Der hiesige Direkt-Kandidat der CSU holte 43,1 Prozent der Erststimmen und tritt nun die Nachfolge von Erich Irlstorfer an, den schon seine Parteifreunde nicht mehr wollten.
(ty) Christian Moser (35) aus Pfaffenhofen an der Ilm, der bei der Bundestagswahl im hiesigen Wahlkreis als Direkt-Kandidat der CSU ins Rennen gegangen war, zieht in den deutschen Bundestag ein. Er holte 43,1 Prozent der Erststimmen und ließ damit alle sieben Konkurrenten klar hinter sich. Aufgrund seines starken Ergebnisses kann ihn auch das neue Wahlrecht, das einem Wahlkreis-Sieger nicht mehr automatisch einen Sitz im Parlament beschert, nicht mehr stoppen. Denn etliche andere Direkt-Bewerber der Christsozialen fuhren ein schlechteres Erststimmen-Ergebnis ein als Moser. Auf der offiziellen Internet-Seite des Bundestags wird er mittlerweile bereits offiziell als künftiger Abgeordneter gelistet.
"Anhand der Erstimmen-Ergebnisse der CSU-Wahlkreis-Bewerber steht fest, dass es sicher reichen dürfte", hatte Moser in der Nacht zum heutigen Montag gegenüber unserer Zeitung zu seinem bevorstehenden Einzug in den Bundestag erklärt. Sein Parteifreund Florian Herrmann, Mitglied des bayerischen Landtags, Chef der bayerischen Staatskanzlei und Vorsitzender der Christsozialen im Landkreis Freising, gratulierte Moser zudem bereits öffentlich über "Facebook" (siehe Screenshot unten) und bezeichnete ihn als "neuen Bundestags-Abgeordneten für den Wahlkreis Freising". Dieser Wahlkreis umfasst bekanntlich neben den kompletten Landkreisen Freising und Pfaffenhofen auch Teile des Landkreises Neuburg Schrobenhausen.
"Ich freue mich sehr über das starke Wahlergebnis", sagte Moser in der Wahlnacht im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihn freue riesig, dass er sogar deutlich mehr als 40 Prozent der Erststimmen erreicht habe. Das Votum sehe er als "großen Vertrauens-Vorschuss der Bürgerinnen und Bürger". Er freue sich nun darauf, dass er das umsetzen dürfe, was er angekündigt habe. Er wolle ein guter Vertreter für die Region und ein fleißiger Bundestags-Abgeordneter sein. "Ich will die Themen aus der Region nach Berlin tragen und versuchen, das Beste für die Region herauszuholen."
"Was mich sehr bedrückt", erklärte Moser weiter, "ist das starke Zweitstimmen-Ergebnis der AfD, die in manchen Wahllokalen sehr zugelegt hat." Er wolle "alles dafür tun, dieses AfD-Ergebnis wieder nach unten zu kriegen". Das könne man aber nicht nur mit Demonstrieren erreichen: "Wir müssen handeln und die Probleme der Menschen lösen." Moser ist sich sicher: "Viele, die die AfD wählen, wählen sie nicht aus Überzeugung, sondern weil sie die Schnauze voll haben." Deshalb brauche es jetzt einen Politik-Wechsel. "Und ich hoffe, dass wir mit einer neuen Bundesregierung einen Politik-Wechsel bekommen – und dass wir eine stabile Regierung der politischen Mitte bilden können."
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Der Jurist und Nebenerwerbs-Landwirt Moser aus dem Gemeinde-Bereich von Pfaffenhofen an der Ilm hatte sich bekanntlich im September des vergangenen Jahres im CSU-internen Wettstreit gegen den amtierenden Bundestags-Abgeordneten Erich Irlstorfer (54) aus Gammelsdorf im Kreis Freising durchgesetzt und war von den Delegierten klar zum Direkt-Kandidaten der Christsozialen für diese Bundestagswahl gekürt worden. Damit war Irlstorfer von den Parteifreunden das Vertrauen entzogen worden, sie wollten ihm ganz offensichtlich keine weitere Amtszeit als MdB ermöglichen – ein Paukenschlag! Lesen Sie dazu: CSU wählt Moser als Bundestags-Kandidat: Irlstorfer wurde das Vertrauen entzogen
Irlstorfer saß seit dem Jahr 2013 im Bundestag, verteidigte 2017 und 2021 das Direkt-Mandat. Im vorvergangenen Herbst hatte er einen erlittenen Herzinfarkt publik gemacht, aber auch erklärt: "Eine Periode Bundestag geht schon noch." Das sah die Mehrheit der Delegierten anders. Nun geht Irlstorfers Zeit als MdB zu Ende. Und Mosers Zeit als MdB steht bevor.
Es geht hier um den Bundestags-Wahlkreis mit der Nummer 213, der neben den gesamten Landkreisen Pfaffenhofen und Freising auch die Stadt Schrobenhausen sowie die Gemeinden Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Langenmosen und Waidhofen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen umfasst.
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