Vize Anton Westner (CSU) hat heute die Amtsgeschäfte für den gestern bei einem Unfall schwer verletzten Martin Wolf (CSU) übernommen
(zel) Nach dem schrecklichen Verkehrsunfall, bei dem der Pfaffenhofener Landrat Martin Wolf (CSU) gestern Mittag schwer verletzt worden ist, hat Vize Anton Westner (CSU) heute Morgen die Vertretung zur Abwicklung der laufenden Amtsgeschäfte übernommen. Das teilte Westner heute Nachmittag in der Sitzung des Kreistags mit, die diesmal im Hopfenmuseum in Wolnzach stattfand. Nicht nur Westner selbst, sondern alle Mitglieder des Gremiums standen sichtlich unter dem Eindruck des schweren Unglücks, das Wolf ereilt hat.
Westner berichtete kurz von dem tragischen Motorrad-Unfall, der Wolf auf der A99 widerfahren war, und zeigte sich bestürzt. Er selbst sei am gestrigen Nachmittag von dem Unglück informiert worden. Heute früh habe er dann die Amtsgeschäfte übernommen. Auch die Mitarbeiter im Landratsamt seien schockiert von dem Unfall. „Wir alle sind in Gedanken bei unserem Landrat“, so Westner.
Der Landrats-Stellvertreter bestätigte noch einmal die jüngste Mitteilung der Polizei, wonach Wolf bei dem Unfall schwere Verletzungen erlitten hatte. Wolfs Zustand sei inzwischen stabil, er sei nicht in Lebensgefahr. Er habe verschiedene schwere Verletzungen erlitten, die am heutigen Tag diagnostiziert wurden. Westner steht nach eigenen Worten laufend in Kontakt mit Wolfs Familie. Die Genesung des 61-Jährigen liege nun „in der Hand der Ärzte und in Gottes Hand“.
Wie Karl Huber, der Leiter des Landrats-Büros, gegenüber unserer Zeitung erklärte, habe man heute Morgen die anstehenden Termine sondieren müssen. Manche davon seien aus verfahrenstechnischen Gründen fix und unverrückbar, müssten deshalb nun von Westner wahrgenommen werden. Andere Termine in Wolfs Kalender – zum Teil auch persönliche Treffen – seien abgesagt oder bis auf weiteres verschoben worden.
„Trotz aller Tragik müssen die Amtsgeschäfte weiterlaufen“, sagte Huber. Das sei auch die Verpflichtung gegenüber den Bürgern. Nachdem Westner heute Morgen übernommen hatte, gab es laut Huber ein rund einstündiges Treffen mit den Abteilungsleitern der Kreisbehörde, um die dringendsten Punkte und Themen zu besprechen. Außerdem seien die Landratsamt-Mitarbeiter und alle Kreisräte offiziell von Wolfs Unfall in Kenntnis gesetzt worden.
Am Nachmittag leitete Westner dann die Sitzung des Kreistags. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Verabschiedung des diesjährigen Landkreis-Etats. Der umfasst heuer beinahe 120 Millionen Euro und ist damit so umfangreich wie noch nie. Das Zahlenwerk wurde – wie vom Kreisausschuss bereits klar signalisiert – einhellig genehmigt. Auf die traditionellen Haushalts-Reden verzichteten alle Fraktions-Sprecher angesichts des tragischen Unfalls.
Von ihren Stühlen erhoben sich die Sitzungsteilnehmer zum Gedenken an den kürzlich im Alter von 79 Jahren gestorbenen CSU-Kreisrat Franz Schmuttermayr.
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