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Kinder ab etwa vier Jahren können die Tiere würfelnd durchs begleiten und erfahren, was einem als Unke im Leben so alles passieren kann.

(ty) "Komm mit durch das spannende Jahr der Gelbbauchunke!" Im Rahmen von "Allen Unkenrufen zum Trotz" ist unter anderem dieses kostenlose Brettspiel entstanden, das nun im Internet zum Download verfügbar ist. Buben und Mädchen ab einem Alter von etwa vier Jahren können dabei die Gelbbauchunke würfelnd durch das Jahr begleiten und erfahren, was einem als Unke im Leben so alles passieren kann. Das groß angelegte Projekt "Allen Unkenrufen zum trotz" war über mehrere Jahre in sechs oberbayerischen Landkreisen, darunter auch der Kreis Pfaffenhofen, durchgeführt worden – zum Erhalt der "Bombina variegata", die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht. 

Auf dem farbenfroh gestalteten Spielbrett mit naturgetreuen Zeichnungen startet man als Gelbbauchunken-Ei und entwickelt sich würfelnd im Laufe der Spielstrecke zur Kaulquappe, zum Hüpferling und schließlich zur jungen Unke. Wenn man auf einem Ereignisfeld landet, verraten einem die Karten, dass man zum Beispiel als Kaulquappe seine Hinterbeine entwickelt hat oder ein anderes Tier versucht hat, einen zu fressen. So erfährt man ganz nebenbei viel über die kleinen Lurche. Im Winter müssen die Unken eine Pause machen, bis sie dann mit etwas Glück im Frühling wieder rauskommen und Pärchen bilden. Hurra, es ist geschafft!

Dank verschiedener Zusatzregeln kann man den Spielverlauf noch variationsreicher gestalten. Das Spiel ist nach Angaben der Macher geeignet für Personen ab zirka vier Jahren und man kann es sowohl alleine als auch zusammen spielen. Auf der Internet-Seite www.gelbbauchunke-bayern.de werden die Dateien zum Download zur Verfügung gestellt, die man braucht, um sich die Spielteile selbst auszudrucken. Hier der direkte Link zum Spiel.

"Bombina variegata": die Gelbbauchunke. Foto W. Willner

"Die Unken erleben einen Jahres-Zyklus", wird zum Hintergrund des Spiels erklärt. Die Sterbe-Wahrscheinlichkeit für Eier und für Kaulquappen sei recht hoch, denn sie seien auf das Wasser angewiesen und würden oft gefressen. Als Hüpferlinge könnten sie dann immerhin schon in ein anderes Gewässer wechseln. "Die jungen Unken entwickeln bereits die Giftstoffe, mit denen sie vor vielen Tieren geschützt sind", erklären die Unken-Retter. "Im Winter verstecken sich die Unken in Löchern im Boden, zum Beispiel in Mäusegängen. Im Frühjahr kommen sie wieder heraus, suchen geeignete Gewässer und Partner für die Eiablage, das Laichen."

Unken laichen dabei nicht nur einmal im Jahr. Bei warmem Wetter und günstigen Lebensräumen können sie den Angaben zufolge auch während des ganzen Sommers oder im Frühherbst noch laichen. Daher dürfe man auch, wenn man alle Figuren verloren habe, in dem Gelbbauchunken-Spiel mit frischen Eiern neu starten. Genügend Feuchtigkeit sei sehr wichtig für die Unken, in allen Entwicklungs-Stadien. Daher dürfen im Spiel auch alle voranziehen, wenn es regnet.

In sechs oberbayerischen Landkreisen war das groß angelegte Projekt "Allen Unkenrufen zum Trotz" zum Erhalt der Gelbbauchunke, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht, durchgeführt worden. Gefördert worden war das Projekt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen des Bundes-Programms "Biologische Vielfalt" und durch den bayerischen Naturschutz-Fonds.

Die Trägerschaft hatten die Landkreise Altötting, Freising und Neuburg-Schrobenhausen sowie der "Bund Naturschutz" in Bayern (BN) mit seinen Kreisgruppen Altötting, Erding, Freising, Mühldorf am Inn, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm übernommen. Insgesamt flossen nach offiziellen Angaben in fünf Jahren an die 670 000 Euro in verschiedene Maßnahmen, sodass sich die Bestände der Gelbbauchunke bis zum Ende der Laufzeit am 30. Oktober 2021 erhöht haben. Da ein großer Teil der Weltpopulation der "Bombina variegata" in Deutschland vorkomme, sieht man in Deutschland für dieses Tier eine ganz besondere Verantwortung.

Kleine Gewässer, Quelltümpel, Viehweiden, aber auch Pfützen und wassergefüllte Fahrspuren: Hier fühle sich die Gelbbauchunke wohl, hier lege sie ihre Eier ab. Doch durch Trockenlegungen und Straßenbauten seien diese Laichgewässer immer weniger geworden – und in der Folge auch die Tiere. Ziel des Projekts war es, neue Lebensräume zu schaffen, Biotope aufzubessern und zu vernetzen, um die Unken-Wanderung wieder zu ermöglichen. Dazu brauchte es engagierte Grund-Eigentümer sowie Privatpersonen, die die Laichgewässer ehrenamtlich freiwillig erhalten und pflegen. Forst-, Land- und Wasserwirtschaft sollten ebenso eingebunden werden, wie Gemeinden und Schulen. Mit im Boot waren auch das Wissenschafts-Zentrum Weihenstephan mit der TU München und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

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