Organisatorische und räumliche Änderungen: Sammelstelle und "Umsonst-Laden" ziehen um, Sammel-Fokus ändert sich, Spenden-Konto bleibt gleich.
(ty) Die Sammel- und Hilfs-Aktion "Pfaffenhofen spendet" zur Unterstützung von Kriegs-Flüchtlingen aus der Ukraine und Menschen in der Ukraine wird um ein halbes Jahr verlängert. Das wurde heute von den Verantwortlichen mitgeteilt. Zugleich wurden organisatorische und räumliche Änderungen angekündigt. Zur Annahme von Sachspenden, die bislang in der Kulturhalle erfolgte, wird ab 29. März eine neue Stelle in einem Teil der Maschinenfabrik Stocker an der Münchener Straße eingerichtet. Der Sammel-Fokus wird verändert. Der "Umsonst-Laden" für Flüchtlinge ist noch bis 3. April in der Kulturhalle zu finden, ab 5. April an der Frauenstraße 16. Geldspenden sind weiterhin auf das bekannte Konto möglich; bislang sind gut 50 000 Euro eingegangen. Wir fassen zusammen.
Ursprünglich sollte die "PAF spendet"-Aktion, die Anfang dieses Monats vom Pfaffenhofener Kleiderkammer-Verein mit Unterstützung des neuen Pfaffenhofener Kunstvereins in der Kunsthalle ins Leben gerufen worden war, nur noch bis zum heutigen Donnerstag laufen. Die Halle habe sich in den vergangenen Wochen zum Dreh- und Angelpunkt für Spender, Helfer und Flüchtlinge entwickelt, berichten die Organisatoren. Die Rede ist von Geflüchteten, die sich eine Erstaustattung holen, und von Spendern, die Hilfsgüter oder Bargeld vorbeibringen, sowie von Freiwilligen, die mit anpacken.
"Wir sind dem neuen Pfaffenhofener Kunstverein wirklich sehr dankbar, dass wir mit der Aktion so schnell und unkompliziert die Halle nutzen konnten. Das Angebot wäre ohne den Kunstverein nicht möglich gewesen", erklärte heute der SPD-Politiker Markus Käser im Namen von "PAF spendet". Zugleich kündigte er an, dass die Aktion weitergeht. Das Organisations-Team und der Kleiderkammer-Verein wollen den Angaben zufolge das Hilfs-Angebot und die Sammel-Aktionen zunächst für ein weiteres halbes Jahr, bis Ende September, aufrecht erhalten.
"Wir können angesichts des Bedarfes und der ungebrochenen Hilfsbereitschaft jetzt nicht einfach so aufhören. Die Krise fängt ja leider gerade erst an", sagt Tanja Eifertinger, die Vorsitzende des Kleiderkammer-Vereins. "Wir werden uns noch auf viele neue Geflüchtete einstellen müssen. Unser Angebot soll es deshalb weiter geben. "Organisatorisch ergeben sich allerdings einige Änderungen", heißt es in einer heute veröffentlichten Presse-Mitteilung.
Zur Annahme der Sachspenden werde ab 29. März eine neue Sammelstelle für die Ukraine-Hilfe in einem Teil der Maschinenfabrik Stocker an der Münchener Straße 24 eingerichtet. Geöffnet sei hier dann jeden Dienstag und Donnerstag jeweils von 17 Uhr bis 20 Uhr. "Auch der Sammel-Fokus wird verändert", heißt es weiter. Schwerpunktmäßig sammle man künftig mehr für Geflüchtete, die in Pfaffenhofen ankommen und die nicht viel mehr haben, als das, was in ihren Koffer gepasst hatte.
"Gesammelt wird prinzipiell alles, was man zum Leben braucht", erklärt Mitorganisator Reinhard Kienberger. "Was akut benötigt wird, kann sich allerdings täglich ändern. In den Krisen-Gebieten braucht es beispielsweise verstärkt Lebensmittel. Die Leute, die hier zu uns kommen, brauchen unter anderem Wechselkleidung, Babysachen, Spielzeug für Kinder oder auch Haushaltswaren und Elektronik." Die Bedarfsliste werde deshalb online auf www.paf-spendet.de täglich aktualisiert.
Noch eine Änderung: Der erst kürzlich eingerichtete "Umsonst-Laden" für Kriegs-Flüchtlinge aus der Ukraine zieht laut heutiger Mitteilung um und ist ab 5. April im alten Kleiderkammer-Laden an der Frauenstraße 16 zu finden. Die genauen Öffnungszeiten sollen noch bekannt gegeben werden. Geflüchtete könnten dort ab diesem Tag zum Beispiel kostenlos Kleidung für Kinder und Erwachsene, Hygiene-Artikel, Elektronik-Gegenstände, Schulranzen und Federmäppchen erhalten. Bis zum 3. April bleibe die Ausgabestelle des "Umsonst-Ladens" in der Kulturhalle. Geöffnet sei hier bis dahin werktags jeweils von 17 bis 20 Uhr sowie samstags von 13 bis 18 Uhr.
Die Sammelstelle und der "Umsonst-Laden" sind aktuell noch in der Kulturhalle zu finden.
Die Aktion "Pfaffenhofen spendet" und der "Umsonst-Laden" werden laut Kleiderkammer-Verein auch vom Landkreis Pfaffenhofen unterstützt. "Ich bin froh, dass sich so viele ehrenamtlich engagieren", betonte Landrat Albert Gürtner (FW). "Die Freiwilligen schließen eine wichtige Versorgungslücke hier im südlichen Landkreis."
Die monetäre Spenden-Bereitschaft der Pfaffenhofener ist nach Vereins-Angaben "außergewöhnlich groß". Bislang seien insgesamt über 50 000 Euro allein an Geldspenden für die Ukraine-Hilfe zusammengekommen – die Einzel-Beträge bewegten sich dabei zwischen 20 und 5000 Euro. Dieses gesammelte Geld verwendet die Kleiderkammer nach eigenem Bekunden "unter anderem für den Ankauf von Hygiene-Artikel, Haushaltswaren oder Lebensmittel".
Das Spenden-Konto "Kleiderkammer Pfaffenhofen e.V." bei der Sparkasse Pfaffenhofen (IBAN: DE80 7215 1650 0009 2812 62, Verwendungs-Zweck: "Ukrainehilfe Pfaffenhofen") bleibe weiterhin geöffnet. "Von den Geldspenden werden Hilfsgüter gekauft, die akut hier vor Ort oder in den Krisen-Gebieten benötigt werden", so der Verein. Auf Wunsch werde eine Spenden-Bescheinigung ausgestellt. Weitere Infos gibt es auf www.paf-spendet.de.
Der Verein "Kleiderkammer Pfaffenhofen e. V." war auf Initiative des SPD-Ortsvereins während der Flüchtlings-Krise im Jahr 2015 gegründet worden. In der Regel sammelt und sortiert der Verein gebrauchte, aber noch tragbare Kleidung und gibt diese an Menschen weiter, die mit einem geringem finanziellen Budget auskommen müssen. Die Kleiderkammer gilt mittlerweile als eine der größten sozialen Bewegungen und wichtigsten Hilfs-Angebote in der Kreisstadt. Im Rahmen der lokalen Ukraine-Hilfe hatten die Kleiderkammer-Verantwortlichen die nun laufende Spenden- und Sammel-Aktion in Kooperation mit dem Neuen Pfaffenhofener Kunstverein angestoßen.
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