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Trotz der kurzfristigen Absage von Bundessprecher Meuthen und einer Gegen-Kundgebung zogen Huber, Teich & Co. ihre Veranstaltung in Pfaffenhofen durch. 

(ty) Der AfD-Bundessprecher und Europa-Abgeordnete Jörg Meuthen hatte – wie berichtet – kurzfristig seine Teilnahme an der Wahlkampf-Veranstaltung am Montagnachmittag vor dem Pfaffenhofener Rathaus abgesagt. Zur Erklärung erläuterte der hiesige Bundestags-Abgeordnete Johannes Huber (AfD) in seinen Begrüßungsworten dem Publikum, dass Meuthen aus Sicherheits-Gründen alle derartigen Termine absage, die unter freiem Himmel stattfänden. Stattdessen war der bayerische AfD-Landesvorsitzende Martin Sichert eingesprungen und unterstützte damit den hiesigen AfD-Direkt-Kandidaten Tobias Teich im Landtags-Wahlkampf.

 

Angesichts der Gegen-Kundgebung des Aktions-Bündnisses "Pfaffenhofen ist bunt", die unter der Leitung des Pfaffenhofener SPD-Kreisvorsitzenden und Landtags-Kandidaten Markus Käser ebenfalls auf dem Hauptplatz stattfand und bei der unter anderem zwei Pfarrer als Redner auf der Bühne standen, prangerte der AfD-Abgeordnete Huber die Kirchen als Agitatoren gegen die "Alternative für Deutschland" an. In dem Bündnis "laufen links-extreme Gruppen der Antifa mit", sagte er außerdem und monierte: Der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Ralf Stegner habe gar dazu aufgerufen, das AfD-Personal zu attackieren. 

Der Bundestags-Abgeordnete Johannes Huber aus Nandlstadt.

Der aus Geisenfeld stammende Landtags-Kandidat Teich erinnerte zunächst an die Gründung der AfD im Jahr 2013 als "Gegenentwurf zu einer außer Rand und Band geratenen Brüsseler Eurokratur". Nach wie vor sei die "direkte Demokratie", die Mitbestimmung des Volkes, eine Kernthema der Partei. "Ob in Brüssel oder München – wir fordern den Entscheid der Bürger", unterstrich Teich. Ein Staat, der eine demokratisch legitimierte Partei, die zweitstärkste in der Bundesrepublik, mit dem Kernthema direkter Demokratie auf die Art und Weise bekämpfe, "wie wir es alle seit Jahren erleben, widerspricht sich nicht nur in seinen Regeln der freiheitlich demokratischen Ordnung – er handelt vielmehr im höchsten Maße undemokratisch", so Teich. 

Landtags-Kandidat Tobias Teich.

Einsetzen wollen er selbst und die AfD in Bayern sich nach den Worten von Teich unter anderem für den Rechtsstaat. Dazu wolle man die Einhaltung geltenden Rechts einfordern sowie die Innere Sicherheit wieder herstellen. Überdies wolle man sich für kommunale Krankenhäuser einsetzen und die ambulante Versorgung auf dem Land sicherstellen. Eine "Bayern-Rente" solle einen lebenswerten Ruhestand gewährleisten, sagte Teich.

Sichert unterstellte der CSU, hinsichtlich der AfD Panik zu verbreiten sowie mit Fake-News zu arbeiten. Bundes-Innenminister Horst Seehofer  würde wie die anderen Christsozialen der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) "hinterherdackeln". Der AfD-Landesvorsitzende forderte: "Wir brauchen umfassende Grenzkontrollen, wir brauchen eine konsequente Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern und von straffälligen Ausländern und wir brauchen Asyl-Zentren außerhalb der Europäischen Union, damit tatsächlich nur die politisch Verfolgten in unser Land kommen und nicht diejenigen, die sie verfolgt haben."

Weitere Redebeiträge kamen vom hiesigen Bezirkstags-Bewerber Josef Robin sowie von den beiden AfD-Kandidaten aus dem Stimmkreis Freising: Bernd Kranich (Landtag) und Melanie Hilz (Bezirkstag). 

Da die Gegen-Veranstaltung des Aktions-Bündnisses "Pfaffenhofen ist bunt" früher zu Ende war als die Kundgebung der AfD, formierten sich nach Schätzungen der Polizei rund 150 Bündnis-Teilnehmer in Rufweite und skandierten "Nazis raus", wobei die AfD-Politiker einstimmten. Schrille Pfiffe und Buh-Rufe von Demonstranten ließen zum Schluss beinahe die Bayern-Hymne und die deutsche Nationalhymne im Lärm untergehen.

Der Abgeordnete Huber schätzte die Zahl der Menschen, die zu der Wahlkampf-Veranstaltung gekommen waren, auf mehr als 200. "Dazu kamen etliche, die die Reden von den Cafés oder sogar von den eigenen Wohnungen im zweiten Stock aus verfolgt haben", schrieb er auf Facebook. Auf Anfrage unserer Redaktion sprach die Pfaffenhofener Polizeiinspektion von etwa 150 Personen. 

Aus Sicht der Einsatzkräfte haben beide Veranstaltungen einen "sehr guten Verlauf" genommen. Lediglich mit zwei Personen befassten sich die Beamten demnach näher. In einem Fall sei vorübergehend eine Druckluft-Fanfare einbehalten worden. Im anderen Fall sei eine Frau kontrolliert worden, die zunächst im Verdacht gestanden habe, drei so genannte Stinkbomben in die Menge geworfen zu haben. Diese seien jedoch nicht zum Einsatz gekommen und sichergestellt worden. Einen Bericht zu der Gegen-Kundgebung lesen Sie hier: "Pfaffenhofen ist bunt"

 

Eine weitere Großveranstaltung der AfD findet am Dienstag, 18. September, im Landkreis Freising statt. Sie beginnt um 19 Uhr im Bürgersaal von Attenkirchen, zu Gast ist die Bundestags-Abgeordnete Beatrix von Storch. Sie werde zusammen mit dem hiesigen Landtags-Kandidaten Bernhard Kranich und der Bezirkstags-Bewerberin Melanie Hilz im Rahmen einer Podiums-Diskussion "über einen notwendigen Politikwechsel informieren und sich den Fragen des Publikums stellen", wurde dazu in einer Ankündigung erklärt.

Am Mittwoch, 19. September, lädt die AfD dann ab 19 Uhr im Landgasthof Riedmeier in Ernsgaden zu einem Experten-Vortrag mit den beiden Bundestags-Abgeordneten Dirk Spaniel und Rainer Kraft ein. Der so genannte Diesel-Skandal treffe die deutsche Automobil-Industrie schwer, „die Hintergründe und Tatsachen bleiben bei der Diskussion leider immer außen vor“, beklagt die AfD und kündigt an: Mit Kraft und Spaniel "kommt Licht ins Dunkel dieser wichtigen Angelegenheit". Der Klimawandel sowie "die noch immer unvollständig durchdachte Energiewende" sollen weitere Themen an diesem Abend sein.

Bisherige Beiträge zum Thema:

"Pfaffenhofen ist bunt"

Sicherheits-Bedenken bei der AfD: Meuthen spricht nicht in Pfaffenhofen

"Pfaffenhofen ist bunt": Gegen-Kundgebung zu AfD-Veranstaltung

AfD-Wahlkampf in Pfaffenhofen: Meuthen spricht auf dem Hauptplatz


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