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Nutzungskonzept für die Seenplatte soll Interessen unter einen Hut bringen und im November vorliegen – Ziel: Ein innovatives Gebiet für Freizeit, Erholung und Bildung

(ty) Die Stadt Geisenfeld ist den nächsten Schritt in dem vom EU-Förderprogramm „Leader“ unterstützten Projekt „Seenplatte Feilenmoos“ gegangen. So waren dieser Tage alle Träger öffentlicher Belange sowie Betroffene ins Rathaus eingeladen – dazu zählten unter anderem Vertreter von Kieswerken, Sportklubs, Umweltbehörden und Naturschutzvereinen sowie Landwirte und Fischer. Intention des Treffens war es, über die Ziele sowie den aktuellen Sachstand des Projektes zu informieren sowie die Meinungen und Anregungen aller Betroffenen einzuholen.

 

Der Geisenfelder Bürgermeister Christian Staudter freute sich über die rege Beteiligung und das starke Interesse an dem Thema. „Das Feilenmoos ist ein bemerkenswertes Gebiet – es gilt nun herauszufinden, wie wir alle Interessen unter einen Hut bringen können“, sagte er. Jetzt saßen alle Behörden und Betroffenen an einem Tisch, „um ihre Bedenken und Wünsche zu äußern“. Landrat Martin Wolf (CSU) betonte, dass die Förderung im Zuge des EU-Förderprogramms ideal zu dem Projekt im Feilenmoos passe. „Leader“ bedeute, dass Projekte gemeinsam mit den Bürgern gestaltet werden – und genau das geschehe hier.

Landschaftsarchitektin Barbara Grundner-Köppel stellte das Projekt vor und erläuterte das Vorgehen bei der Erstellung des Nutzungskonzepts. „Momentan erfolgt die Bestandsaufnahme sowie die Auswertung der aktuellen Ist-Situation“, sagte sie. Es werde einen weiteren Abstimmungstermin mit den Behörden geben sowie vier Bürgerbeteiligungsverfahren in Form von vier Workshops, aus denen sich schließlich eine Arbeitsgruppe bilden soll. Die erste Endfassung des Nutzungskonzepts ist ihren Worten zufolge für November dieses Jahres geplant. 

 

Das „Leader“-Projekt befasst sich mit unterschiedlichen Fragestellungen, zum Beispiel: Welche Seen sollen dem Badebetrieb dienen? Wie wird zukünftig das Gelände der ehemaligen Patriot-Stellung der Bundeswehr genutzt? Wo ist auch weiterhin ein moderater Kiesabbau möglich? Wie kann die Infrastruktur verbessert werden?

Gabriel Lazar von der „TB Geisenfeld Reisinger GmbH & Co. KG“ plädiert für eine moderate und transparente Prüfung des Gebiets. Die Eigentümer und Pächter der Seen sprechen sich beispielsweise für das Aufstellen weiterer Müllbehälter sowie für eine Beschilderung der Seen aus. So könne man Vermüllung vermeiden und den Badegästen erläutern, wie sie sich an einem See zu verhalten haben.

 

Prof. Hans-Joachim Leppelsack vom Landesbund für Vogelschutz wies darauf hin, dass sich im Feilenmoos mittlerweile seltene Vogelarten als Brüter niedergelassen haben. Sein Anliegen sei daher, dass diese besondere Entwicklung durch die Planung nicht eingeschränkt werde. Anita Engelniederhammer, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt, wünscht sich indes eine klare Trennung von Naturschutz- und Erholungsgebieten.

„Es wurde deutlich, dass sich die Mehrzahl der Beteiligten eine Neuordnung und Strukturierung des Gebietes wünscht“, fasst Lisa Zeidler von der „Lokalen Aktionsgruppe“ (LAG) in Sachen Leader-Projekt zusammen. Die LAG hat den Zweck, die Mitglieder sowie andere regionale Akteure bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen zu unterstützen und zu fördern, die einer nachhaltigen Entwicklung der Region dienen. Sie soll dafür Sorge tragen, dass die Ziele der „Lokalen Entwicklungsstrategie“ (LES) erreicht werden. Mit der LES hatte sich die LAG als Leader-Region für die Förderperiode 2014 bis 2020 beworben. Wesentlicher Bestandteil sind vier Entwicklungsziele, mit denen die Region in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden soll. Weitere Infos dazu gibt es unter www.lag-landkreis-pfaffenhofen.de

Bürgermeister Christian Staudter (von links), Landschaftsarchitektin Barbara Grundner-Köppel und Landrat Martin Wolf. 

Landschaftsarchitektin Grundner-Köppel ermuntert dazu, sich jederzeit mit ihr in Kontakt zu setzen, um weitere Belange zu besprechen. Aufgabe und Ziel sei es nun, die Konflikte bei den unterschiedlichen Interessensgruppen zu entschärfen sowie die Grundlagen für ein innovatives Gebiet für Freizeit, Erholung und Bildung zu schaffen.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Das Paradies, gleich hinter Ernsgaden

Ein Hotel im Feilenmoos?

Was man im Feilenmoos darf und was nicht

Der Weiher-Deal von Feilenmoos 

"Meilenstein zur Entwicklung des Feilenmooses"

Ideen zur "Seenplatte Feilenmoos"

Ein Managementplan fürs Feilenmoos

 


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