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Stundenlanger Einsatz des THW nach dem Kirchenbrand in Steinsdorf – Sicherungsmaßnahmen immer wieder von Nachlöscharbeiten unterbrochen

(ty) 25 Leute vom Technischen Hilfswerk Eichstätt (THW) waren nach dem verheerenden Brand der Kirche St. Martin im Altmannsteiner Ortsteil Steinsdorf am Freitag im Einsatz. Mehr als zehn Stunden lang waren sie nach eigenen Angaben mit Sicherungsmaßnahmen in der Brandruine beschäftigt. „Die Arbeiten mussten immer wieder unterbrochen werden, da im Dachstuhl Glutnester aufqualmten“, berichtet ein THW-Sprecher. Sie Einsatzkräfte bereiteten den Kirchenraum für die Untersuchungen der Kripo vor, denn zunächst konnte das Gotteshaus von den Ermittlern – wie berichtet – gar nicht betreten werden. Heute nun konnten die Kriminalbeamten die Spurensuche im Inneren der Kirche beginnen. Die Ursache des Feuers und Schadenshöhe sind nach wie vor völlig unklar, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord heute Mittag auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte.

 

Mit Baufachberatern und Spezialkräften für Abstützungs- und Sicherungmaßnahmen rückte das THW an der Kirche an. Mit im Gepäck hatte man Rüstholz und das so genannte Einsatzgerüstssytem (EGS).  In Absprache mit der örtlichen Einsatzleitung und der Polizei erhielt das THW den Auftrag, die Kirchenruine zu sichern, um den Brandermittlern ein sicheres Arbeiten zu ermöglichen. „Dazu wurde zunächst ein relativ unbeschädigtes großes Glasfenster aus dem Jahr 1982 geborgen und in Sicherheit gebracht“, teilte das THW heute mit. „Ein zweites großes kunstvoll gestaltetes Fenster auf der Turmseite der Kirche war hingegen völlig zerstört.“

 

Unter Einbehaltung aller Sicherungs- und Vorsichtmaßnahmen konnten THW-Helfer nach eigenen Angaben die Kirche betreten, sie errichteten unter der Empore eine Abstützung. Anschließend erfolgte im Freien der Bau eines mobilen Schutzgerüstes. Dies wurde dann auf Balken in die Kirche grollt. Unter diesem Gerüst konnten die Helfer nun sicher weiter arbeiten und Schutt wegräumen. Außerdem barg das THW über eine selbst errichtete Rampe mehrere Kirchenbänke. Ortsbewohner brachten die Bänke in eine Halle.

„Auf der freigeräumten Fläche in der Kirche entstand in mehreren Stunden Arbeit ein großes Schutzdach aus dem EGS“, heißt es im Bericht der Einsatzkräfte. Die THW-Ortsverbände aus Pfaffenhofen und Ingolstadt brachten dazu weiteres Material nach Steinsdorf. „Auf das Gerüst konnte mit großen Holzbalken von über vier Metern Länge ein Aufprallschutz für die stark beschädigte Decke im neuen Kirchenschiff gebaut werden.“

 

In den Abendstunden musste die komplette Einsatzstelle zudem von mehreren Seiten ausgeleuchtet werden. Dabei kamen ein Lichtmast-Aggregat, Einzelscheinwerfer und Leuchtballons, so genannte Powermoons, zum Einsatz. Die Arbeiten in dem Gotteshaus waren dabei immer wieder zu unterbrechen werden, weil die Feuerwehr zu Nach-Löscharbeiten anrücken musste. Von einem Baulift sowie später von einer erneut alarmierten Drehleiter aus bekämpften die Floriansjünger zahlreiche Glutnester im Dach, die immer wieder zu qualmen begannen.

An den beiden großen Öffnungen im Mittelgang des Kirchenschiffs, wo vorher meterhohe Fenster waren, brachte das THW große Holzplatten zum Schutz an. „Im Laufe des Einsatzes konnten immer wieder sakrale Gegenstände aus der Kirche geborgen werden“, berichtet ein THW-Sprecher, „darunter Heiligenfiguren, Gemälde und Kerzenleuchter“. 

Die erste Alarmierung des THW-Fachberaters erfolgte bereits am Freitag gegen 10 Uhr, als die Löscharbeiten gerade in den letzten Zügen waren. Der Großteil der THW-Einsatzkräfte traf gegen 14 Uhr ein, nach einer umfangreichen Alarmierung gegen 12.50 Uhr. Zuvor waren in der THW-Unterkunft in Eichstätt der Gabelstapler sowie Holz und weiteres Zubehör aufgeladen worden. Im Einsatz waren drei Helferinnen und 22 Helfer des Eichstätter THW.

Zudem schafften acht Kameraden aus Ingolstadt und Pfaffenhofen Material an die Einsatzstelle. Der Einsatz der Eichstätter THW-Kräfte endete am Samstag um 3.30 Uhr mit der Rückkehr der sieben Fahrzeuge. Erstmals konnte das THW Eichstätt bei diesem Einsatz den erst kürzlich in Dienst gestellten Kipper verwenden. „Mit ihm wurde mit mehreren Fahrten das Rüstholz von Eichstätt in das gut 40 Kilometer entfernte Steinsdorf transportiert.“

Bisherige Beiträge zum Thema:

Warum brannte die Steinsdorfer Kirche?

Gottes Werk und Teufels Beitrag

Teuflische Zerstörungskraft

Steinsdorf: Kirche steht in Flammen


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