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Baar-Ebenhausen: Bürgermeister Ludwig Wayand (CSU) über verheerende Flut-Schäden, gestiegene Ausgaben, laufende Projekte und bevorstehende Maßnahmen in seiner Gemeinde.

(ty) Es ist eine gute Tradition, dass sich die Gemeinde-Oberhäupter zum Jahresende mit Weihnachts- beziehungsweise Neujahrsgrüßen an ihre Bürgerinnen und Bürger wenden, oft wird das verknüpft mit einer Rückschau und einem Ausblick. Unsere Zeitung veröffentlicht auch heuer wieder die Ausführungen aller 19 Rathaus-Chefs aus dem Landkreis Pfaffenhofen im Wortlaut. Nachfolgend lesen Sie die Gedanken von Ludwig Wayand (CSU), Bürgermeister von Baar-Ebenhausen: 

"Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

seit 16 Jahren trage ich im Dezember die Akten zusammen, um Ihnen eine Rückschau des vergangenen Jahres zu schildern. Jahresrückblick zu halten ist eine spannende Angelegenheit! In der Rückwärts-Betrachtung treten etliche Ereignisse, die tagesaktuell unglaublich wichtig erschienen, ein wenig zurück und gliedern sich ein. Andere wiederum, die im ersten Moment eher beiläufig wahrgenommen werden oder 'normal', entwickeln sich nach und nach und werden erst in der Zukunft ihre tatsächliche Bedeutung offenbaren.

Die mit Sicherheit größte Herausforderung für die Gemeinde Baar-Ebenhausen nach der Juni-Katastrophe wird wohl der Hochwasser-Schutz bleiben. Trotz der verheerenden Schäden, privat wie kommunal, welche uns auch das ganze Jahr 2025 beschäftigen werden, hat das Hochwasser-Ereignis im Juni die Gemeinde so richtig zusammengeschweißt. Unzählige Helferinnen und Helfer haben sich im Bauhof der Gemeinde eingefunden und teilweise bis zur Erschöpfung mitgeholfen, Sandsäcke zu füllen oder andere wichtige Aufgaben zu übernehmen.

Hier sei allen Beteiligten auf das Herzlichste gedankt. Erlauben Sie mir aber, unsere beiden Feuerwehren besonders hervorzuheben. Sie haben in beeindruckender Weise ein Engagement an den Tag gelegt und so einen wesentlichen Beitrag geleistet, dass in unserer Gemeinde nach vier Tagen das Nötigste wieder funktional war und somit eine Art von Normalität wieder hergestellt. Dennoch, diese Katastrophe verlangt ein noch rascheres Handeln der Politik, um den Schutz so rasch wie möglich in Baar-Ebenhausen fertig zu stellen.

In den Jahresrückblicken der vergangenen Jahre habe ich geschrieben: 'Wir haben praktisch keine finanziellen Verbindlichkeiten und verfügen trotz durchgeführter Investitionen über ein gewisses Polster.' Wie muss diese Aussage für das Jahr 2024 lauten? In Anbetracht der großen Schäden und weiterer notwendiger Investitionen, wie Neubau der Kita 'St. Martin' und Renovierung der Freiwilligen Feuerwehr Ebenhausen, wird die finanzielle Situation der Gemeinde schwierig werden.

Wir haben zwischenzeitlich einen hohen Stand bei der Aufgabenerfüllung erreicht, allerdings mit der Konsequenz, dass die zum Konsum gehörenden Ausgaben deutlich angestiegen sind. Insbesondere sind hier die Personal-Kosten der letzten Jahre sowie die Unterhalts-Kosten unserer kommunalen Einrichtungen zu nennen. Wir werden deshalb ab 2025 ohne einen weiteren Kredit die notwendigen Investitionen der Jahre 2025 bis 2028 nicht stemmen können.

