Inderwies: Sämtliche Anstrengungen, hier eine neue Lösung herbeizuführen, "ersticken in den Mühlen der Bürokratie oder der mangelnden Bereitschaft ehrenamtlicher Zuarbeit"
(ty) Die Rechenschaftsberichte bei der diesjährigen Generalversammlung des Ball-Club Uttenhofen zeigten: Die Entwicklungen des Vorjahres setzen sich fort und könnten unterschiedlicher nicht sein: Einerseits läuft es sportlich bestens, die Mitgliederzahl übertrifft mit 364 den Vorjahresrekord nochmals um fast zehn Prozent. Andererseits verfallen Umkleidekabinen und die BCU-Hütte am Sportplatz immer mehr – und sämtliche Anstrengungen des BCU, hier eine neue Lösung herbeizuführen, „ersticken in den Mühlen der Bürokratie oder der mangelnden Bereitschaft ehrenamtlicher Zuarbeit“, wie der Vereinsvorsitzende Wolfgang Inderwies zusammenfasst.
Der BCU-Chef begrüßte im Kreise der rund 50 Mitglieder als Ehrengäste den Vorsitzenden des Pfaffenhofener Sportgremiums Martin Rohrmann und den Ehrenvorsitzenden Hellmuth Inderwies, den BFV-Kreisehrenamtsbeauftragten Willi Hobmeier sowie BCU-Ehrenmitglied und Platzkassier Willi Ziegler. Eingangs der Generalversammlung schenkte man traditionell den verstorbenen Mitgliedern ein stilles Gedenken, insbesondere dem kürzlich verschiedenen Ehrenmitglied Karl Thaler sowie Emilie Schulze, verstorbene Gattin von Ehrenmitglied und Altvorstand Walter Schulze.
Erfolgreiches Vereinsjahr
Die Berichte der BCU-Verantwortlichen dokumentierten wieder einmal ein erfolgreiches Vereinsjahr: Mit einer Mitgliederzahl von 364 wurde der Vereinsrekord des Vorjahrs übertroffen, der Anteil der aktiven Sportler liegt mit beachtlichen 56 Prozent. Im Herrenfußballbereich läuft es derzeit prima, die erste Mannschaft belegt derzeit Platz zwei in der A-Klasse 5 und ist im Aufstiegsrennen voll dabei (Uttenhofen gewinnt Wiederholungsspiel), die zweite Mannschaft hat in der B-Klasse schon 14 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz und dürfte den Klassenerhalt ziemlich sicher schaffen. Da der sehr engagierte Trainer Markus Ertl in der kommenden Saison eine neue Herausforderung übernimmt, wurde ein ambitionierter Nachfolger gesucht, und mit Manfred Manhard aus Rapperzell gefunden.
Aus dem Nachwuchsbereich berichtete Hans Hagl: Der BCU hat derzeit sechs Jugendteams im Spielbetrieb gemeldet, alle mit eigenen Spielern besetzt, also ohne Spielgemeinschaften oder Junioren-Fördergemeinschaft. Insgesamt kümmern sich 13 ehrenamtliche Trainer intensiv um die rund 120 kickenden Kinder und Jugendlichen. Die A-Junioren stehen in ihrer Gruppe ungeschlagen und unangefochten auf Platz eins, die B-Junioren reden auf Platz drei in der Kreisklasse noch um den Aufstieg mit. Auch das AH-Team des BCU ist fleißig am Trainieren und erzielte respektable Ergebnisse in fünf Freundschaftsspielen, wie Werner Mayer darstellte.
Zukunft der Inline-Tour hängt am seidenen Faden
Der Leiter der Gymnastikgruppe, Hans-Georg Reger, berichtete stolz von einer Anwesenheitsquote von 86 Prozent in den Übungsstunden und lobte besonders die Unterstützung seiner „Co-Trainerin“ Rita Wittmann. Das sportliche Programm des BCU rundet letztlich das Angebot im Inline-Skating ab: Leiter Wolfgang Inderwies berichtete vor allem über die zwölfte Hallertauer Inline-Tour, die mit 110 Teilnehmern zwar wieder leichten Zulauf verbuchte, aufgrund der stets steigenden Kosten aber kaum mehr rentabel für den BCU ist. Im laufenden Jahr hängt laut Inderwies eine erneute Durchführung dieser Traditionsveranstaltung daher am seidenen Faden.
In seinem Vorstandsbericht ging Wolfgang Inderwies auf die gesellschaftlichen Veranstaltungen des vergangenen Jahres ein, das Hauptaugenmerk galt jedoch dem „Problemkind Sportgelände“. Der BCU leiste seinen Spiel- und Trainingsbetrieb für insgesamt neun Mannschaften nach wie vor auf nur zwei Sportplätzen, die beide vor vielen Jahren mit weit überwiegender Eigenleistung errichtet worden seien.
Schlimmer als die beengte Situation auf den Sportplätzen sei allerdings der desolate Zustand von Umkleidekabinen und der BCU-Hütte am Sportplatz. Für die Realisierung des Mini-Spielfeldes – mit 10 000 Euro aus Eigenmitteln des BCU – gebe es nun zwar grünes Licht von Seiten des Grund-Verpächters und der Stadtverwaltung; aufgrund des „extrem maroden Zustandes von Umkleidekabinen und BCU-Hütte“ wurde dieses Projekt jedoch gestoppt.
„Engagement und Eigenmittel des BCU müssen nun vorrangig auf eine solide Lösung für die Räumlichkeiten am Sportgelände konzentriert werden“, betont Inderwies. Die Stadt Pfaffenhofen habe diesbezüglich bereits Haushaltsmittel reserviert, erklärte der Vereinschef dankend in Richtung Rathaus, die Verhandlungen mit den Baugenehmigungsbehörden verliefen jedoch „mehr als zäh“.
Aktuell sei der BCU intensiv auf der Suche nach einem Architekten oder Bauingenieur für die Erstellung einer Planung zur Einreichung der Bauvoranfrage – und dies zu möglichst entgegenkommenden Konditionen. „Wir können es uns nicht leisten, nun schon x-tausend Euro für eine Planung auszugeben, von der wir ohnehin wissen, dass sie wohl noch mehrmals angepasst werden muss“, sagt Inderwies. Der BCU wäre jedenfalls für jegliche Unterstützung in dieser Angelegenheit höchst dankbar.
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