese Sparte hineinzuschnuppern. Letztendlich entschloss sie sich für die klassische Ausbildung in der städtischen Hauswirtschaft. 

Da Carola Schindler die Mittlere Reife in der Tasche hatte, dauerte ihre Ausbildung nur zwei Jahre. Während des Praktikumsjahrs arbeitete sie vier Monate in einer Näherei und acht Monate in einem Seniorenwohnheim in Aichach. Um sich weiter zu qualifizieren, besuchte sie im Anschluss zwei Jahre lang die Fachakademie für Hauswirtschaft in Augsburg und trat vor 16 Jahren in Hohenwart ihre erste Arbeitsstelle in der Großküche als hauswirtschaftliche Betriebsleiterin an. Seit Juni 2008 ist sie als stellvertretende Küchenleiterin tätig, wo sie mit 15 Kolleginnen und Kollegen vor allem folgende Aufgaben übernimmt: Essenszubereitung, Sonderkostzubereitung, Bestellungen, Lieferscheine, Rechnungen und Lagerbestände kontrollieren, Dokumentationen, Hygienemaßnahmen durchführen und überwachen 

„Ich brauche viel von dem, was ich gelernt habe. Dieses Basiswissen kann ich heute noch in der Praxis umsetzen“, sagt die 37-Jährige, die immer noch gerne an Fortbildungen teilnimmt, um auf dem Laufenden zu sein und sich weiter zu entwickeln. „Hauswirtschafterinnen sind Allrounderinnen. Mit dieser Ausbildung findet man sicher entsprechend seiner Fähigkeiten und Talente seinen Platz – egal wo“, betont sie. Ihrer Meinung nach wird die Hauswirtschaft künftig sogar eine noch größere Rolle spielen. „Angesichts der Demografie wird der Bedarf an Fachpersonal weiter ansteigen“, sagt sie und weist darauf hin, dass mit dieser Qualifizierung viele Möglichkeiten offenstehen. 

Beispielsweise gehört die ausgebildete hauswirtschaftliche Betriebsleiterin  dem Prüfungsausschuss für Hauswirtschafterinnen und Dienstleistungshelfer an und ist für die Azubis in der Küche zuständig. „Wir bieten in unserem Haus neben Ausbildungsplätzen auch Berufspraktikantenstellen an“, wirbt sie und betont: „Hauswirtschaft ist nicht nur waschen, putzen, bügeln und kochen. Sie schafft Lebensqualität – in der eigenen Familie und in Form von Dienstleistung für andere Menschen.“

Wer sich für eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin oder einer der zahlreichen Fortbildungsmöglichkeiten interessiert, kann sich bei Gisela Hammerschmid vom AELF Pfaffenhofen unter der Rufnummer (0 84 41) 86 7- 10 2 oder im Internet unter www.berufe.hauswirtschaft.bayern.de informieren.

Mit diesem Beitrag endet die kleine Serie. Hier die bereits erschienenen Folgen:

Eine Spätzünderin startet durch

Wenn Mama ausfällt, springt sie ein

Meisterhafte Geschäftsidee

"Dieses Wissen kann mir keiner mehr nehmen"


Anzeige
RSS feed