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Operatives Jahresergebnis zwei Millionen Euro schlechter als ursprünglich erwartet – Gutachten soll eingeschlagenen Kurs und Perspektiven untersuchen – Kooperation mit einem größeren Krankenhaus nicht ausgeschlossen

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur schwierigen Situation

(zel) Die Ilmtalklinik-GmbH mit ihren beiden Krankenhäusern in Pfaffenhofen und Mainburg hat das vergangene Jahr wirtschaftlich massiv schlechter abgeschlossen, als laut der ohnehin schon deutlich nach unten korrigierten Prognose zu befürchten war. Wie Landrat Martin Wolf (CSU) und Klinik-Chef Marcel John heute bei einer Pressekonferenz bekanntgaben, steht aus dem operativen Geschäft ein Minus von rund 5,1 Millionen Euro zu Buche.

Erst im November hatte John bekanntgeben müssen, dass die Klinik-GmbH das Geschäftsjahr 2015 aller Voraussicht nach mit einem höheren Defizit abschließen werde, als kalkuliert. Statt dem eigentlich geplanten Minus von 3,05 Millionen Euro prognostizierte er ein Defizit von 4,18 Millionen Euro aus dem laufenden Betrieb. Dieser Fehlbetrag hat sich nun noch einmal um rund eine Million Euro erhöht.

Als Gründe für diese negative finanzielle Entwicklung wurden heute die schwierigen Aufbau- und Umstrukturierungs-Maßnahmen zur Umsetzung der neuen medizinischen Schwerpunkte genannt. So seien im Rahmen des Personalaufbaus im vergangenen Jahr allein zwei Millionen Euro an Kosten für Honorarkräfte angefallen. Zudem seien im letzten Quartal des abgelaufenen Jahres in einzelnen Abteilungen Leistungseinbrüche zu verzeichnen gewesen – nach den Worten von John lag der Ertrag in diesen drei Monaten um etwa 800 000 Euro unter dem Ansatz.

Bekanntlich trafen sich die Sprecher der Kreistagsfraktionen am Samstagvormittag, um über die wirtschaftliche Situation der Klinik zu sprechen. Zum Hintergrund: Der Landkreis Pfaffenhofen ist 85-prozentiger Gesellschafter der Klinik-GmbH und hat demzufolge auch 85 Prozent des Defizits aufzufangen. Den Rest übernimmt der Kreis Kelheim, der 15 Prozent an der Klinik-GmbH hält. 

Landrat und Aufsichtsratschef Martin Wolf (links), Klinik-Geschäftsführer Marcel John.

Wie Wolf heute erklärte, verständigten sich die Fraktionschefs am Samstag darauf, ein vom Aufsichtsrat bereits vorgesehenes, externes Gutachten zu unterstützen. „Der Kurs und die Finanzsituation der Ilmtalkliniken soll einer kritischen Betrachtung unterzogen werden, insbesondere auch mit Blick auf die generelle Perspektive der Kliniken im Rahmen des ab 2017 wirksamen Krankenhausstrukturgesetzes“, so Wolf, der auch Chef des Klinik-Aufsichtsrats ist. In dieses Gutachten einbezogen werden soll ausdrücklich auch „die Option einer Kooperation mit einer größeren Klinik“. Das Gutachten werde „als Unterstützung der Geschäftsführung gesehen“, betonte der Landrat. Ergebnisse der Expertise erwartet er Anfang Juni.

Laut einer aktuellen Pressemitteilung aus dem Landratsamt untermauerten die Fraktionschefs bei dem Treffen folgende Zielsetzungen: Die ortsnahe Krankenhausversorgung an den Standorten Pfaffenhofen und Mainburg solle – möglichst in kommunaler Hand – gesichert werden. Das operative Defizit müsse aber spürbar gesenkt werden, da zusätzlich für Umbau und Sanierungsmaßnahmen in den nächsten Jahren jeweils weitere zwei Millionen Euro an Kreiszuschuss einzuplanen seien. Ein Gesamtzuschuss von jährlich sieben Millionen Euro sei aber im Kreishaushalt „keinesfalls über mehrere Jahre zu stemmen“. 

Wie mehrfach berichtet, steht in den nächsten Jahren die Generalsanierung des Pfaffenhofener Krankenhauses an. Ein Langzeit-Projekt, das mit Kosten in einer Größenordnung von rund 70 Millionen Euro verbunden sein wird – wovon der Landkreis nach derzeitigen Schätzungen bis zu 21 Millionen Euro bezahlen müsste. Das wäre eben um die zwei Millionen Euro pro Jahr zusätzlich

Ausführlicher Hintergrundbericht: Zukunft der Ilmtalkliniken ungewiss

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