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Das Jugend-Parlament will einen entsprechenden Antrag in den Stadtrat einbringen. Wechsel an der Spitze des Gremiums und weitere Pläne.

(ty) Die Mitglieder des heuer neu gewählten Jugend-Parlaments von Pfaffenhofen haben mit Stadtjugendpfleger Matthias Stadler ihre Klausur-Tagung beim Zelten auf der Ilm-Insel des "Ambulanten Pädagogischen Einsatzteams" (Ape) nachgeholt. Wie gestern in einer Presse-Mitteilung zu dem im September stattgefundenen Treffen dargelegt wurde, arbeitete das Gremium dabei vor allem an seinem Projekt "kostenlose Menstruations-Artikel". Mit konkretem Ergebnis: Zur November-Sitzung des Pfaffenhofener Stadtrats solle ein Antrag auf Bereitstellung kostenloser Menstruations-Artikel in den Toiletten der Mittelschule gestellt werden. Zudem wünsche man sich "einen kleinen Zeltplatz, den Jugendliche und junggebliebene Erwachsene beispielsweise mit ihren Kindern unkompliziert und spontan für jeweils eine Nacht nutzen können".

"Unbemerkt von der Öffentlichkeit sind Periodenarmut, also eine nicht ausreichende Versorgung mit Menstruations-Artikeln, und damit verbundene gesundheitliche Folgen auch in Pfaffenhofen ein bestehendes Problem", erklärte das Jugend-Parlament in seinem Nachbericht zum "Klausur-Zelten". Dies zeigen den Angaben zufolge auch die Umfragen, die das Jugend-Parlament an den weiterführenden Schulen in der Kreisstadt durchgeführt hat. "Der Periodenarmut und dem gesellschaftlichen Tabu, das über der Periode liegt", wolle das Nachwuchs-Gremium mit den gratis zur Verfügung gestellten Menstruations-Artikeln entgegenwirken. In der Folge solle das Angebot nach Wunsch der Jugend-Parlamentarier dann "auf weitere öffentliche Einrichtungen ausgeweitet werden", heißt es weiter.

Zwar hatten sich die Mitglieder des Jugend-Parlaments nach eigener Schilderung schon zu Anfang ihrer Amtszeit virtuell in der Jugend-Talent-Station "Utopia" getroffen, pandemie-bedingt allerdings nur online. Nun habe man sich auch in Präsenz näher kennenlernen, "durch den gemeinsamen Spaß neue Motivation schöpfen" sowie Projekte und Ideen diskutieren und weiter planen können. Außerdem sei ein neuer Vorsitzender gewählt worden. Weil Maria Cabras – zur Aufnahme ihres Studiums – Pfaffenhofen verlassen habe, sei die 17-jährige Anna Lena Jacob ins Jugend-Parlament nachgerückt. Neuer Vorsitzender des Gremiums sei Pascal Altendorf. Im Vorstand verbleiben der Vize-Vorsitzende und Presse-Sprecher Nils Zacher sowie der Dritte Vorsitzende und Kassenwart Julian Fuchs.

Neuer Vorsitzender des Jugend-Parlaments: Pascal Altendorf.

Die Gremiums-Mitglieder entwickeln – so wurde weiter erklärt – eine Workshop-Woche "mit Fotografieren, Pen & Paper und Poker, die im kommenden Sommer organisiert werden soll". Zudem wünsche sich das Jugend-Parlament "einen kleinen Zeltplatz, den Jugendliche und junggebliebene Erwachsene beispielsweise mit ihren Kindern unkompliziert und spontan für jeweils eine Nacht nutzen können". Bei dem "Klausur-Zelten" sei auch der voraussichtlich letzte Antrag auf Fördergeld positiv beschieden worden. Die Stadt Pfaffenhofen hatte bekanntlich im Jahre 2013 den deutschen Nachhaltigkeits-Preis gewonnen. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 35 000 Euro verwaltet seither das Jugend-Parlament und unterstützt damit konkrete Nachhaltigkeits-Projekte.

 

Sofern alle zur Unterstützung bewilligten Nachhaltigkeits-Projekte umgesetzt werden könnten, habe sich das Jugend-Parlament vorgenommen, alle seit 2014 geförderten Vorhaben im Rahmen einer Abschluss-Veranstaltung zu präsentieren. "Für die Motivation und das Zusammenwachsen als Gruppe, war das Klausur-Zelten in Präsenz nochmal enorm wichtig", berichtet Matthias Stadler, der Leiter der Pfaffenhofener Stadtjugendpflege. "Mit dem Wetter hatten wir trotz kalter Nächte super Glück und wir sind alle sehr froh, die Präsenz-Seite der Klausur-Tagung nachgeholt zu haben." Die nächste Sitzung des Jugend-Parlaments findet öffentlich am kommenden Montag, 11. Oktober, ab 19 Uhr im "Utopia" am Bistumerweg 5 statt. Es gelten die üblichen Corona-Regeln inklusive 3G, heißt es vorab.

Das Pfaffenhofener Jugend-Parlament ist für jeweils zwei Jahre sowohl Anlaufstelle als auch politisches Forum für Jugendliche in der Kreisstadt. "Es vertritt überparteilich die Interessen der Jugend gegenüber dem gewählten Stadtrat und berät den Stadtrat in Angelegenheiten, die Jugendliche betreffen", wird in einer Presse-Mitteilung zusammengefasst. Das Jugend-Parlament "versucht politisches Interesse und Engagement bei Jugendlichen zu wecken und zu fördern, sowie durch gezielte Projekte beziehungsweise die Förderung von entsprechenden Konzepten eine Optimierung der Jugend-Situation in Pfaffenhofen zu erreichen".

Mitglieder des Jugend-Parlaments beim Klausur-Zelten.

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