Auch mit vielen anderen Themen und Problemstellungen mussten sich der Gemeinderat und die Gemeinde-Verwaltung im Jahr 2024 beschäftigen. Beispielhaft seien hier die Errichtung einer neuen Urnen-Stehlen-Wand, die ab dem 1. Januar 2025 auf dem gemeindlichen Friedhof im Ortsteil Baar zur Verfügung steht, die Umrüstung der Straßen-Beleuchtung auf LED im gesamten Ortsbereich in 2025, was uns deutliche Einsparungen bringen wird, die Fertigstellung des Rathaus-Anbaus, welcher bis Ostern 2025 seinen Betrieb aufnehmen soll, erwähnt und aufgezählt.

Auch standen weitere Sanierungs-Maßnahmen im Tiefbau und beim Abwasser-Beseitigungs-Verband Ingolstadt-Süd an. Dank eines überaus guten Klimas im Gemeinderat, bei den Verbandsräten und in der Verwaltung war es uns möglich, bei nahezu allen Problemstellungen große Übereinkunft und Geschlossenheit zu erzielen.

Ein weiteres wichtiges Projekt im Bau-Bereich waren die Planungen für den Glasfaser-Ausbau 2024, der leider wieder firmenbedingt verschoben werden musste. Die Firma 'Leonet' plant nun, im zweiten Quartal 2025 zu beginnen. Bei der gewerblichen Entwicklung haben wir im Mai 2024 die Firma 'Dr. OK Wack Chemie GmbH' in Baar-Ebenhausen begrüßen dürfen. Dies ist ein großes Plus in der weltweiten Wahrnehmung für die Gemeinde.

Was erwartet uns 2025?

Erst einmal erwartet uns am 23. Februar 2025 eine vorgezogene Bundestagswahl. Die Vorbereitung und Durchführung bergen große Herausforderungen durch diesen schnellen Termin für unsere Gemeinde. Der Umzug in den Anbau könnte sich somit wieder verzögern. Eine wichtige Entscheidung im ersten Quartal wird der Umfang der Renovierung der Freiwilligen Feuerwehr Ebenhausen werden. Zusätzlich wird unweigerlich ein wesentliches Thema die materielle Ausstattung der Feuerwehren für die nächsten zehn Jahre sein, um auf die klimatischen Herausforderungen, denen wir immer öfters und in kürzeren Abständen begegnen, vorbereitet zu sein.

Sie sehen, auch im kommenden Jahr werden sicherlich wieder viele planbare aber auch unplanbare Dinge und Überraschungen für uns bereitstehen, die wir wieder gemeinsam anpacken und meistern werden. Dass uns das gelingen wird, da bin ich mir ganz sicher. Die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Baar-Ebenhausen haben es bislang immer vermocht, auch in schwierigen und manchmal kontroversen Situationen durch ihr Engagement und ihr Zusammengehörigkeitsgefühl ihre schöne Gemeinde lebens- und liebenswert zu erhalten. Hierfür bedanke ich mich als Bürgermeister von ganzem Herzen.

Lassen Sie mich Danke sagen:

Allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich ehrenamtlich für die Gemeinde, für unsere Kirchen-Gemeinden, für unsere karitativen Einrichtungen, für die Hilfs-Organisationen und für unsere Vereine einbringen. Der Dank geht aber auch an alle Vereine, die unseren Ort oft weit über unsere Grenzen hinaus gut vertreten.

Wir danken aber auch unseren Steuer- und Gebühren-Zahlern für die überwiegend pünktliche Begleichung unserer Forderungen, unseren Betrieben für den Erhalt und für die Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, unseren Lehrern, den Erzieherinnen und Jugend-Betreuern in unseren Vereinen für deren engagierte Arbeit mit unseren Kindern und Jugendlichen. Und zuletzt und nicht weniger herzlich gilt unser Dank den Kirchen-Gemeinden.

Allen Bürgerinnen und Bürgern – auch denen unserer Nachbar-Gemeinden – wünsche ich ein gutes, erfolgreiches und vor allem friedliches Jahr 2025, voller Gesundheit und Gottes Segen.

Ihr

Ludwig Wayand"

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