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Nach dem Vorstoß der CSU steht die Gratis-Zeit bevor. Außerdem: Ortsteil-Rufbus wird billiger, Parken in der Stadt teurer.

(zel) Die Nutzung der Pfaffenhofener Stadtbusse soll so bald wie möglich kostenlos werden. Das hatte der Stadtrat Mitte September – auf Vorschlag der CSU hin – mit großer Mehrheit beschlossen. Dagegen votierten damals Vize-Bürgermeister Albert Gürtner (FW) und der Dritte Bürgermeister Roland Dörfler (Grüne). Im Rathaus ging man davon aus, dass – sollten keine rechtlichen Hürden auftauchen – die Stadtbus-Gebühren bereits mit der nächsten Fahrplan-Umstellung Geschichte werden könnten. In der gestrigen Sitzung wurden die Räte nun über die nötigen Schritte und die rechtlichen Hintergründe informiert. Jetzt kann es bald losgehen. Wie heute auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Rathaus bestätigt wurde, wird der Stadtbus ab 10. Dezember 2018 kostenlos.

 

Die Stadtverwaltung war im Juli mit der Ausarbeitung eines vergünstigten Tarif-Modells für den Stadtbus- und Kleinbus-Verkehr – ausgenommen Ortsteil-Rufbus – beauftragt worden. Vor diesem Hintergrund war in der September-Sitzung ein "radikal vereinfachtes" Modell vorgeschlagen worden, das im Wesentlichen dafür sorgen sollte, dass künftig möglichst viele Stadtbus-Nutzer eine Dauerkarte erwerben. Gut gemeint, doch es sollte ganz anders kommen. Die Folge: Ein Ticket für den Pfaffenhofener Stadtbus wird bald keiner mehr brauchen.

Martin Rohrmann, der Sprecher der CSU-Fraktion, hatte das Thema nämlich zum Anlass genommen, um gleich noch deutlich weiter zu gehen. Er verwies darauf, dass die kostenlose Nutzung der Stadtbusse während der kleinen Landesgartenschau dazu geführt hatte, dass die Zahl der Fahrgäste um stolze 20 Prozent gestiegen war. Und das im Sommer. Er sah jedenfalls die Chance, auf diesem Weg den Bürgern den ÖPNV noch schmackhafter zu machen, und sprach sich dafür aus, den Stadtbus gleich komplett gratis anzubieten. Damit erreiche man einen Lenkungs-Effekt und die Kreisstadt nähme obendrein eine "Vorreiter-Rolle". Und so kommt es jetzt.

 

Ein hinzugezogener Experte erläuterte in der gestrigen Stadtrat-Sitzung die durchaus komplexen Hintergründe, die es zur Umsetzung des anvisierten Null-Tarifs für den Pfaffenhofener Stadtbus zu beachten gilt. Wie er außerdem darlegte, habe es so etwas in dieser Form in Deutschland noch nicht gegeben. Pfaffenhofen sei hier in der Tat Pionier. Die Kommunalpolitiker fassten dann jedenfalls einhellig die erforderlichen Beschlüsse zum Erlass einer allgemeinen Vorschrift als Satzung und zur Durchführung einer so genannten Vorab-Bekanntmachung.

Zwar nicht – wie gestern von den Christsozialen beantragt – kostenlos, aber deutlich günstiger wird der so genannte Ortsteil-Rufbus. Je nach Ortsteil zahlte man bisher 3,80 Euro (ermäßigt 1,90) beziehungsweise 2,50 Euro (1,25 Euro) für eine Fahrt. Ab dem 10. Dezember gilt für sämtliche Nutzer des Pfaffenhofener Ortsteil-Rufbusses ein einheitlicher Tarif von nur noch 1,50 Euro pro Fahrt. 

 

Das kostenloses Stadtbus-Fahren, weitere bereits beschlossene Änderungen und Verbesserungen im hiesigen ÖPNV-System sowie auch der neue Ortsteil-Rufbus-Tarif gelten vorerst für die nächsten drei Jahre. Dazu muss man wissen: Zum Jahr 2022 soll der gesamte Stadtbus-Verkehr ohnehin völlig neu strukturiert werden; ab dann sollen auch Elektrobusse zum Einsatz kommen. Bei der Stadtverwaltung spricht man deshalb von einer "Übergangs-Phase" bis zum Ende des Jahres 2021.

Wie berichtet, hatte der Stadtrat – ebenfalls bereits im vergangenen Monat – verschiedene Optimierungen im Fahrplan-Konzept abgesegnet. Wesentliche Punkte sind dabei: erweiterter Stadtbus-Betrieb, günstigere Taktung und Erschließung neuer Gebiete. Künftig werden zum Beispiel die Ilmtalklinik, das "Eco-Quartier" und die Firma "Daiichi Sankyo" noch besser an den Stadtbus angebunden.

 

Außerdem wird eine Takt-Verdichtung umgesetzt, sodass die Busse grundsätzlich im 30-Minuten-Takt fahren. Damit soll auch der Schülerverkehr am Nachmittag besser in die Fahrpläne integriert werden. Außerdem fahren die Stadtbusse laut dem neuen Fahrplan abends länger, damit auch die Bahn-Pendler, die erst zwischen 19 und 20 Uhr aus München oder Ingolstadt nach Pfaffenhofen zurückkommen, noch mit dem Stadtbus nach Hause fahren können.

In Zusammenhang mit dem Wegfall der Stadtbus-Gebühren hatte der Stadtrat auch grundsätzlich die Einführung von Park-Gebühren am Pfaffenhofener Bahnhof befürwortet. Entsprechende Eckdaten sollen von der Verwaltung ausgearbeitet sowie mit der Regierung abgestimmt werden. Während die Umstellung des Stadtbusses auf Gratis-Fahren allerdings nun konkret bevorsteht, ist mit der Einführung der Parkraum-Bewirtschaftung am Bahnhof nicht ganz so schnell zu rechnen. Ein Termin ist noch nicht genannt worden.

 

Ziemlich schnell wird dagegen die Erhöhung der Parkgebühren im Stadtgebiet umgesetzt. Der Stadtrat hatte im Mai – gegen die Stimmen der Christsozialen – das neue Gebühren-Modell beschlossen. In der Sitzung am gestrigen Abend ist nun – wieder gegen die CSU – die entsprechende, neue Gebühren-Verordnung abgesegnet worden, die bereits am 1. November dieses Jahres in Kraft treten soll. Demnach kostet eine Stunde im Innenstadt-Bereich statt bislang 90 Cent künftig 1,50 Euro. Entlang des Altstadt-Rings wird das Entgelt von 90 Cent auf einen Euro pro Stunde erhöht. Und in der Tiefgarage unter der Post soll die Park-Stunde künftig 70 Cent statt bislang 40 Cent kosten. Hier die Details dazu: Das Parken in Pfaffenhofen wird ab 1. November deutlich teurer

Bisherige Beiträge zum Thema:

Das Parken in Pfaffenhofen wird ab 1. November deutlich teurer

Warum ausgerechnet ein Grüner gegen den kostenlosen Stadtbus ist

Pfaffenhofener Stadtbus wird kostenlos

Pfaffenhofen: Stadtbus bald kostenlos? 


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